Theissen schließt eine Umstrukturierung nicht aus
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen ist unzufrieden mit Partner WilliamsF1, will aber von einer Trennung noch nichts wissen
(Motorsport-Total.com) - BMW wagte im Jahr 2000 den Wiedereinstieg in die Formel 1, feierte 2001 den ersten Grand-Prix-Sieg als Partner von WilliamsF1 und wollte spätestens 2004 Jagd auf den WM-Titel machen. Doch nach einer ermutigenden Saison 2003 ist das Vorjahr mächtig in die Hose gegangen - und auch 2005 ließ sich nicht besonders viel versprechend an.

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BMW Motorsport Direktor Mario Theissen ist mit WilliamsF1 unzufrieden
Während BMW angeblich über den stärksten Motor der Königsklasse verfügt, ist die gängige Meinung im Fahrerlager, dass es WilliamsF1 einfach nicht auf die Reihe bekommt, ein konkurrenzfähiges Chassis zu bauen. Vergangenes Jahr hat sich die inzwischen gefeuerte Aerodynamikerin Antonia Terzi mit der "Hammerhai"-Nase verspekuliert und auch der neue Williams BMW FW27 scheint nicht die erhoffte Offenbarung zu sein.#w1#
Kein Geheimnis: BMW mit WilliamsF1 unzufrieden
Insofern ist es nicht weiter verwunderlich, dass zumindest die Medien zu spekulieren beginnen, ob sich BMW von WilliamsF1 trennen wird. BMW Motorsport Direktor Mario Theissen dementierte dies laut 'Sport1' im Gespräch mit dem 'Bayrischen Rundfunk', gestand aber eine gewisse Unzufriedenheit mit dem Chassispartner ein: "Wir wollten beim ersten Rennen bei der Musik sein und wir haben jetzt zum dritten Mal hintereinander ein Auto, das im ersten Rennen nicht ganz vorne fuhr", erklärte er.
Zwar habe man 2003 und 2004 gesehen, dass WilliamsF1 über die nötigen Ressourcen verfügt, eine Saison noch umzudrehen, doch beide Male hat es nicht zum WM-Titel gereicht - und selbst wenn dieses Jahr noch der Stein der Weisen entdeckt werden sollte, wird es schwierig, den Punkteabstand zu Renault noch aufzuholen: Mark Webber hat derzeit 19, Nick Heidfeld 20 Zähler Rückstand auf WM-Leader Alonso.
Theissen: "Müssen uns überlegen, woran es liegt"
"Man sollte aber nicht über etwas spekulieren, das noch nicht da ist", relativierte Theissen eine mögliche Trennung von WilliamsF1, aber: "Wir sind uns mit unserem Partner WilliamsF1 einig, dass wir in dieser Saison beide ganz genau darauf schauen, was wir schaffen, und dann auch Bilanz ziehen und überprüfen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Wenn wir mit der Performance nicht zufrieden sind, dann müssen wir uns überlegen, woran das liegt."
"Davon hängen dann die Konsequenzen ab", fuhr der 52-Jährige fort. Diese Konsequenzen müssen aber nicht unbedingt die gesamte Partnerschaft in Frage stellen, meinte Theissen: "Das kann eben auch eine Umstrukturierung im Team sein." Diese würde vermutlich nahtlos an vergangenes Jahr anschließend, als Antonia Terzi ebenso ihren Posten räumen musste wie der damalige Technische Direktor Patrick Head, der von Sam Michael abgelöst wurde.

