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Sutil in Silverstone mit der Kobayashi-Taktik?
Ist ein langer erster Stint auf harten Reifen die beste Taktik? Adrian Sutil denkt vor dem Rennen in Silverstone über seine Strategieoptionen nach
(Motorsport-Total.com) - Nach den Freien Trainings und speziell nach der ersten Einheit des Zeittrainings war Adrian Sutil bester Dinge. Der Deutsche rechnete fest damit, sich und seinen Force India VJM03 in die letzte Teilsession und in eine gute Ausgangsposition manövrieren zu können, scheiterte aber an den Top 10 und wurde Elfter. In seiner Medienrunde spricht der 27-Jährige über seine Taktik für das Rennen und die Möglichkeiten in Bezug auf die Reifenstrategie. Ist ein langer erster Stint die beste Lösung?

© xpb.cc
Adrian Sutil grübelt: Welche Strategie verspricht am Sonntag den größten Erfolg
Frage: "Adrian, stellt der elfte Platz eine Enttäuschung für dich dar?"
Adrian Sutil: "Das ist keine schlechte Ausgangslage, doch nach der so guten Runde in Q1 hatte ich natürlich mehr erwartet. Nach diesem vierten Rang habe ich fest mit dem Einzug in die Top 10 gerechnet. Beim nächsten weichen Reifensatz hatte ich aber plötzlich keinen Grip mehr und war auf einmal vier Zehntelsekunden langsamer unterwegs."#w1#
"Die anderen konnten sich indes um zwei bis drei Zehntel steigern. Wir hatten also ein ernstes Problem mit der Leistung unserer Pneus - das ist ähnlich wie in Valencia, nur nicht ganz so schlecht. Wir sind ja wenigstens auf Position elf. Meiner Meinung nach kann das Auto aber deutlich besser abschneiden."
Frage: "Bist du mit den harten Reifen in einer guten Verfassung für das Rennen?"
Sutil: "Im Rennen ist unsere Reifennutzung nie ein Problem. Es geht einfach darum, in den ein bis zwei Runden in der Qualifikation das Maximum aus den Gummis herauszuholen. Es ist schwierig, die Reifenleistung auf den Punkt zu bringen."
"Was auch immer wir tun - manchmal kann ein kleiner Unterschied eben einen großen Unterschied bei der Rundenzeit ausmachen. Das müssen wir erst einmal untersuchen und dann eine Lösung dafür erarbeiten. So einfach ist das aber nicht."
Frage: "Du gehst von Position elf aus ins Rennen und dadurch ist es dir freigestellt, mit welchen Reifen du losfahren willst. Wirst du die härtere Variante aufziehen und ganz am Ende auf die weiche Mischung umsteigen?"
Sutil: "Ja, vielleicht. Wir müssen zunächst überprüfen, was die beste Möglichkeit ist."
"Überholen ist hier sehr schwierig, also muss man über eine aggressive Strategie etwas bewerkstelligen. Das Rennen wird knifflig. Entweder man startet mit den weichen Reifen und gewinnt ein paar Positionen, indem man früh hereinkommt, oder man entscheidet sich für eine komplett andere Strategie."
Frage: "In Valencia haben wir gesehen, wie Kamui Kobayashi einen sehr langen Stint auf der harten Mischung zurücklegte. In den Schlussrunden ließ er die weichen Pneus aufziehen und überholte noch ein paar Autos. Wäre das eine mögliche Taktik für dich?"
Sutil: "Nach diesem Rennen haben die Teams wohl intensiv darüber nachgedacht."
"Er war der Erste, der so etwas ausprobiert hat - und es hat gut für ihn funktioniert. Er ist von Platz 18 ins Rennen gegangen und kam auf Rang sieben ins Ziel. Es ist möglich und könnte auch hier klappen. Der Reifenabrieb ist hier in Silverstone aber ein anderer. Der Verschleiß ist größer, also müssen wir erst einmal einige Berechnungen anstellen."
Frage: "Könnte die Reifenstrategie von den Temperaturen vor dem Rennen abhängen?"
Sutil: "Ja. Einerseits von den Temperaturen, andererseits vom Vertrauen in die Haltbarkeit der Pneus. Meistens beschädigt man sich die Reifen schon frühzeitig im Rennen, weil der Kurs dann noch recht schmutzig ist."

