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Symonds: Reifen im WM-Kampf entscheidend
Renault-Chefingenieur Pat Symonds glaubt, dass der Reifenkrieg in diesem Jahr die WM entscheiden wird - Magny-Cours sei dafür ein gutes Beispiel gewesen
(Motorsport-Total.com) - Seit der dominanten Vorstellung vor gut fünf Wochen hat Renault keinen Grand Prix mehr gewonnen - in Indianapolis führte man dies auf die konservative Herangehensweise von Michelin heran, in Magny-Cours konnte man wenigstens einen zweiten Platz retten und in Hockenheim war das Team wegen Blasen auf den Laufflächen der Reifen chancenlos.

© xpb.cc
Pat Symonds glaubt, dass die Reifen die Weltmeisterschaft entscheiden werden
Auch wenn Ferrari in dieser Zeit große technische Fortschritte gemacht hat und Renault zumindest in Hockenheim nicht auf den bewährten Schwingungstilger zurückgreifen konnte, ist der Chefingenieur der Franzosen, Pat Symonds, weiterhin davon überzeugt, dass momentan der Reifenkrieg die entscheidende Rolle im WM-Kampf spielt. Michelin sei in den vergangenen Wochen einfach nicht auf dem gleichen Niveau wie Bridgestone gewesen.#w1#
Renault und Ferrari vom Auto her ähnlich stark?
"Die Autos von Renault und Ferrari", erklärte er dem 'Independent', "sind auf einem sehr ähnlichen Niveau, aber wir verwenden unterschiedliche Reifen. Die Reifen spielen eine größere Rolle als jeder andere Faktor. In Frankreich würde zum Beispiel ein Gewinn von fünf Prozent an Anpressdruck auf die Runde gesehen ungefähr 0,3 Sekunden bringen, fünf Prozent Gewinn an Reifenhaftung aber mehr als eine Sekunde."
In Kombination mit der sonstigen Gleichwertigkeit der beiden konkurrierenden Teams, so der Brite, seien die Reifen "der ausschlaggebende Faktor" für den Ausgang der Weltmeisterschaft. Allerdings hat er keine Angst, dass Michelin die Entwicklung frühzeitig einstellen könnte, weil sich der Pneuhersteller bekanntlich am Jahresende zurückziehen wird - im Gegenteil: Schon für Ungarn soll das Haftungsproblem behoben werden.
Kleine Details können den Ausschlag geben
"Die Performance liegt so eng beisammen, dass das Pendel schon aufgrund kleiner Details ausschwingen kann", fuhr Symonds fort. "In Frankreich waren wir aggressiv. Vor dem Rennen dachten wir, dass Ferraris Reifen nicht standhalten würden - sie selbst waren deswegen ja auch besorgt. Sie haben aber gehalten, so dass wir nur noch das maximale aus dem Wochenende herausholen konnten. Das war ein zweiter Platz."
Umso mehr sei es für die noch ausstehenden Grands Prix von großer Bedeutung, schon in der Vorbereitung auf das jeweilige Wochenende in Sachen Reifenvorauswahl die richtigen Entscheidungen zu treffen, denn: "Es gibt in der diesjährigen Weltmeisterschaft keine Sicherheiten", unterstrich der 53-Jährige. Gerade deswegen trifft es Renault wohl besonders hart, dass in der bevorstehenden Sommerpause nicht getestet werden kann...

