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Teamboss Haas von Topteam-Dominanz gefrustet: "Wir fahren Formel 1,5"
Gene Haas hat "keine Ahnung", wie sein Team jemals auf das Niveau von Mercedes, Ferrari und Red Bull kommen soll - Platz vier in der Konstrukteurs-WM bleibt Ziel
(Motorsport-Total.com) - Gene Haas, der Besitzer des gleichnamigen Rennstalls, hält es kaum für möglich, dass seine Mannschaft in absehbarer Zeit in die Phalanx der Topteams einbricht. Mercedes, Ferrari und Red Bull wären dafür zu überlegen. "Wir fahren nicht in der Formel 1, sondern in der Formel 1,5", so Haas. "Wenn wir in der Konstrukteurs-WM Rang vier holen, haben wir unsere Meisterschaft gewonnen."

© LAT
Gene Haas kann sich nicht vorstelllen, Mercedes und Co. einzuholen Zoom
Besonders frappierend findet der US-Amerikaner, wie die Stars nach Rückversetzungen in der Startaufstellung und nach anderweitigen Problemen durch das Feld pflügen: "Wenn ich so ein Rennen im Fernsehen schaue und sehe, wie schnell die Topteams sind, bin ich einfach nur baff. Ich bin entsetzt und denke mir: 'Wow, wieso haben wir das nicht geschafft?'" Die Antwort ist recht simpel.
Mercedes, Ferrari und Red Bull sind Haas in allen Belangen überlegen. Sie gewinnen etwas Zeit über die Reifen, etwas Zeit über die Aerodynamik und etwas Zeit über das Motormanagement. Und schon hat sich ein gewaltiger Vorsprung summiert. "Wir probieren alles, aber ich erkenne nicht, wie wir jemals 1,5 oder zwei Sekunden pro Runde wettmachen sollen, die uns fehlen", schnauft Haas.
Wenn überhaupt könnte nur eine Budgetobergrenze im Reglement für mehr Chancengleichheit sorgen, findet Haas - weil die Topteams in ihren Entwicklungsabteilungen derzeit mit der fünffachen Personalstärke aufwarten und es verstehen, diesen Vorteil zu nutzen. "Wobei ich eigentlich davon überzeugt bin, dass fünf Leute - wo wir einen Mann haben - nur für mehr Chaos sorgen können."
Bis dato geht es für Haas um Rang vier. "Ein hohes Ziel, sicher kein Selbstläufer", findet Pilot Kevin Magnussen. Renault ist der einzig verbliebene Gegner der US-Amerikaner, hat aber derzeit die Nase mit 92:84 Punkten vorne. "Sie können nochmal stärker werden", warnt Magnussen davor, die aktuelle Formkrise der Franzosen als gegeben zu betrachten. Teamchef Günther Steiner glaubt, die Trümpfe in der Hand zu haben: "Es ist möglich, wenn wir keine Fehler machen. Es liegt an uns."
Für Haas spricht, dass der Gewinn der Berufungsverhandlung zur Disqualifikation Romain Grosjeans in Monza die Lücke von acht Punkten schließen und das Team sogar um zwei Zähler in Front bringen würde - jedoch stehen die Chancen eher schlecht. Ergo will Steiner auf der Strecke überzeugen: "Wir haben in den vergangenen zehn Rennen bewiesen, dass unser Auto wirklich gut ist."
Was Haas nicht will, sind Regenrennen. "Sorge ist das falsche Wort. Aber natürlich machen wir uns darüber Gedanken, denn wir sind nicht optimal vorbereitet", weiß Steiner und erinnert daran, dass Haas als junges Team kaum Erfahrung im Nassen besitzt. Wenig Selbstvertrauen der Ingenieure in die eigenen Entscheidungen strahlt dann auf die Fahrer ab: "Wir sindWackelkandidaten im Regen."


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