Theissen: "Sollten kommendes Jahr stark sein"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie fällt Ihr Saisonfazit aus und wie lief Ihrer Meinung nach das Rennen Ihrer beiden Fahrer?"
Mario Theissen: "Die Saison war erneut ein großer Schritt nach vorn. Wir haben unseren ersten Sieg geholt und standen elfmal auf dem Podium. Wir hatten gute Strategien für das Rennen und haben an der Box gut gearbeitet."

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Mario Theissen blickt der kommenden Saison optimistisch entgegen

"Wir hatten während der Rennen die ganze Saison über keinerlei technische Probleme. Wir sind das einzige Team, das dies behaupten kann. Es war also eine sehr erfolgreiche Saison. Andere Teams hatten hingegen ihre Probleme, dies führte dazu, dass wir an einem Punkt sogar die Weltmeisterschaft anführten. Unglücklicherweise war das letzte Rennen enttäuschend. Aber nach einem oder zwei Tagen wird das Gesamtbild überwiegen."#w1#

Frage: "Herrscht vielleicht im Team das Gefühl, dass man im Verlauf der Saison zurückgefallen ist?"
Theissen: "Wir hatten definitiv im ersten Teil der Saison die stärkeren Ergebnisse. Dies ist etwas, das wir uns anschauen müssen. Ich bin mir sicher, dass wir in der Lage sind, dies zu analysieren und es in den Griff zu bekommen."

"Man muss auch sagen, dass sich die Geschwindigkeit des Autos im Vergleich zu den anderen Teams nicht großartig verändert hat. Aber als die anderen Teams ihre Zuverlässigkeit und Probleme in den Griff bekommen hatten, konnten sie uns davon ziehen."

Frage: "Gibt es diesbezüglich schon erste Vermutungen?"
Theissen: "Da gibt es verschiedene Bereiche. Die Probleme, die Nick während der Saison hatte, sind scheinbar mehr oder weniger behoben. Nun müssen wir uns Roberts Qualifying-Situation anschauen, vor allem jene in den letzten beiden Rennen. Ich bin mir sicher, dass wir den Grund finden werden. Es war eine Überraschung, dass Robert in den letzten beiden Rennen nicht in den dritten Qualifying-Durchgang kam."

Frage: "Über was beklagte er sich?"
Theissen: "Er war mit dem Auto nicht zufrieden, mit der Haftung, die er hatte. Nun müssen wir herausfinden, warum dies der Fall war."

Frage: "In der Beziehung zu Robert gab es in dieser Saison Höhen und Tiefen, oder?"
Theissen: "In der Öffentlichkeit, ja. Sie hat sich intern nicht verändert."

Frage: "Ist er enttäuscht, dass er in der Weltmeisterschaft nicht Dritter wurde?"
Theissen: "Ja klar. Vor drei Rennen sah es noch danach aus, als würde er Dritter werden, nun wurde er mit identischer Anzahl an Punkten auf den vierten Rang zurückgeworfen."

Frage: "Was denken Sie über das heutige Rennen, war es gut für die Formel 1, dass der Weltmeister in den letzten Kurven entschieden wurde?"
Theissen: "Das ist fantastisch. Das war ebenso spannend wie im vergangenen Jahr. Selbst als Massa über die Ziellinie fuhr, wusste niemand, dass Lewis Hamilton Champion ist. Das war etwas Besonderes. Es war erneut ein sehr enges Rennen, beide Fahrer hätten die Weltmeisterschaft verdient. Aber es kann nur einer gewinnen, also Gratulation an Lewis."

Frage: "Wie ist die Aussicht auf die kommende Saison?"
Theissen: "Ich denke, dass wir zuversichtlich sein können. Das Team hat sich nun etabliert, wir waren in der Lage, eine starke Basis zu zeigen. Die Entwicklungsarbeit an der Aerodynamik und an KERS ist im Plan. Ich denke, dass wir kommendes Jahr stark sein sollten."

Frage: "Wie fällt Ihr Urteil über die Leistung der Fahrer in dieser Saison raus?"
Theissen: "Robert war das Jahr über außergewöhnlich stark. Er hatte am Ende Probleme, die wir noch nicht verstehen. Aber abgesehen davon war es für Robert eine exzellente Saison. Bei Nick war fast das Gegenteil der Fall. Er hatte ein sehr schwieriges Jahr und kehrte gegen Ende zurück. Ich bin glücklich, dass wir ihn für kommendes Jahr genommen haben. Ich bin mir sicher, dass er bei der Musik sein wird."

Frage: "Wie würden Sie aus der politischen Sicht die Saison zusammenfassen?"
Theissen: "Ich denke, dass die Gründung der FOTA ein sehr signifikanter Schritt war, die uns in der Zukunft zu einer wesentlich besseren Kooperation zwischen den Teams, den Inhabern der kommerziellen Rechte und dem Regulator führen könnte. Ich freue mich wirklich auf diese Kooperation, denn dies könnte schlussendlich zu weniger Politik in der Formel 1 führen."