• 11.02.2005 15:53

Symonds: "Wir haben das Setup noch nicht optimiert"

Der Renault-Chefingenieur spricht über die Testfahrten mit dem R25 und warum er mit dem neuen Auto noch nicht ganz zufrieden ist

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wurden die Erwartungen des Teams bei den Testfahrten bisher erfüllt?"
Pat Symonds: "Ich denke, dass wir bisher sagen können, dass wir unsere Erwartungen an den R25 erfüllt haben. Es ist einer der aufregendsten Momente des Jahres, wenn wir die Kommentare der Fahrer nach der ersten Ausfahrt mit dem Auto hören, denn diese stellen ein augenblickliches Barometer unserer Leistung dar. Es war eine Freude, Fernandos und Giancarlos ehrlichen Enthusiasmus für den R25 zu sehen, als sie ihn erst einmal fuhren. Seitdem sind diese Kommentare durch die Rundenzeiten des Autos untermauert worden."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Der neue Renault R25 ist noch nicht zuverlässig genug

Frage: "Welchen Einfluss haben die neuen Reifenregeln auf die Vorbereitungen des Teams?"
Symonds: "Wir mussten unsere Testmethode ziemlich deutlich verändern, wir müssen viel mehr Kilometer fahren, um Informationen über die Bedingungen des Reifens gegen Ende der Lebensdauer zu sammeln. Das bedeutet, dass wir viel mehr Zeit mit dem Auto in einer festgelegten Konfiguration für die Reifenentwicklung verbringen anstatt am Setup zu feilen. Wir wissen, dass der R25 gut auf Veränderungen reagiert, aber aufgrund der Reifenentwicklung, die wir betrieben haben, und den Verzögerungen durch die paar typischen Probleme eines neuen Autos, haben wir noch nicht einmal damit begonnen, an der Optimierung des Setups zu arbeiten."#w1#

Frage: "Welche Leistungen haben die neuen Ausdauer-Reifen von Michelin gezeigt?"
Symonds: "Auch wenn es von Strecke zu Strecke variieren wird, ist der Verlust an Rundenzeit durch den Lebenszyklus der Reifen nicht so groß, wie wir das erwartet hatten. Und wir sind froh zu sehen, dass der R25 wie das Vorgängermodell relativ schonend mit den Reifen umgeht."

Frage: "Ist es möglich, eine realistische Ahnung davon zu bekommen, wie es in Sachen Geschwindigkeit im Vergleich zur Konkurrenz aussieht?"
Symonds: "Das schwierigste ist, sich selbst davon abzuhalten, selbst zu versuchen, eine Ahnung davon zu bekommen! Mal ehrlich, sich anzustrengen, die Zeiten miteinander zu vergleichen, ist von limitiertem Wert. Andere Teams haben häufig unterschiedliche Testmethoden, was dazu führen kann, dass sie andere Rundenzeiten fahren, zudem verändern sich die Bedingungen auf der Strecke in den Wintermonaten von Tag zu Tag beträchtlich. Der beste Indikator sind die Longruns zur Tagesmitte und auf dieser Basis sehen wir konkurrenzfähig aus. Wie immer sind die Abstände vorne und hinten jedoch sehr klein."

Frage: "Wie lauten die Hauptprioritäten des Teams zwischen jetzt und Melbourne?"
Symonds: "Unsere Priorität Nummer eins wird die Zuverlässigkeit sein. Bisher war unsere relative Leistung besser als unsere relative Zuverlässigkeit und es macht keinen Sinn, schnell zu sein, wenn man die Rennen nicht beenden kann. Parallel dazu machen wir bei der Weiterentwicklung des Autos Druck: wir sind bisher nicht mit der endgültigen Spezifikation für Australien gefahren. Kurz bevor wir nach Melbourne aufbrechen, werden neue aerodynamische Entwicklungen ausprobiert."