• 11.10.2003 13:46

  • von Marcus Kollmann

Symonds: "Wir werden einfach unser Rennen fahren"

Pat Symonds verrät Renaults Rennstrategie und erklärt wie man das Beste aus den Startplätzen 5 und 20 machen will

(Motorsport-Total.com) - 84 WM-Punkte hat das RenaultF1-Team bereits geholt und steht damit so oder so als viertbeste Mannschaft in der diesjährigen Saison fest.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds (Renault)

Symonds weiß, dass ein Sieg am Sonntag für Renault nur schwer möglich ist

Nachdem man die eigenen Vorgaben für dieses Jahr bereits übertreffen konnte, hatte man sich vor dem letzten Rennwochenende vorgenommen auch im letzten WM-Lauf ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen und wollte versuchen den zweiten Sieg einzufahren.

Bis zur Qualifikation sah es dafür auch gar nicht schlecht aus, doch wechselhafte Bedingungen bescherten dem Team eine Startaufstellung die das Unterfangen wohl erschwert wenn nicht sogar unmöglich gemacht hat. Fernando Alonso wird als Fünfter, Jarno Trulli sogar nur als Letzter starten.

Renault setzt auf drei Boxenstopps

Wie sich diese schlechter als ursprünglich erwarteten Startplätze auf das morgige Rennen der beiden RenaultF1-Piloten auswirken werden, verriet nun Pat Symonds.

"Bevor wir in Suzuka ankamen hatten unsere Simulationen ergeben, dass der Unterschied zwischen einer Strategie mit zwei und einer mit drei Stopps minimal ist. Das bedeutete, dass die Reifen der entscheidende Faktor sein würden. Wir nahmen hierher einen sehr konservativen Reifentyp mit, welcher für zwei Stopps ideal ist, sowie einen zweiten der für drei Stopps geeignet ist. Wir mochten den letzteren, und zwar so sehr, dass wir vor der Qualifikation glaubten eine ernsthafte Chance auf den Gewinn dieses Rennens zu besitzen", erklärt der Technikdirektor, dessen strategische Überlegungen durch den Regen aber über den Haufen geworden wurden.

Pole Position wäre möglich gewesen

"Die neuen Regeln bedeuten natürlich, dass man die Taktik nicht mehr ändern kann wenn man einmal seinen Versuch begonnen hat. Man muss sich an die vorgegebene Reihenfolge halten und wir hatten einfach Pech. Fernando fuhr zwar noch die fünftschnellste Zeit, doch ich bin überzeugt, dass wir bei normalen Bedingungen die Pole holen hätten können", so Symonds.

Die Strategie für das Rennen stellt sich für Fernando Alonso nun wie folgt dar: "Unser Hauptproblem sind die Toyotas, die von P3 und P4 starten werden. Sie sind in der Qualifikation schnell, doch im Rennen weniger. Ich rechne damit, dass sie ziemlich früh stoppen werden. Für Fernando wird es aber wichtig sein sie gleich beim Start zu kassieren und dann zu hoffen, dass sie das Feld dahinter aufholen", setzt Symonds einmal auf die gute Startautomatik des R23B, sowie darauf, dass man in Suzuka nicht besonders gut überholen kann.

Trulli startet nicht aus den Boxengasse

Ein wenig anders verhält es sich im Fall von Jarno Trulli, denn der wird sich von ganz hinten nach vorn arbeiten müssen. Zwar holte man den Italiener wegen der vom Regen durchnässten Strecke vor der gezeiteten Runde gleich an die Box, doch starten lassen wird man ihn ganz gewöhnlich und nicht aus der Boxengasse.

"Das ist eine Option die man nutzen kann wenn es nützlich ist das Auto maximal zu betanken. In Suzuka verschafft einem das aber keinen Vorteil, denn es ist hier schwierig zu überholen. Für Jarno wird es wichtig sein gleich in der ersten Runde einige Positionen zu gewinnen. Mit einem schwereren Auto wäre das unmöglich."

Symonds: Michael Schumacher holt eher einen Punkt als dass Räikkönen gewinnt

Zum Abschluss kam natürlich auch Pat Symonds nicht um einen Tipp zum Ausgang in der Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft herum: "Trotz seiner Startposition hat Michael eine bessere Chance einen Punkt zu holen als dass Kimi die Chance besitzt das Rennen zu gewinnen. Wie auch immer es aber ausgehen wird, wir machen uns gar keine Gedanken um die Meisterschaft. Wir werden einfach unser Rennen fahren. Darüber hinaus kämpft Fernando ja noch um Platz 4 bei den Fahrern. Wir werden alles tun, damit er diesen erreichen kann."