• 03.10.2003 20:39

  • von Fabian Hust

Teams einigen sich auf modifiziertes Rennwochenende

Die Formel-1-Teamchefs haben sich auf ihrer Sitzung in London für ein verändertes Wochenendformat ausgesprochen

(Motorsport-Total.com) - Der Formel 1 stehen nach den tiefen Eingriffen in das Reglement in diesem Jahr in der kommenden Saison erneut einige Änderungen bevor, die zum Teil die kleinen Teams bevorzugen, zum Teil aber auch benachteiligen. Die wichtigste Neuerung ist die Streichung des 1. Qualifyings am Freitag und die Aufstockung des Qualifyings am Samstag auf eine Dauer von 90 Minuten und zwei Versuche pro Fahrer. Das berichtet die Nachrichtenagentur 'Reuters' und beruft sich dabei auf Aussagen von Minardi-Teamchef Paul Stoddart.

Titel-Bild zur News: Schumacher, Coulthard und ein Renault

Profitieren die Top-Teams vom neuen Qualifying-Format?

Das Einzelzeitfahren bleibt allerdings bestehen, die Startreihenfolge soll durch das Ergebnis des letzten Rennens festgelegt werden und nicht länger durch den aktuellen WM-Stand. Die Reihenfolge für den zweiten Fahrversuch soll durch den ersten Versuch festgelegt werden. Der Fahrer, der im ersten Anlauf die schnellste Zeit fährt, darf als Letzter Fahrer auf die Strecke. Unklar ist, ob die beiden gefahrenen Zeiten addiert werden oder nur die letzte Zeit zählt.

Im letzten Fall dürften die Einschaltquoten im ersten Teil des Qualifyings zu niedrig sein. Durch das neue Format könnten die starken Fahrer und Teams bevorzugt werden, weil diese als letzte zum zweiten Versuch auf die Strecke können und so mehr Zeit haben, die Einstellungen am Auto zu verändern. Im Idealfall könnte der Sieger des vorherigen Rennens als Erster und als Letzter seine zwei Versuche absolvieren.

Gestrichen sollen überraschend die privaten Testfahrten am Freitag eines Grand-Prix-Wochenendes werden. Stattdessen soll es den sechs letzten Teams in der WM-Wertung erlaubt sein, im Freien Training am Freitag ein drittes Auto einzusetzen. Dies ist ein Vorteil für die kleinen Teams und sorgt zudem für eine hohe Medienabdeckung und die Chance für junge Talente, sich der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Die Testfahrten innerhalb der Saison sollen auf 48 Testtage pro Team beschränkt werden.

Das Freie Training am Freitag wird von 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr sowie von 14:00 Uhr bis 15:00 Uhr lokaler Zeit stattfinden, geht es nach dem Willen der Teamchefs. Das Qualifying würde von 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr abgehalten werden, der Sonntag bleibt unangetastet. Es werden also bis zum Rennstart um 14 Uhr keine Autos auf die Strecke gehen ? von der langsamen Fahrt auf die Startaufstellung zwischen 13:30 Uhr und 13:45 Uhr abgesehen.

Die Einmotorenregel soll wie geplant umgesetzt werden, ein Motorwechsel vom 1. Freien Training am Freitag bis zum Renntag wird nicht mehr erlaubt sein. Unklar ist die Härte der Bestrafung bei einem dennoch vorzunehmenden Motorwechsel. Weitere Details zu den geplanten Änderungen am Reglement sind bisher nicht durchgesickert. Der Weltmotorsportrat wird noch in diesem Monat über die Vorschläge der Teamchefs beratschlagen und danach das endgültige Regelbuch für die kommende Saison verabschieden und bekannt geben.