• 27.05.2007 19:07

  • von Nimmervoll/Stracke

Theissen: "Haben eine Position liegen lassen"

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen weiß um die falsche Strategie in Monaco und gratuliert McLaren-Mercedes zum Doppelsieg

(Motorsport-Total.com) - Das BMW Sauber F1 Team fuhr heute in Monaco mit Robert Kubica und Nick Heidfeld die Positionen fünf und sechs nach Hause, womit man zwar zufrieden, aber angesichts der hohen Erwartungen im Vorfeld nicht restlos glücklich war. Ausschlaggebend für das Resultat war eine falsche Annahme beim Festlegen der Rennstrategie.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen und Nick Heidfeld

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen (links) mit Nick Heidfeld

Die Crew von BMW Motorsport Direktor Mario Theissen war nämlich fest davon überzeugt, dass es zu mindestens einer Safety-Car-Phase kommen würde, weshalb man die beiden Autos mit einer Einstoppstrategie ins Qualifying schickte. Diese entpuppte sich jedoch als falsch, mit zwei Stopps wäre der vierte Platz von Giancarlo Fisichella möglicherweise in Reichweite gelegen: "Wir haben sicher eine Position liegen lassen", erklärte Theissen gegenüber 'Motorsport-Total.com'.#w1#

Safety-Car-Phase hätte geholfen

"Heute haben wir mit sieben Punkten sicher nicht das optimale Ergebnis erzielt." Mario Theissen

"Heute haben wir mit sieben Punkten sicher nicht das optimale Ergebnis erzielt. Wir hatten uns an den Rennverläufen der vergangenen Jahre orientiert, die immer durch Safety-Car-Phasen gestört waren, und dafür hatten wir die passende Strategie. Heute lief dagegen alles glatt. Davon haben andere profitiert", fügte er an. Aber: "Wir haben jetzt schon 30 Punkte - das ist fast so viel wie in der ganzen letzten Saison - und wir haben ein ordentliches Polster zum Team hinter uns aufgebaut."

"Uns war schon vorher klar, dass zwei Stopps besser sind, wenn es keine Zwischenfälle gibt, weil man dann auch noch weiter vorne stehen würde. Wir haben auf die andere Karte gesetzt. Das war eine gemeinsame Entscheidung. Die Erkenntnisse daraus werden wir für das nächste Jahr buchen", meinte Theissen gegenüber 'RTL'. Und: "Ich bin natürlich zufrieden, dass wir beide Autos solide nach Hause gebracht und wieder wertvolle Punkte gesammelt haben."

Nun wird erst einmal analysiert

Noch in Monaco wurde heute eine erste Grobanalyse des Rennens durchgeführt, ins Detail geht es dann aber erst morgen in Hinwil bei einem Treffen der Renningenieure mit den Fahrern - unter der Leitung von Technikdirektor Willy Rampf. Am Samstag wird dann auch schon besprochen, wie man das bevorstehende Wochenende in Montréal angehen sollte - und heute in einer Woche werden die Erkenntnisse noch einmal einer genauen Prüfung unterzogen.

"Für eine gründliche Auswertung ist es noch zu früh." Mario Theissen

"Für eine gründliche Auswertung", bestätigte Theissen gegenüber 'RTL', "ist es noch zu früh, das passiert morgen in der Fabrik. Dann werden wir sicherlich die Strategie noch mal durchbesprechen, wie groß der Nachteil war, den wir heute hatten, wie viel wir auf der anderen Seite gewinnen hätten können und welche Bedingungen wir für das nächste Rennen erwarten. Das kommt dann zu dem Erfahrungsfundus hinzu, den wir in Montréal umsetzen wollen."

Grundsätzlich ist der Deutsche optimistisch für den sechsten Grand Prix des Jahres, der dem F1.07 durchaus entgegenkommen könnte: "Unsere Autos lieben Auslauf - und in Montréal gibt es lange Geraden. Da rechnen wir uns was aus", grinste Theissen selbstbewusst. "Monaco hat eigene Gesetze und eine eigene Streckencharakteristik. Montréal ist ganz anders gestrickt. Da wird man den Reality-Check bekommen."

Gratulation an McLaren-Mercedes

"Da kann man wirklich nur gratulieren." Mario Theissen

Beeindruckt zeigte sich der 54-Jährige von der starken Vorstellung von McLaren-Mercedes, auch wenn er der Meinung ist, dass die Silberpfeile deswegen noch lange nicht die neue Nummer eins in der Formel 1 sein müssen. Als sportlich fairer Gegner war er sich aber nicht zu schade, zu Mercedes-Sportchef Norbert Haug zu gehen, um ihm persönlich zum 150. Triumph in der Geschichte des McLaren-Teams zu gratulieren.

Dass die Silberpfeile schnell sein würden, war Theissen "schon am Donnerstag" klar, "denn da waren sie auf Anhieb sehr schnell und konstant. Da habe ich schon gesehen, dass sie hier deutlich vorne sind und dass Ferrari dagegen fast in unserer Reichweite liegt. Es ist wirklich eine eindrucksvolle Demonstration gewesen, sozusagen ein Paarlauf von der ersten bis zur letzten Runde. Da kann man wirklich nur gratulieren", meinte er im 'Motorsport-Total.com'-Interview.

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