Susie Wolff: "Angst kommt mir nie in den Sinn"

Susie Wolff verrät, dass sie niemals Angst verspürt, wenn sie in ein Auto einsteigt - In ihrer Formel-1-Karriere will die Williams-Testfahrerin noch viel erreichen

(Motorsport-Total.com) - Beim kommenden Grand Prix in Silverstone wird Susie Wolff erstmals an einem Formel-1-Wochenende offiziell an einem Freien Training teilnehmen. Vor ihrem Debüt in der Königsklasse hat die Williams-Testfahrerin mit dem 'Telegraph' unter anderem über die Gefahren des Rennsports, ihre Zukunftspläne und ihre Rolle als Frau in der Formel 1 gesprochen.

Titel-Bild zur News: Susie Wolff

Susie Wolff hat vor ihrem Debüt an einem Formel-1-Wochenende keine Angst Zoom

"Man muss sicher sein, aber man darf keine Angst haben. Habe ich jemals daran gedacht, dass ich in einem Rennauto sterben könnte? Nein", berichtet Wolff und ergänzt: "Ich weiß, dass ich sehr schnell sein werde und dass Dinge passieren können. Ich hatte einige schlimme Unfälle, aber ich ging dann einfach sofort wieder raus. Angst kommt mir nie in den Sinn."

Im Hinblick auf ihre Rolle als aktuell einzige Frau in der Königsklasse erklärt sie: "Es gibt Zeiten, in denen ich es nur wegen meines Geschlechts schwierig habe. Aber dieser Sport ist so abhängig von der Leistung, dass man es sowieso schwer genug hat, dort hineinzukommen, ganz egal, ob man Mann oder Frau ist."

"Die Zeiten ändern sich. Niemand spricht von Quoten oder davon, Frauen nur der Sache wegen in den Sport zu bringen. Mein Boss Claire (Williams; Anm. d. Red) ist eine Frau. Wie können die Leute also sagen, dass es noch immer eine von Männern dominierte Welt ist?" Dennoch sei sie "nicht hier, um die Geschichtsbücher darüber umzuschreiben."

"Ich hatte einige schlimme Unfälle, aber ich ging dann einfach sofort wieder raus." Susie Wolff

Wolff möchte Vorbild sein

"Ich möchte die beste Susie Wolff sein, die ich sein kann. Wenn das andere Frauen inspiriert, dann ist das natürlich eine tolle Sache. Ich muss mich einfach darauf konzentrieren, schnell und die Beste zu sein", sagt Wolff und erklärt weiter: "Wenn Mütter zu mir kommen und sagen, dass ihre Töchter mich bewundern, dann sage ich immer: 'Wartet mal! Es gibt doch noch so viel mehr, was ich erreichen kann.'"

"Ich wäre gerne ein gutes Vorbild. Es gibt so viele Promis und Reality-TV-Stars, die völlig grundlos berühmt sind. Wir brauchen mehr Frauen, zu denen man aufblicken kann." Auf ihrem Weg in den Motorsport habe sie viele Opfer bringen müssen: "Ich konnte mich nie betrinken oder auf Partys gehen. Meine Eltern hatten immer Angst, dass ich einen wichtigen Teil meiner Kindheit verpassen würde, und es war auch ein Risiko. Aber ich bin mit meiner Wahl glücklich."

Susie Wolff

In dieser Saison testete Susie Wolff für Williams bereits in Barcelona Zoom

Mittlerweile ist die Briten bekanntlich mit Mercedes-Teamchef Toto Wolff verheiratet. Sie verrät: "Er ist eine große Unterstützung, aber er mag es nicht, mich auf der Strecke zu beobachten. Vor einem Rennen sagt er als letztes zu mir: 'Mach einen guten Job, aber fahr sicher, in Ordnung?' Ich nicke dann einfach und sage 'Ja, ja.'"

Im Hinblick auf ihre Zukunftsplanung mit dem Österreicher erklärt sie abschließend: "Wenn ich im Sport nicht mehr weiterkomme, dann höre ich auf. Wenn es die richtige Zeit, dann werde ich Kinder haben. Aber ich stehe nicht unter Druck. Ich liebe mein Leben zu sehr, als dass ich es verändern würde."