GP Japan

Suzuka-Sonntag in der Analyse: Verstappen Sieg & Alpine-Debakel

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Keine nachträgliche Strafe für Russell +++ Wolff: Strategie war ein Griff ins Klo +++ Verstappen feiert dritten Suzuka-Sieg +++

11:57 Uhr

Tsunoda: Boxenstopp ermöglichte einen Punkt

Der Japaner berichtet nach P10: "Einer der großen Höhepunkte war der Boxenstopp. Unsere Mechaniker haben einen fantastischen Job gemacht. Der Boxenstopp war so schnell, dass wir zwei Autos überholen konnten. Das ist Wahnsinn!"

Er weiß: "Ohne das wäre es heute sehr viel schwieriger gewesen, zu punkten. Daher gebührt dem Team ein großes Lob." Über seine eigene Leistung sagt er, dass sein Reifenmanagement heute sehr gut gewesen sei.

Emotional ergänzt er: "Ich habe meine Karriere hier begonnen und es ist etwas ganz Besonderes, hier zu punkten. [...] Ich habe nicht das Gefühl, dass ich heute P10 erreicht habe, sondern P1. Es ist ein tolles Gefühl."


11:46 Uhr

Alonso: Suzuka eines meiner besten Rennen

Der Spanier ist "sehr stolz" nach P6, denn er betont, dass der Aston Martin aktuell eigentlich nicht so weit nach vorne gehöre. "Ich denke, es war mein bestes Wochenende", sagt der zweimalige Weltmeister sogar.

Mit P5 im Qualifying und P6 im Rennen habe er viel mehr herausgeholt, als das Auto eigentlich zulasse. "Niemand wird sich jemals an Suzuka 2024 erinnern", weiß der Spanier.

Das ändere aber nichts daran, dass man mit P6 "ein großes Wunder" vollbracht habe. "Ich werde dieses Rennen immer in Erinnerung behalten. Aber ich sage, dass es in zwei oder drei Tagen von der Öffentlichkeit vergessen sein wird", so Alonso.


11:33 Uhr

Darum gab es keine Strafe für Russell

Zusammengefasst: Russell entgeht deshalb einer Strafe, weil sein Manöver laut den Stewarts kontrolliert gewesen sei und er Piastri eigentlich genug Platz gelassen habe, um auf der Strecke zu bleiben.

Dieser habe nur deswegen die Schikane geschnitten, weil er eine Berührung gespürt habe und keine weitere Kollision riskieren wollte. Notwendig sei das allerdings nicht gewesen.

Deswegen kann man also nicht davon sprechen, dass Russell Piastri von der Strecke geschoben hat. Zudem sei er bei dem Manöver zu Beginn der Kurve bereits neben Piastri gewesen, halten die Rennkommissare fest.

Außerdem hätten auch beide Fahrer und Teams selbst zugestimmt, dass die Aktion keine Strafe erfordert.


11:25 Uhr

Keine Strafe für George Russell!

Die Entscheidung ist da: George Russell bekommt keine nachträgliche Strafe. Hier zunächst einmal die komplette Begründung im Wortlaut, bevor wir gleich noch näher darauf eingehen:

"This incident provided a number of challenges in arriving at a decision.

There are a number of matters that, based on the 'level of comfort' criteria used by
the International Court of Appeal in accepting evidence, we accept as fact:

1. That the driver of Car 63 did not “dive in” and was in control at the entry to Turn 16.

2. That coming into Turn 16 Car 63’s front axle was in front of the mirrors of Car 81 hence according to the driving standards, Car 63 was entitled to “racing room” on Turn 16.

3. That Car 63 bounced off the inside kerb and then collided with Car 81 (based on photographic evidence tabled by Car 81).

4. That the driver of Car 81, having felt the impact from Car 63, took evasive action by driving off the track rather than risking another collision with perhaps more serious consequences.

5. That the driver of Car 63 left sufficient room on the exit of Turn 16 for Car 81 to take the turn remaining on track.

6. That Car 81 cut the chicane and returned safely to the track in front of Car 63.

The driving standards are however silent on what action is required of a driver who leaves the track to avoid a collision or is forced off, safely rejoins the track and retains position.

Not that this is a determining point, we note that both drivers and team
representatives agreed this incident did not warrant the imposition of any penalty."


11:14 Uhr

Den Startcrash ...

... könnt ihr euch hier übrigens noch einmal anschauen und euch selbst eine Meinung bilden:


11:05 Uhr

Wolff: Strategie war ein Griff ins Klo

Wir bleiben bei Mercedes, wo auch Teamchef Toto Wolff bei Sky gesteht, dass die Strategie heute ziemlicher Mist war. "Wir haben eine Einstoppstrategie versucht, aber den Reifen overmanaged", erklärt er.

Später stellte man dann auf zwei Stopps um. "Als wir auf den gleichen Stint wie die anderen gegangen sind, war der zweite und dritte Run richtig gut und konkurrenzfähig. Es ist Live-Testing, was wir im Moment machen", so der Österreicher.

