• 13.02.2010 20:54

  • von Roman Wittemeier

Sutil zuversichtlich: "Noch besser als erwartet"

Adrian Sutil ist vom neuen Force India-Mercedes VJM03 überzeugt: Mehr Abtrieb bei gleichem Topspeed - Rundenzeiten spielten in Jerez keine Rolle

(Motorsport-Total.com) - Force India hat bei der Testwoche in Jerez überrascht. Direkt nach der Vorstellung des neuen VJM03 nahmen die Inder immer mehr Tempo auf. Adrian Sutil unterstrich den Formanstieg mit der zweitbesten Zeit am Samstag. "Letztlich hatten wir einige gute Runs und konnten viele Daten bezüglich der neuen Reifen sammeln. Beim Setup ist es schon gut und auch die Balance passt schon", fasst Sutil nach 84 Runden am Schlusstag zusammen.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil hat sich schnell mit dem neuen Force India VJM03 angefreundet

"Wir haben auch einige Longruns versucht. Das Schonen der Reifen ist der Schlüssel. Wir konnten anfangs gute Zeiten fahren, aber danach bauten die Pneus teils rapide ab", so der Gräfelfinger weiter. Zu seinem zweiten Platz meint er: "Wir waren nicht auf schnelle Runden aus, sondern wollten nur möglichst viel lernen, damit wir gut vorbereitet in die nächste Woche gehen können."#w1#

"Wir haben trotz der zu Beginn schlechten Wetterverhältnisse viele Kilometer abgespult", sagt Chefrenningenieur Dominic Harlow. Am Mittag musste Force India eine längere Pause an der Box einlegen, weil man den Auspuff modifizierte. "Wir haben viele Teile und die Reifen testen können. Das war ein guter erster Test mit dem VJM03. Die Grundwerte des Autos wurden bestätigt."

Beim Team war man darauf bedacht, die Vorzüge des letztjährigen Autos zu konservieren. "Das ist gelungen", lobt Sutil. "Die generelle Balance ist trotz längerem Radstand und deutlich mehr Gewicht gleich geblieben. In einigen Bereichen ist er sogar noch besser. Die Balance in schnellen Kurven ist toll und der Wagen ist einfach zu fahren. Das ist sehr wichtig."

Man habe allerdings bei den Longruns die gleichen Probleme gehabt wie andere Teams ebenso. "Vor allem mit dem weichen Reifen gab es Graining. Da kann man aber über gewisse Maßnahmen entgegenwirken", schildert der deutsche Pilot. "Was uns gewundert hat ist, dass wir auch mit den harten Pneus Graining hatten. Mit den harten Reifen hat man sonst solche Probleme eigentlich nicht. Vielleicht lag es aber auch am Streckenzustand."


Fotos: Adrian Sutil, Testfahrten in Jerez


Das ursprüngliche Ziel, in allen Rennen in die Punkte zu fahren, könne man erreichen, meint Sutil. "Auf jeden Fall. Der Wagen ist sogar etwas besser als erwartet Ich will nicht von Siegen oder Podestplätzen reden. Aber wir geben alles und dann schauen wir mal. Wir wissen halt nicht, wer wie viel Benzin an Bord hatte. Wenn ich mir die anderen Teams aber mal etwas genauer anschaue, dann darf ich wohl mit regelmäßigen Punkten rechnen."

Er sei auf seiner schnellsten Runde am Samstag, die ihn letztlich auf Rang zwei nach vorne spülte, nicht mit leerem Tank gefahren. "Für so etwas hätte es gar keinen Grund gegeben", sagt Sutil, der in der kommenden Woche eineinhalb Tage testen soll. "Niemand wird ganz leicht gefahren sein. Vielleicht haben wir am Vortag ein paar leichte Autos gesehen. Aber wir haben uns stets auf unser Programm konzentriert. Die Rundenzeiten spielten dabei gar keine Rolle."

Der große Trumpf sei der Mercedes-Motor im Paket mit dem McLaren-Getriebe. Diese Kombination beim Antrieb sei stark, das Auto sei in allen Bereichen besser als im Vorjahr. "Wir haben den besten Motor, vielleicht gemeinsam mit Ferrari. Unser Auto hat jetzt mehr Abtrieb. Daran hat es im vergangenen Jahr manchmal gemangelt. Wir sind effizienter. Ich hoffe also, dass wir unseren guten Topspeed konservieren konnten und bei Kurvenfahrten besser geworden sind."