Theissen: Drei Tage Urlaub müssen reichen
Damit Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya genügend PS haben, arbeitet Dr. Mario Theissen wie ein Schweizer Uhrwerk
(Motorsport-Total.com) - BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen hat einen Job, um den ihn sicherlich viele Kollegen beneiden, aber er muss dafür auch viele Opfer bringen. Gerade einmal drei Tage hatte der 50-jährige Vater von einem Sohn und zwei Töchtern seit dem Saisonende frei, ansonsten wurde gearbeitet, damit man auch kommendes Jahr erfolgreich ist. Dabei kümmert sich der Münchener nicht nur um die Formel 1, sondern auch um die Formel BMW ADAC und das Engagement in der Europäischen Tourenwagenmeisterschaft ETCC.

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Dr. Mario Theissen versucht auch während der Arbeit ein wenig zu entspannen...
Das technische Interesse am Motorenbau und die berufliche wie private Begeisterung für den Motorsport begleiteten Dr. Mario Theissen schon durch sein Maschinenbau-Studium (1971 bis 1977) an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen. Im Juni 1977, sofort nach seinem Abschluss als Diplom-Ingenieur, nahm er seine erste Tätigkeit bei BMW im Bereich der Motorenberechnung auf. Nun ist Theissen bereits seit rund 26 Jahren bei BMW tätig.
"Hinter dem, was man sieht, steht die Fabrik in München, da steht das Team mit mehr als 200 Mitarbeitern, die natürlich längst dabei sind, den neuen Formel-1-Motor, den P83, zu entwickeln", erklärt der Bayer auf der BMW-Motorsport-Internetseite. "Wir haben jetzt in der Tat Hochbetrieb auf den Prüfständen. In der Fabrik geht das Licht nicht aus. Für unsere Versuchsingenieure ist das die wichtigste Zeit des Jahres."
Am 31. Juli heulte der neue Motor zum ersten Mal auf dem Prüfstand auf, am 18. September gab es die erste Jungfernfahrt. Der neue P83 soll Gerüchten zu Folge nur 90 Kilogramm wiegen, auch im Rennen 19.000 Umdrehungen in der Minute drehen können und rund 900 PS leisten. Bei den bisherigen Testfahrten hat sich der neue Motor bereits als zuverlässig erwiesen und dürfte wohl auch in der kommenden Saison der Maßstab für die Konkurrenz sein.