"Die Einstopp[strategie] sah möglich aus und wir haben versucht, den Reifen überleben zu lassen. Der Stint war so schlecht, dass wir wahrscheinlich eine halbe Minute verloren haben", vermutet Wolff, laut dem man sonst vielleicht sogar um das Podium hätte kämpfen können.

"Auf dem zweiten und dritten Stint waren wir konkurrenzfähig [...]. Ich möchte nicht immer schönreden, was hätte möglich sein können, weil es am Ende [Platz] sieben und neun waren. Aber das Live-Experiment hat funktioniert dieses Wochenende", betont er noch einmal.

"Das Ergebnis ist wirklich schlecht auf der Tabelle, aber wirklich gut, von den Dingen, die wir gelernt haben", erklärt er und kann dem Rennen so zumindest noch etwas Positives abgewinnen.


10:53 Uhr

Hamilton: Hatte vermutlich einen Schaden am Auto

Der Rekordweltmeister ließ seinen Teamkollegen im Rennen freiwillig vorbei und verrät gegenüber Sky: "Ich glaube, ich habe mir am Anfang einen kleinen Schaden zugezogen, als Charles außen herum überholt hat."

Er habe im ersten Stint starkes Untersteuern gehabt, und "ich konnte das Auto in keiner der Kurven einlenken, deshalb habe ich George vorbeigelassen", erklärt Hamilton, der am Ende Neunter wurde.

Auch die Reifenwahl für das Rennen sei nicht optimal gewesen. "Der harte Reifen war ziemlich schlecht, der Medium-Reifen war besser. Im Nachhinein sieht es so aus, dass wir zwei Medium-Reifen [für das Rennen] hätten haben sollen", so Hamilton.

"Aber generell war das Auto heute ziemlich schlecht", zuckt er die Schultern.


10:42 Uhr

Leclerc: Mehr war heute nicht drin

Der Monegasse ist zufrieden, nachdem er nur von P8 gestartet war und am Ende noch Vierter wurde. "Wenn ich mir nur den heutigen Tag anschaue, bin ich sehr zufrieden. Ich glaube nicht, dass es etwas gibt, was wir hätten besser machen können", so Leclerc.

"Die Pace war wirklich gut, das Reifenmanagement war wirklich gut, die Kommunikation war wirklich gut", betont er. Allerdings sei das Wochenende insgesamt nach dem schwachen Qualifying natürlich nicht so toll gewesen.

Sein "Hauptfokus" liege für das nächste Rennen daher auf der Qualifikation, denn auch in Australien war diese bereits nicht gut gewesen. Er glaubt, dass die Reifen der Grund dafür sind, denn seine Runden gestern seien eigentlich "nicht so schlecht" gewesen.

In Schanghai hofft er auf Besserung, damit er nicht wieder von so weit hinten starten muss.


10:32 Uhr

Norris: Ferrari war heute "schneller"

Der Brite startete von P3, fiel im Rennen aber hinter die beiden Ferraris zurück, die seiner Meinung nach einfach "schneller" waren. Es sei trotzdem "kein schlechter Tag" gewesen, stellt der McLaren-Pilot nach P5 klar.

"Ich denke, wir sind da, wo wir am Ende sein sollten, nämlich hinter Ferrari. Dort waren wir schon das ganze Jahr. Es sollte also nicht anders sein. Und es war nicht anders", so Norris.

Vielmehr sei man im Qualifying am Samstag einfach etwas weiter vorne als üblich gewesen. Dadurch habe man vielleicht "etwas zu gut" ausgesehen. Faktisch sei man heute aber dort gelandet, wo man auch hingehöre.

Letztendlich sei es eine gute Leistung gewesen, dass man "nur zehn Sekunden" hinter Sainz ins Ziel gekommen sei.


10:23 Uhr

Keine Strafe für Ricciardo

Die erste Entscheidung der Rennkommissare ist da: Daniel Ricciardo bekommt (erwartungsgemäß) keine Strafe für den Albon-Crash. Das wird damit begründet, dass es ein normaler Rennunfall in Runde 1 gewesen sei.

Spannend ist allerdings folgende Anmerkung der Rennkommissare: "Hätte sich dieser Vorfall in einer späteren Runde oder ohne die Anwesenheit des dritten Autos [Stroll] ereignet, wäre eine andere Entscheidung getroffen worden."

Etwas Glück also für Ricciardo. Hier die Begründung im Wortlaut:

"The explanations of both drivers were aligned as to the facts of the incident. On the approach to Turn 3, the driver of Car 3 noticed Car 18 on his left and stated that he wanted to give that car sufficient room. He stated he then looked to the apex of Turn 3. He did not see Car 23 on his right."

"The driver of Car 23 stated that he thought he could overtake Car 3 on the outside, into Turn 3, but then suddenly realised that Car 3 had not seen him, applied the brakes but could not avoid the contact with Car 3."

