Teams erfreut über Fahrhilfen-Regelung
Ein Großteil der Formel-1-Teams zeigte sich erfreut darüber, dass die elektronischen Fahrhilfen erst 2004 verboten werden sollen
(Motorsport-Total.com) - Während sich ein Großteil der Fans über die Verschiebung des Fahrhilfen-Verbots auf nächstes Jahr enttäuscht zeigte, können sich Fahrer und vor allem Teams mit der neuen Regelung durchaus anfreunden. Man habe nun ausreichend Zeit, die Umstellung sorgfältig vorzubereiten, heißt es.

© Renault
Mike Gascoyne von Renault ist froh über die Verschiebung bis 2004
In einer ausführlichen Reportage unserer Kollegen von 'Autosport' kamen mehrere Vertreter der Teams zu Wort, die sich überaus positiv zum Beschluss der FIA äußerten. So ist zum Beispiel Williams-Chefingenieur Sam Michael der Ansicht, es sei "viel besser, darauf bis nächstes Jahr zu warten", und Renaults Technischer Direktor Mike Gascoyne hätte es sogar als "Albtraum" empfunden, mitten in der Saison die Elektronik umzustellen.
"Das hätte", so Gascoyne, "zahlreiche Veränderungen diverser Codes erfordert und wir bei Renault sind wegen der Testbestimmungen sehr eingeschränkt, was Möglichkeiten zur Erprobung dieser Veränderungen angeht. Es hätte keinen Sinn gemacht, das alles mitten in der Saison zu tun. Außerdem gibt es einige Bedenken hinsichtlich der Sicherheit, die ebenfalls in Betracht gezogen werden müssen."
Hauptargument gegen eine frühzeitige Einführung des Verbots für Startautomatik, Traktionskontrolle und die automatische Schaltung sei laut einigen Funktionären gewesen, dass die Hersteller befürchteten, die elektronischen "Spione", die die FIA hätte einführen müssen, hätten den Systemen einiger Teams besser liegen können als denen anderer. Außerdem haben es die Teams nicht gerne, wenn sie zu sehr eingeschränkt werden.
Andere Quellen vermuten außerdem, dass die FIA gleichzeitig mit der Hinauszögerung der neuen Bestimmungen an McLaren und Williams ein Ultimatum gerichtet hat, die beiden Teams mögen ihre Drohung, wegen des Reglements vor ein Schiedsgericht zu ziehen, bis 2004 zurückziehen. Angeblich befürchtet der Weltverband durch eine etwaige weitere Auseinandersetzung zusätzliche Instabilität. Nun will man den beiden Teams einen eleganten Rückzug von ihrer Drohung ermöglichen, heißt es.

