• 09.10.2001 08:52

  • von Marcus Kollmann

Suzuka: Benetton-Renault mit kleinen Modifikationen

Mit einem neuen Quali-Motor und einer starken Vorstellung will man punkten und sich stark in die Winterpause verabschieden

(Motorsport-Total.com) - "Wir haben in Vorbereitung auf den Großen Preis von Japan in Barcelona mit unserem Testfahrer Mark Webber getestet. Obwohl der Fokus unseres Programms dabei hauptsächlich auf den Vorbereitungen für die Saison 2002 lag, so haben wir doch auch einige Modifikationen mit dem Setup für das letzte Rennen ausprobiert", fasst der Technische Direktor des Teams, Mike Gascoyne, die Vorbereitungen des Rennstalls zusammen."

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella in seinem B201 in der Box

Suzuka ist für Fahrer und Ingenieure gleichermaßen eine Herausforderung

Der Engländer erklärt weiter: "Suzuka ist eine der herausforderndsten Strecken der gesamten Saison und eindeutig bei den Fahrern sehr beliebt. Vermutlich folgt der Kurs in der Beliebtheit direkt hinter Spa auf Platz zwei. Wir sind zuversichtlich ein gutes Resultat erzielen können, da der B201 zuletzt auf allen Strecken gut performed hat und diese Form auch in Japan anhalten sollte. Die Reifen sind eine große Unbekannte in diesem Rennen, denn Bridgestone wird sein Potenzial beim Heimrennen und den Heimvorteil sicherlich voll ausspielen, wohingegen Michelin die Strecke nicht so gut kennt aber durch die im gesamten Jahr gute Leistungsfähigkeit auch in Suzuka eine starke Herausforderung bieten wird."

"Bedenkt man die jüngsten Verbesserungen am Auto, so sind wir ganz klar enttäuscht seit Spa keine Punkte mehr geholt zu haben. Mit Hilfe eines neuen Qualifying-Motors werden wir aber versuchen unsere gute Form am kommenden Wochenende in eine Punkte bringende Performance zu transformieren. Das ist heuer eine lange und schwierige Saison gewesen. In gewisser Hinsicht sind wir traurig, dass sie nun endet, denn jetzt haben wir ein konkurrenzfähiges Paket beisammen. Wie auch immer, unsere letzten Verbesserungen sind ein gutes Zeichen für das nächste Jahr. Wir werden versuchen, unsere Form über den Winter in die Saison 2002 zu nehmen."

Chefingenieur Pat Symonds erklärt: "Suzuka ist eine der komplexesten Rennstrecken im gesamten Rennkalender. Die Fahrer, welche zu einem früheren Zeitpunkt ihrer Karriere schon einmal in Japan gefahren sind, haben einen nicht von der Hand zu weisenden Vorteil. Vor allem im Regen, welcher zu dieser Jahreszeit nicht unüblich ist, weil die Fahrer dann eine komplett andere Linie fahren müssen als im Trockenen."

"Aber auch bei trockener Strecke ist Suzuka eine Herausforderung. Das Geheimnis einer schnellen Rundenzeit liegt darin, dass man im letzten Streckenbereich, die Hügelpassage hinauf, die 130R-Kurve durch und hinter den Boxen, absolut korrekt fährt, wozu man ein Auto benötigt welches akkurat auf die Lenkmanöver des Fahrers reagiert. Außerdem benötigt der Fahrer beim Herausbeschleunigen aus der letzten Schikane eine gute Traktion, um so in Kurve 1 für ein Überholmanöver ansetzen zu können. In den längeren Kurven ist ein minimales Unersteuern ganz hilfreich, wobei es in der herausfordernden 130R auf eine gute Stabilität des Autos ankommt."

"Die Strecke verlangt nach viel Abtrieb und ist in dieser Hinsicht mit Barcelona zu vergleichen. Aerodynamische Effizienz ist hier genauso wichtig wie in Spaniern. Der Kurs selbst ist sehr hart zu den Reifen und der Benzinverbrauch ist auch sehr hoch. Kombiniert man die beiden Dinge miteinander, so ist eine Zwei-Stopp-Strategie sehr wahrscheinlich, wenngleich wir auch oftmals schon eine Drei-Stopp-Taktik hier gesehen haben."