• 15.07.2005 12:01

Surer: Wurz und de la Rosa als "ewige Talente"

Für den 'F1Total.com'-Experten sitzen die "Silberpfeil"-Testfahrer bei der Besetzung von Formel-1-Stammcockpits nicht in der ersten Reihe

(Motorsport-Total.com) - Ein Testfahrerposten in der Formel 1 kann erbaulich oder bedrückend sein. Als Nachwuchspilot, der so den ersten Kontakt zur Königsklasse erlebt, ist das Bestreiten von Testfahrten eine Herausforderung und eine völlig neue Erfahrung. Auf der anderen Seite gibt es jedoch Piloten, die allein der Testfahrerjob noch in der Formel 1 hält. Ihre Chancen auf ein Stammcockpit schwinden alljährlich.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa und Alex Wurz

Pedro de la Rosa und Alex Wurz - kaum Chancen auf einen Formel-1-Stammplatz

Zur ersten Kategorie gehört Heikki Kovalainen. Der Finne machte schon bei seinem ersten Formel-1-Test für Minardi eine gute Figur, konnte später auch bei seinen Einsätzen für Renault glänzen. Bekannt wurde er aber hauptsächlich durch seinen Auftritt beim 'Race of Champions' Ende des vergangenen Jahres in Paris, als er die Gegner gleich reihenweise besiegte.#w1#

Surer: "Kovalainen gehört in die Formel 1"

"Kovalainen gehört in die Formel 1", so der 'F1Total.com'-Experte Marc Surer deutlich. "Der ist aus dem richtigen Holz geschnitzt. Er ist vom Fahren her mit Häkkinen vergleichbar, hat aber das nette Auftreten eines Mika Salo. Das ist eine gute Kombination." Momentan führt der 23-Jährige souverän in der GP2-Meisterschaft.

Während Kovalainen also von einer Formel-1-Karriere träumen kann, werden die McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz und Pedro de la Rosa wohl an ihre Testaufgaben gebunden sein. "Das sind ewige Talente", so Surer. Gegen Wurz als Stammpilot spreche, dass er zu groß ist und damit wenig Freiheiten beim Fahrzeugdesign bieten würde.

"Warum sollte jemand den großen Wurz ins Auto setzen?", fragte der Ex-Formel-1-Fahrer. Seine Leistungen auf der Strecke aber stimmen. "Das, was er bisher gezeigt hat, war sicher fantastisch - ob jetzt bei den Freitagstests oder bei seinem Einsatz in Imola. Das war toll, das muss man ganz klar sagen. Er empfiehlt sich für ein Team, das keine Nummer zwei hat, aber nach so vielen Jahren kann man so jemanden nicht als Teamleader einsetzen."

Wurz und de la Rosa profitierten von ihren guten Autos

Doch der Österreicher wäre zumindest in der Lage, ein Team "technisch gesehen" nach vorn zu bringen. "Für de la Rosa gilt dasselbe", so der 'F1Total.com'-Experte weiter. "Er ist ein guter Testfahrer, auch ein guter Racer, aber wenn man zurückdenkt, was er im Rennen zerrissen hat, dann war das doch auch wieder nicht so beeindruckend." An Piloten, die ein Team auch im Rennen vertreten, würden eben besondere Anforderungen gestellt.

"Man braucht Leute, die im Rennen über sich hinauswachsen können", erklärte Surer. "De la Rosa würde ich nicht dazuzählen. Er hat in Bahrain mit seinen Überholmanövern zwar allen gefallen, aber andererseits muss man mit dem Auto auch überholen können. Das Auto ist so schnell, dass man sehr locker an Gegnern vorbeikommen muss. Man muss auch sehen, mit welchen Autos Wurz und de la Rosa gefahren sind."