"Accordingly we determine this to be a first lap incident and decide to take no further action. If this incident had occurred on a subsequent lap, or without the presence of the third car (Car 18), a different determination would have been made."


10:17 Uhr

Marko: "Von der ersten Runde weg dominiert"

Der Sieg von Verstappen war heute ziemlich ungefährdet. Helmut Marko bestätigt bei Sky: "Wir haben das von der ersten Runde weg dominiert. Es hat unglaubliche Perfektion bei den Boxenstopps gegeben. Ich glaube, drei Stopps waren zwei Sekunden."

"Von der Strategie her und der ganzen Ausrichtung waren wir eigentlich immer unter Kontrolle - auch Sergio, der souverän auf den zweiten Platz gefahren ist", lobt Marko, der betont: "Wir sind rundum sehr, sehr zufrieden."

"Und von der schnellsten Runde rede ich gar nicht mit alten Reifen. Das war wieder eine psychologische Kampfansage von Max, würde ich sagen. Da sieht man, was alles geht", freut sich der Österreicher.


10:08 Uhr

Sainz: Wäre Einstoppstrategie besser gewesen?

Der Teamkollege fuhr ja bekanntlich mit nur einem Stopp durch und wurde so Vierter. Sainz erklärt: "Es war ziemlich hart da draußen mit dem Abbau [der Reifen]. Aber dann kamen plötzlich die Wolken und der Abbau wurde viel geringer."

"Plötzlich dachte ich, dass es mit einem Stopp vielleicht schneller wäre, aber wir waren auf zwei Stopps", so der Spanier, der berichtet: "Ich musste heute eine Menge Autos überholen." Und das sei in Suzuka immer schwierig.

"Ich dachte, es würde sehr schwierig werden, wieder auf den vierten oder dritten Platz zu kommen", gesteht er. Glücklicherweise sei er aber auf dem harten Reifen "schnell" gewesen, so dass er sich wieder nach vorne arbeiten konnte.


09:59 Uhr

3.000 Führungsrunden

Nach dem heutigen Rennen hat Max Verstappen 3.009 Führungsrunden in seiner Formel-1-Karriere auf dem Konto. Damit ist er in der Geschichte der Königsklasse erst der vierte Fahrer, der die 3.000er-Marke geknackt hat!

Vor ihm haben des lediglich Sebastian Vettel (3.501), Michael Schumacher (5.111) und Lewis Hamilton (5.455) geschafft. Ein bisschen hat er also noch vor sich, wenn er in dieser Rangliste auf P1 klettern möchte!


09:52 Uhr

Hülkenberg: Was war beim Start los?

Das kann sich der Deutsche selbst noch nicht so ganz erklären. Beim Re-Start fiel er von P10 auf P17 zurück. Er berichtet: "Der erste Start war wirklich gut. Aber beim zweiten Start ging ich in den Anti-Stall-Modus, sobald ich die Kupplung losgelassen habe."

Er müsse sich nun selbst erst einmal anschauen, "was da passiert ist", so Hülkenberg, der es für "ein halbes Wunder" hält, dass er am Ende noch Elfter geworden ist. "Es zeigt, dass wir eine gute Pace hatten", betont er.

"Das ist natürlich schade, denn vielleicht hätten wir gegen Yuki kämpfen oder Yuki im Kampf um den einen Punkt schlagen können, der noch zu holen war", so Hülkenberg. Doch dafür hätte sein Start nicht so in die Hose gehen dürfen.


09:42 Uhr

Tsunoda beendet Durststrecke

Der Japaner holte als Zehnter heute einen Zähler - und das als erster Japaner seit zwölf Jahren! Zuletzt gelang das in Suzuka Kamui Kobayashi, der damals für Sauber sogar sensationell Dritter wurde.

Und auch insgesamt ist Tsunoda in der Geschichte der Formel 1 erst der fünfte Japaner, der überhaupt bei seinem Heimrennen punkten konnte. Kann man alles auch in unserer großen Datenbank nachlesen!


09:34 Uhr

Albon: Konnte nicht mehr zurückstecken

Auch der Williams-Pilot bestätigt, dass er einen "Grip-Vorteil" beim Start hatte und etwas "überrascht" von der guten Haftung gewesen sei. Genau das also, was Ricciardo auch schon vermutet hatte.

"Er hat mich eindeutig nicht gesehen", so Albon, der betont: "Ich habe im letzten Moment noch versucht, zurückzustecken. [...] Ich bin auf die Bremse gestiegen und habe versucht, da noch herauszukommen."

Doch er sei schon zu weit haben dem VCARB 01 gewesen. "Ich konnte es nicht mehr verhindern", erklärt Albon und ergänzt, die wichtigste Frage sei nun, wie stark das Auto beschädigt sei.

Denn Williams ist bei den Ersatzteilen bekanntlich ziemlich dünn aufgestellt.