• 22.11.2004 22:15

  • von Fabian Hust

Testauftakt für Minardi in Misano

Fünf Tage lang testet Minardi vor allem Nachwuchstalente in Italien, am Montag machten Friesacher, Monteiro und Nissany den Anfang

(Motorsport-Total.com) - Gleich am ersten Tag nach der freiwilligen Testpause der Teams im Anschluss des Formel-1-Saisonfinales in Brasilien hat das Minardi-Team die Testwoche in Italien aufgenommen. Fünf Tage hat man das 'Autodromo Santamonica' von Misano gemietet, neun Fahrer sind für den Test bestätigt, weitere könnten bis Freitag noch zum Einsatz kommen - auch der Minardi-Doppelsitzer wird um den 4,060 Kilometer langen Kurs gejagt werden.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart

Ob Fantag oder Testfahrten, Minardi ist gern in Misano

Am ersten Testtag kamen zwei Minardi PS04B zum Einsatz, Chanoch Nissany drehte seine Runde mit Chassis Nummer 02, Tiago Monteiro übergab Chassis 04 nach 20 Runden an Patrick Friesacher. Monteiro kümmerte sich um das Setup, für Friesacher war es die erste Ausfahrt im Formel-1-Boliden, Nissano hatte bereits drei Testtage auf seinem Formel-1-Konto. Nissany wird noch bis Dienstag fahren, dann testen auch die Australier Will Power und Will Davison - das hatte Teamchef Paul Stoddart seinen Landsleuten im Rahmen des Melbourne-Rennens Anfang des Jahres versprochen.#w1#

Seine "Duftmarke" setzte Patrick Friesacher bei seinem Formel-1-Debüt. Bei Temperaturen von 11 bis 13 Grad war der Österreicher mit einer Zeit von 1:11.150 Minuten nach 42 gefahrenen Runden eindeutig der Schnellste, blieb damit lediglich um 1,523 Sekunden über dem Rundenrekord, aufgestellt von Gianmaria Bruni Mitte Januar: "Ein Formel-1-Auto zu testen ist eine großartige Erfahrung und ich muss mich beim Minardi-Team und Paul Stoddart für diese Möglichkeit bedanken. Ich war von der Geschwindigkeit und den Bremsen des Autos verblüfft, als ich auf meine erste Runde ging. Aber dann beginnt man sich wie bei allen Rennfahrzeugen an die Leistung zu gewöhnen. Ich hatte einen guten Tag und ich hoffe, dass das Team mit meiner erledigten Arbeit zufrieden ist."

Mit 2,090 Sekunden Rückstand kam der Portugiese Tiago Monteiro auf den zweiten Platz: "Es war ein großes Vergnügen, wieder im Formel-1-Auto zurück zu sein, ich bedanke mich bei Paul Stoddart, Gian Carlo Minardi und dem gesamten Team für die Möglichkeit, die sie mir heute gegeben haben. Ich war zuvor noch nie in Misano, ich haben aus diesem Grund die ersten paar Runden heute Morgen damit verbracht, mich an die Strecke zu gewöhnen. Zu Beginn waren die Bedingungen sehr trickreich, da der Asphalt sehr schmutzig war. Die Situation wurde laufend besser, wir konnten verschiedene Teile ausprobieren und ein paar nützliche Informationen sammeln. Ich konnte das Auto auch für die anderen Fahrer abstimmen. Ich bin sehr zufrieden, wieder im Minardi-Team zu sein, und nun müssen wir für die Zukunft arbeiten. Die nächsten paar Tage werden sehr wichtig sein."

Das Schlusslicht bildete Chanoch Nissany, dem nach 41 Runden 3,630 Sekunden auf die Bestzeit fehlten: "Zu Beginn des Tests waren die Bedingungen auf der Strecke nicht die Besten, aber das Auto hat sich dennoch gut verhalten. Der Asphalt und die Haftung haben sich am Nachmittag verbessert und das Auto hatte ein gutes Setup, was es mir erlaubt hat, die Leistung klar zu spüren. Mit der Erfahrung, die ich heute gesammelt habe, hoffe ich, dass ich mich morgen weiter verbessern kann."

Teammanager Massimo Rivola: "Der Plan war es heute gewesen, die Veränderungen am Setup auf ein Minimum zu beschränken, um es den Fahrern - insbesondere Patrick und Chanoch - zu erlauben, ein paar Erfahrungen beim Fahren eines Formel-1-Autos in Rennabstimmung zu sammeln. Auf dieser Basis denke ich, dass wir einen guten Tag hatten. Ich möchte mich bei allen Fahrern für ihre Anstrengungen bedanken."

"Ohne Zweifel hatte Tiago den härtesten Job, da er als Erster auf eine kalte und schmutzige Strecke ging. Wie wir schon zuvor gesehen haben, hat er die Situation mit großer Reife gemeistert, indem er es vorsichtig angehen ließ und er verbesserte die Rundenzeit stetig, während er daran arbeitet, ein gutes Setup für das Chassis zu finden. Chanoch verlor am Morgen rund 45 Minuten, da ein potentielles Problem an seinem Auto gesucht wurde, aber er leistete solide Arbeit, besonders wenn man bedenkt, dass er erst sei zwei Jahren Rennen fährt."

"Patrick war besonders beeindruckend, er begann mit Runden von 1:15 Minuten und baute dann schnell Geschwindigkeit auf. Als er das Limit einmal gefunden hatte, fuhr er ein paar konstant schnelle Runden. Abschließend ein Dank an unseren Partner Bridgestone, Minardi ist das einzige Formel-1-Team, das hier in Misano testet und sie haben uns erneut brillant mit Reifen und technischer Hilfe versorgt."