• 25.07.2008 12:34

Theissen: "Das Podium ist das Ziel"

Das BMW Sauber F1 Team hat sich für Ungarn viel vorgenommen und möchte mindestens einen Fahrer auf dem Siegertreppchen platzieren

(Motorsport-Total.com) - In Ungarn wird es eng: Der Hungaroring vor den Toren Budapests ist ein winkliger Parcours, noch am ehesten vergleichbar mit den Anforderungen beim Großen Preis von Monaco: maximaler Abtrieb und volle Konzentration. Überholen ist schwierig, der Grand Prix geriet schon häufig zur Prozession durch die staubige Puszta. Das Regenrennen von 2006 indes ging als Thriller in die Formel-1-Geschichte ein. Das BMW Sauber F1 Team ist vor dem elften von 18 Läufen weiterhin Zweiter in der Weltmeisterschaft der Konstrukteure.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

BMW möchte in Ungarn an die starken Vorjahresergebnisse anknüpfen

Robert Kubica und Nick Heidfeld haben in der Vergangenheit schon bewiesen, dass ihnen die Strecke liegt. Nachdem Heidfeld in Hockenheim viele Fans begrüßen konnte, freut sich Kubica jetzt auf Pilger aus dem nahen Polen, die ihn auf der 4,381 Kilometer langen Strecke anfeuern werden.#w1#

Heidfeld mit besten Erinnerungen an Ungarn

"Ich bin auf dem Hungaroring immer sehr gut zurechtgekommen, mir liegt diese Strecke, und in unserer kurzen Teamgeschichte habe ich dort 2006 und 2007 jeweils einen Podestplatz geholt", berichtete Heidfeld im Vorfeld des Rennens in Ungarn. "2006 war es der erste für unser Team nach einem irren Regenrennen. 2007 bin ich als Zweiter gestartet und erneut Dritter geworden."

"Budapest hat sehr viel Charme." Nick Heidfeld

"Auch von früher habe ich viele gute Erinnerungen an den Hungaroring. 1999 habe ich in Budapest vorzeitig meinen Formel-3000-Titel gewonnen und gefeiert. Die Stadt ist wunderschön, ich mag die historischen Gebäude, die Lage am Fluss - Budapest hat sehr viel Charme, vor allem, wenn es richtig sommerlich ist."

"Wenn es trocken ist, verstaubt die Strecke vor allem zu Beginn des Wochenendes immer sehr. Die Rennen sind anstrengend, weil es keine langen Geraden gibt, auf denen man sich ein bisschen entspannen kann. Ich freue mich auf den Großen Preis von Ungarn und hoffe, dass wir dort wieder so stark sind wie in den vergangenen beiden Jahren."

Kubica freut sich auf viele polnische Fans

"Wir können sicher viele Fans aus Polen in Budapest erwarten. Der Große Preis von Ungarn ist das nächstgelegene Rennen zu meinem Heimatland, in gewisser Weise bekommt es dadurch für mich den Status eines Heimrennens", meinte Kubica, den noch etwas ganz anderes mit Ungarn verbindet: "Auf dem Hungaroring bin ich 2006 mein erstes Formel-1-Rennen gefahren."

"Es gibt kaum eine Verschnaufpause." Robert Kubica

"Die Strecke des ersten Grand Prix bleibt für einen Fahrer immer etwas Besonderes, aber das ist nicht der einzige Grund, weswegen ich den Kurs mag. Er gibt einem kaum eine Verschnaufpause, man fährt fast die ganze Runde mit Lenkeinschlag, die Geraden sind sehr kurz. Der Hungaroring ist eine schwierige Strecke, aber in der Formel 1 geht es schließlich um Herausforderungen."

"In den vergangenen beiden Jahren waren die Großen Preise von Ungarn sehr spannend für uns", blickte Teamchef Dr. Mario Theissen zurück. "2006 hat uns das Wetter einen Krimi beschert, 2007 hat uns eine offensive Strategie extrem gefordert und ist mit einem Podestplatz auch aufgegangen. 2008 in Budapest zum dritten Mal in Folge auf das Podium zu fahren, ist das Ziel."

Monaco ohne Mauern

"Pflicht ist, mit beiden Autos im Qualifying solide unter die schnellsten Zehn zu fahren und im Rennen wieder ordentlich WM-Punkte zu sammeln. Der Hungaroring stellt hohe Ansprüche an die Aerodynamik und die Bremsen der Fahrzeuge. Der Volllastanteil liegt mit 58 Prozent im unteren Bereich. Kritisch für den Antriebsstrang können aber die Temperaturen werden."

"Der Hungaroring stellt hohe Ansprüche an die Aerodynamik und die Bremsen" Mario Theissen

"Im August ist es für gewöhnlich heiß in Budapest, und diese Hitze staut sich im Kessel der Rennstrecke. Das niedrige Durchschnittstempo tut ein Übriges, die Kühlung ans Limit zu treiben." Willy Rampf, der technische Direktor des BMW Sauber F1 Teams ergänzte: "Der Hungaroring ist nach Monaco diejenige Strecke mit der niedrigsten Durchschnittsgeschwindigkeit."

"Speziell im mittleren Streckenabschnitt folgt eine Kurve der anderen, und die Start-Zielgerade ist relativ kurz. Entsprechend fährt man maximalen Abtrieb. Überholen ist sehr schwierig, das muss man bei der Rennstrategie berücksichtigen. Die Piste ist jeden Tag aufs Neue sehr sandig, das Grip-Niveau entsprechend niedrig. Untersteuern kann die Folge sein", merkte Rampf abschließend an.

"Wir verwenden hier die weichsten Reifenmischungen. Bei der Abstimmung des Autos konzentriert man sich vor allem auf den Mittelsektor, der aus vielfältigen Kurvenkombinationen besteht sowie auf die letzten Kurven vor der Start-Ziel-Geraden, die sehr eng sind und gute Traktion erfordern. Wegen der Streckenführung sowie den oft hohen Außentemperaturen fährt man mit maximaler Kühlung."