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Testauftakt in Barcelona: Es wird ernst!

Lewis Hamilton wies zum Auftakt im verregneten Barcelona Räikkönen und Schumacher in die Schranken - Unfall von Nelson Piquet Jr.

(Motorsport-Total.com) - In genau 20 Tagen beginnt in Melbourne mit dem Grand Prix von Australien die Formel-1-Saison 2008, spätestens am kommenden Wochenende müssen die Teams für den langen Flug packen. Daher gehen die Vorbereitungen nun in die entscheidende Phase: In Barcelona begannen heute für zehn Teams die letzten dreitägigen Testfahrten dieses Winters.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton eröffnete die Testwoche in Barcelona mit einer Tagesbestzeit

Nicht unterwegs war lediglich Super Aguri: Die Japaner hatten zwar ihre Trucks am Circuit de Catalunya, gefahren wurde aber nicht, weil Teamchef Aguri Suzuki nach Verhandlungen mit Honda am Wochenende immer noch nicht sagen kann, ob es überhaupt weitergehen wird oder nicht. Alle anderen zehn Rennställe ließen sich die Gelegenheit zu testen aber nicht nehmen - mit von der Partie war sogar Superstar Michael Schumacher.#w1#

Schumacher fast so schnell wie Räikkönen

Der 39-Jährige ging gegen 9:30 Uhr unter einem regelrechten Blitzlichtgewitter der vor der Ferrari-Box versammelten Fotografen erstmals auf die Strecke - übrigens zunächst mit Intermediates, denn bis es am Nachmittag aufklarte und abtrocknete, herrschten nasse Bedingungen. Schumacher absolvierte genau wie sein Teamkollege Kimi Räikkönen (3./+ 0,332) mehr als 80 Runden, war nur um 0,152 Sekunden langsamer als der amtierende Weltmeister und belegte damit Platz drei.

Michael Schumacher

Michael Schumacher kann es immer noch: Platz drei hinter Kimi Räikkönen! Zoom

Die prestigeträchtige Tagesbestzeit in Anwesenheit des siebenfachen Champions - in Wahrheit ist deren Bedeutung natürlich nur schwer einzuschätzen - sicherte sich heute Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes MP4-23. Hamilton absolvierte 78 Runden ohne von außen ersichtliche Probleme und nahm Räikkönen mit seiner Bestzeit von 1:22.276 Minuten 0,043 Sekunden ab. Außerdem übten die Silberpfeile heute zahlreiche Boxenstopps.

Dass es langsam in die ernste Phase dieses Winters geht, zeigte sich aber nicht nur an der McLaren-Mercedes-Box, sondern auch bei den meisten anderen Teams wurde den Crews die Gelegenheit gegeben, das Reifenwechseln und Nachtanken zu trainieren. Außerdem tauchten da und dort neue aerodynamische und mechanische Teile an den Boliden auf - der Ferrari verfügt neuerdings etwa über eine ähnliche Flosse wie der Red-Bull-Renault RB4 und über Luftleitbleche auf Höhe der Airbox.

Defekt bei Heidfeld, Vettel mit Ausritt

Aber zurück zum Tagesgeschehen: Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 0,799/75 Runden) und Testfahrer Christian Klien (+ 1,166/42 Runden) landeten mit den Positionen acht und 14 im Mittelfeld. Auffällig war allerdings, dass der F1.08 beim Hereinkommen an die Box immer wieder ein wenig Rauch aus dem Heck schleuderte, was aber kein ernsthaftes Problem darzustellen scheint. Außerdem blieb Heidfeld kurz vor Mittag mit einem Defekt stehen.

Nick Heidfeld

Nick Heidfeld erlitt mit dem BMW Sauber F1.08 heute einen technischen Defekt Zoom

Die zweite rote Flagge beschwörte mit Sebastian Vettel (11./+ 0,912/95 Runden) ein weiterer Deutscher herauf - sein Toro-Rosso-Ferrari ist übrigens das einzige Vorjahresmodell in Barcelona. Wesentlich besser lief es neuerlich für Nico Rosberg, der mit seinem Williams-Toyota FW30 108 Runden zurücklegte und als Sechster mit 0,698 Sekunden Rückstand die starke Winterform seines Teams bestätigte.

Piquet Jr. mit Unfall in der Boxengasse

Am meisten Schrott produzierte allerdings Nelson Piquet Jr. (15./+ 1,333/86 Runden), der gemeinsam mit Fernando Alonso (7./+ 0,745/79 Runden im Einsatz war: Piquet bog kurz nach Mittag etwas zu enthusiastisch in die Boxengasse ein, rutschte seitwärts in die Barrieren und beschädigte seinen R28 dabei recht stark. Ansonsten ging es angesichts der doch schwierigen Wetterverhältnisse relativ diszipliniert zu.

Adrian Sutil

Der Force-India-Ferrari VJM01 war heute zum ersten Mal im Testeinsatz Zoom

Ein weiteres Highlight des Tages war die Jungfernfahrt des neuen Force-India-Ferrari VJM01 mit Adrian Sutil (9./+ 0,815/62 Runden) und Vitantonio Liuzzi (12./+ 0,963/43 Runden) am Steuer. Die Rundenzeiten des Neuwagens sind allerdings kaum einzuschätzen - erstens wegen der Bedingungen und zweitens weil am ersten Tag meistens nur Funktionstests durchgeführt werden. Wie gewohnt langsam unterwegs: Honda.