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Testabkommen: Darauf haben sich die Teams verständigt
Als letztes unterschrieben am Sonntag in Suzuka das Super Aguri F1 Team und Reifenhersteller Bridgestone das neue Testabkommen
(Motorsport-Total.com) - Erst ab der Formel-1-Saison 2008 plant der Automobilweltverband FIA, per Reglement auch die Testfahrten der Teams zu kontrollieren, um Gleichberechtigung zu schaffen und gleichzeitig die enormen Kosten zu reduzieren.

© xpb.cc
Im kommenden Jahr wird noch weniger getestet als 2006
Aber schon im kommenden Jahr sollen die Ausgaben für Testfahrten weiter sinken, nicht zuletzt Dank der Tatsache, dass Reifenhersteller Michelin aussteigt, somit der Wettkampf auf dem Reifensektor wegfällt.#w1#
30.000 Testkilometer und 300 Reifensätze
Da in der kommenden Saison die FIA noch nicht regulierend eingreift, einigten sich die Teams wie schon für dieses Jahr auf ein freiwilliges Testabkommen, das im kommenden Jahr unter anderem vorsieht, dass während des Kalenderjahres maximal 30.000 Testkilometer gestattet sind. Hierfür dürfen zudem nicht mehr als 300 Reifensätze verwendet werden - ein Punkt, der natürlich Bridgestone sehr wichtig war.
Diese 30.000 Testkilometer stellen für die meisten Teams tatsächlich eine Reduzierung dar. So testeten die Teams seit Januar wie folgt: Honda 54.800 Kilometer, Renault 47.500, McLaren-Mercedes 44.500, das BMW Sauber F1 Team 41.100, Ferrari 40.900, Toyota 40.700, Williams 33.300, Red Bull Racing 23.900, die Scuderia Toro Rosso 14.700, MF1 Racing 13.300 und das Schlusslicht Super Aguri F1 Team 2.800 Kilometer.
Kollektiv- statt Einzeltests
Zudem haben sich die Teams vorgenommen, die meisten Testfahrten gemeinsam durchzuführen, um Kosten zu sparen, zum einen in Bezug auf die Miete der entsprechenden Strecke, zum anderen weil dann auch die Logistikkosten von Reifenhersteller Bridgestone sinken, der pro Jahr weniger Strecken mit Reifen und Personal ausrüsten muss.
Hinzu kommt, dass es höchstwahrscheinlich ab der kommenden Saison am Freitag an den Rennwochenende kein offizielles Freies Training sondern Testfahrten geben wird. Die dort abgespulten Testkilometer werden mit dem vereinbarten Limit verrechnet.
So viel wird vor, während und nach der Saison getestet
Offiziell veröffentlicht wurde die Vereinbarung von den Teams zwar nicht, "Radio Fahrerlager" vermeldet aber folgendes: Zwischen dem 1. Januar und dem Beginn der neuen Formel-1-Saison wird es fünf offizielle Tests mit jeweils drei direkt aufeinander folgenden Tagen geben. Die Strecken, auf denen diese Tests stattfinden, werden von einem Komitee beschlossen, das aus Vertretern der Teams besteht.
Während der Saison gibt es acht offizielle Tests mit jeweils erneut drei direkt aufeinander folgenden Testtagen. Nach dem Ende der Saison folgen bis zum Jahreswechsel zwei weitere offizielle Tests, ebenfalls bestehend aus drei Testtagen.
Tests auf der "Heimstrecke" bleiben mit Abstrichen erlaubt
Möchte ein Team einen offiziellen Test nicht nutzen, kann es alternativ auf der von ihm festgelegten "Heimstrecke" testen, muss dann jedoch auf Mitarbeiter und Support von Bridgestone verzichten. Diese Heimstrecken sind zum Beispiel Silverstone für die britischen Teams und Fiorano für Ferrari.
Zudem ist es jedem Team gestattet, einen privaten dreitägigen Test vor der Saison durchzuführen, um zum Beispiel der Presse das neue Auto vorzustellen oder Filmaufnahmen durchzuführen. Für PR- oder Demonstrationsfahrten darf Bridgestone den Teams ebenfalls Reifen zur Verfügung stellen, diese dürfen jedoch von keiner aktuellen Spezifikation sein.
Zusatztage für Aerodnamik-Tests
Hinzu kommen zwölf Testtage, die dazu verwendet werden dürfen, auf einer Geraden Aerodynamik-Tests durchzuführen. Nichts ändert sich auch an der Regelung der so genannten Funktionstests - vor jedem Rennen darf jedes Team 50 Testkilometer abspulen. Was bisher aber nur Ferrari und wenige britische Teams in Silverstone nutzten.
Ein Kompromiss, mit dem jeder leben kann
Von den Teamchefs ist zu vernehmen, dass alle Beteiligten mit der getroffenen Vereinbarung leben können, auch wenn es einige Parteien gibt, die gern einzelne Inhalte des Testabkommens etwas anders gestaltet hätten.
Zufrieden zeigen sich die Teams vor allem über die Tatsache, dass die Anzahl der Kilometer, die ein Team während einer Saison abspult, wie schon von 2005 auf dieses Jahr, im Hinblick auf das kommende Jahr noch einmal deutlich reduziert werden konnte.

