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Theissen: "Bahrain wird die Stunde der Wahrheit"
Der BMW Motorsport Direktor sieht BMW für das erste Rennen des neuen Teams gut vorbereitet, auch mit dem Entwicklungstempo ist er zufrieden
(Motorsport-Total.com) - Dieses Wochenende ist für BMW nicht nur der Start in die neue Formel-1-Saison, sondern das erste Rennen mit einem komplett eigenen Team. Rund neun Monate nach der Bekanntgabe ist auch BMW Motorsport Direktor Mario Theissen entsprechend aufgeregt, bevor am morgigen Freitag zum ersten offiziellen Training die Motoren gestartet werden.

© xpb.cc
Mario Theissen ist mit der bisherigen Entwicklung seines Teams zufrieden
"Das Wochenende wird die Stunde der Wahrheit, die erste Standortbestimmung", sagte Theissen gegenüber der 'dpa'. Auch wenn der Deutsche nicht den offiziellen Titel des Teamchefs trägt, erfüllt er de facto doch die entsprechenden Aufgaben. Er müsse sich nun um das ganze Team kümmern, weshalb sich auch sein Gefühl vor der diesjährigen Saison von dem früherer Jahre unterscheide.#w1#
Birgt die Fahrerpaarung Konfliktpotenzial?
Viele Experten sehen vor allem in der Fahrerpaarung von BMW Konfliktpotenzial. Der Vertrag des Kanadiers Jacques Villeneuve läuft zum Ende des Jahres aus. Vielfach wurde vermutet, dass BMW schon für dieses Jahr lieber einen anderen Piloten unter Vertrag genommen hätte, jedoch nicht aus Villeneuves gültigem Sauber-Kontrakt herauskam. Zweiter Fahrer ist mit Nick Heidfeld ein Pilot, für den sich BMW schon im vergangenen Jahr bei Williams eingesetzt hatte.
Theissen jedoch sieht in dieser Konstellation keine Probleme: "Beide Fahrer werden von uns gleich behandelt und mit den gleichen Voraussetzungen ausgestattet", erteilt er einem Nummer-1-Status Heidfelds eine klare Absage. Dennoch sei es für das neue Team sehr wichtig gewesen, den 28 Jahre alten Deutschen als ersten Fahrer zu verpflichten: "Wir wissen, welch starker Entwickler und Pilot er ist."
Entwicklungstempo trotz kleinem Team gut
Nachdem BMW sechs Jahre lang Motorenlieferant von Williams war, greift der Münchner Autohersteller im Jahr 2006 erstmals mit einem komplett eigenen Team in die Formel-1-WM ein. Dazu wurde der Schweizer Sauber-Rennstall übernommen und kontinuierlich aufgestockt. Dennoch ist das Team mit gut 300 Mitarbeitern nach wie vor klein im Vergleich zur Konkurrenz. Für Theissen ist dies jedoch eher eine Herausforderung als ein Hindernis, schließlich wolle man mit dem relativ kleinen Team das gleiche Entwicklungstempo erreichen wie die Großen Teams.
"Wir sind bislang sehr gut vorangekommen und haben bei den Ressourcen etwas draufgelegt, um die Entwicklung zu beschleunigen", äußert sich Theissen zufrieden über das bisher angeschlagene Tempo. Dennoch soll das Team nach und nach um etwa 100 Mitarbeiter vergrößert werden, gleichzeitig wird auch die Fabrik in Hinwil erweitert. Dann will man in der Saison 2007 voll angreifen.
Viele Motorenprobleme in Bahrain?
Zunächst blickt Theissen jedoch auf das erste Rennen in diesem Jahr voraus und äußert sich optimistisch: "Wir sind bereit für Bahrain", äußerte der 53-Jährige. "Unser Redaktionsschluss war in der vergangenen Woche. Wir haben alle Daten, die wir brauchen." Die größte Herausforderung im ersten Rennen sieht Theissen bei den Motoren, die das größte Risiko und die größte Unbekannte darstellten: "Praktisch alle Teams stecken eigentlich noch in der Entwicklung. Ich erwarte daher größere Unterschiede als sonst und auch eine höhere Ausfallquote."
Auch wenn man die Ziele für dieses Jahr noch nicht all zu hoch gesteckt hat, möchte BMW zur Stelle sein, sollten die Favoriten wider Erwarten schwächeln und sich so Chancen auf gute Resultate ergeben. Die Favoritenrolle auf den Titel sieht Theissen allerdings beim amtierenden Weltmeisterteam Renault: "Sie haben die stärkste Rolle bei den Testfahrten gespielt, hinzu kommt das Bewusstsein des Erfolgs im vergangenen Jahr und die daraus resultierende Erfahrung", begründet der Deutsche seinen Tipp.

