powered by Motorsport.com

Teamchef: Formel E ist keine Bedrohung für die Formel 1

Red-Bull-Teamchef Christian Horner glaubt nicht, dass sich die Formel 1 vor der Formel E in Acht nehmen muss, erkennt aber Positives an der Elektrorennserie

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Sonntag endete in London die erste Saison der Formel E. Nachdem die Serie für elektrisch angetriebene Formelautos in ihrer Debütsaison mit spannenden Rennen auch manche Kritiker zu überzeugen wusste, machte Virgin-Boss Richard Branson eine Kampfansage in Richtung Formel 1. In fünf Jahren werde die Formel E die Formel 1 überholen, sagte der Brite, dessen Unternehmen im Jahr 2010 als Titelsponsor des heutigen Manor-Marussia-Team in die Formel 1 eingestiegen war und welches nun ein Team in der Formel E einsetzt.

Titel-Bild zur News: Fabio Leimer

Die Formel E als Rivale der Formel 1? Christian Horner winkt ab Zoom

Über diese starken Worte Bransons kann Red-Bull-Teamchef Christian Horner allerdings nur müde lächeln. "Ich habe mir am Sonntag das Formel-E-Rennen angesehen, und für mich sieht das eher als ein Gegner für die GP3 als für die Formel 1 aus", sieht Horner die Serie eher auf Augenhöhe mit der Nachwuchsformel. "Es ist völlig anders als die Formel 1, die Autos sehen langsam aus", ist der Brite von der Formel E nicht besonders angetan.

Und noch etwas stört den Formel-1-Teamchef. "Die Tatsache, dass sie die Autos zur Rennhalbzeit wechseln. Ich bin mir nicht sicher, ob man damit eine gute Botschaft über nachhaltige Energie vermittelt, wenn man noch nicht einmal ein Rennen ohne Autowechsel zu Ende fahren kann", so Horner, der diese Kritik jedoch nicht als Angriff auf die Formel E verstanden wissen will. Die Serie könne stolz auf das bisher erreichte sein, "aber man kann sie nicht in einem Atemzug mit der Formel 1 nennen."

Gefallen hat Horner hingegen der Fan-Boost. "Die Interaktion mit den Fans war großartig. Dass die Fans für ihre Fahrer abstimmen und ihnen zu einem Fan-Boost verhelfen konnten, war wirklich produktiv." Im Internet konnten die Fans vor jedem Rennen der Formel E für einen Fahrer abstimmen. Die drei Fahrer mit den meisten Stimmen konnten dann im Rennen zwei Mal 30 PS Zusatzleistung abrufen.