• 30.07.2006 18:55

  • von Inga Stracke

Theissen: "Wir waren hier einfach zu langsam"

Der BMW Motorsport Direktor vom 'F1Total.com'-Interview über ein Rennen, das praktisch in der ersten Runde bereits zu Ende war

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Es gab ja von Anfang an hier Probleme, aber natürlich hat man trotzdem die Hoffnung, dass es beim Heimrennen Punkte gibt. Aber dann hatte man ja schon zu Beginn Probleme. Was war da los?"
Mario Theissen: "Ja, das ist richtig. Für beide Fahrer war der Tag eigentlich schon nach der ersten Runde gelaufen. Es gab in der zweiten und dritten Kurve Kollisionen. Danach war bei Nick im hinteren Bereich des Autos die Belüftung für die Bremse beschädigt, sodass die Bremsen überhitzten."

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve flog im Rennen mit einem schwierig zu fahrenden Auto ab

"Er musste deshalb aus Sicherheitsgründen reinkommen. Bei Jacques wurde die Nase gewechselt, danach war das Auto wohl nicht mehr vernünftig zu fahren. Er kam nie auf ordentliche Rundenzeiten. Der Unfall war dann die letzte Folge davon."#w1#

Frage: "Wissen sie, wer an diesen Rempeleien Schuld hatte?"
Theissen: "Also erstens war es im Fernsehen nicht erkennbar, wir wissen nicht einmal, mit wem unsere Fahrer kollidiert sind. Zum zweiten kann man in einer solchen Startsituation nicht von Schuld sprechen, da geht es eng zu, jeder sucht seine Lücke und jeder versucht natürlich, Positionen gutzumachen. Da haben wir regelmäßig solche Kollisionen, diesmal hat es halt unsere Fahrer erwischt."

Frage: "Wie gut ist es nun für das Team, dass man das Rennen nun abhaken kann und dass es in der kommenden Woche schon in Ungarn wieder weitergeht?"
Theissen: "Das ist natürlich grundsätzlich gut. Auf der anderen Seite waren wir hier einfach zu langsam. Das war gestern so und ich vermute, dass dies im Rennen nicht anders gewesen wäre. Das ist natürlich schon Anlass, unsere Entwicklungsaktivitäten zu intensivieren."

Frage: "Analysieren wir einmal das Rennen mit der absoluten Ferrari-Dominanz. Sind das die Reifen oder hat Ferrari einen so großen Entwicklungssprung gemacht? Kann das in Ungarn schon wieder anders aussehen?"
Theissen: "In der Regel sind es mehrere Faktoren, die zusammen spielen. Aber es fällt schon auf, dass Renault ein ähnliches Problem hat wie wir. Der Abstand gestern in der Qualifikation zwischen uns und Renault betrug sieben Zehntelsekunden bis eine Sekunde und das war schon die ganze Saison über so. Das heißt, Renault ist ebenfalls zurückgefallen, was natürlich mit den Reifen zu tun haben kann."

Frage: "Können wir uns jetzt auf einen spannenden Kampf um die Weltmeisterschaft freuen?"
Theissen: "Absolut, es sind noch einige Rennen zu fahren und so wie es in den letzten drei oder vier Rennen gelaufen ist, hat Michael alle Chancen, das aufzuholen."