Surer: "Red Bull Racing wird eher zurückfallen"
Trotz der starken Vorstellung von Red Bull Racing in Melbourne glaubt 'F1Total.com'-Experte Marc Surer nicht an eine Top-Sensation
(Motorsport-Total.com) - Red Bull Racing startete beim Grand Prix von Australien mit beiden Autos aus der dritten Startreihe, im Rennen ließen David Coulthard und Christian Klien dann mit starker Performance die Plätze vier und sieben folgen. Doch während viele schon mit einer Top-Sensation im Stile BAR-Hondas 2004 rechnen, bleibt 'F1Total.com'-Experte Marc Surer zunächst vorsichtig.

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'F1Total.com'-Experte Marc Surer steigt nicht in die Red-Bull-Euphorie ein
"Über die Saison gesehen wird Red Bull eher zurückfallen", prophezeit der Schweizer. "Im Moment muss man sie mit Sauber vergleichen - und da waren sie sehr gut. Nur: Die Teams um sie herum haben das Potenzial, sich weiterzuentwickeln, was ich Red Bull einfach nicht zutraue. Ich glaube nicht, dass die so anziehen können wie BAR oder das BMW WilliamsF1 Team. Red Bull ist ein ernster Gegner für Sauber, das in jedem Fall. Auf dem Niveau bewegen sie sich."#w1#
Auf die schnellsten Rennzeiten fehlte rund eine Sekunde
Surers Einschätzung wird belegt vom Blick auf die schnellsten Rennrunden vom Sonntag, denn Klien (1:26.627) und Coulthard (1:26.690) hatten auf die absolute Bestmarke von Fernando Alonso im Renault 0,944 beziehungsweise 1,007 Sekunden Rückstand. Immerhin waren aber von den direkten Konkurrenten - also BAR-Honda, Toyota und Sauber-Petronas - lediglich Jenson Button (1:26.260) und Ralf Schumacher (1:26.536) schneller.
Was den beeindruckenden Einstand von Coulthard angeht, hat Ex-Formel-1-Pilot Surer ebenfalls seine Zweifel: "Coulthard ist natürlich sehr motiviert, weil er jetzt zum ersten Mal echter Teamleader ist. Wir haben bei ihm in der Vergangenheit aber immer wieder gesehen, dass er in manchen Rennen super ist, zwei Wochen später aber überhaupt nicht auffällt. Ich fürchte, dass das auch dieses Jahr der Fall sein wird", sagte er gegenüber 'F1Total.com'.
Ärgert sich Ford, weil Red Bull plötzlich konkurrenzfähig ist?
Prinzipiell freilich ist der Saisonauftakt für Red Bull Racing mehr als positiv verlaufen, was einige Herren bei Ford in Detroit möglicherweise ärgern wird - schließlich hat der amerikanische Automobilhersteller das frühere Jaguar-Team nur wegen anhaltender Erfolglosigkeit verkauft. Der RB1, mit dem Coulthard und Klien diese Saison bestreiten, ist jedoch noch vom alten Jaguar-Stab konzipiert und entwickelt worden.
"Einige Herren bei Ford werden sich jetzt denken, dass sie besser das Sponsoring von Red Bull genommen und weitergemacht hätten", so Surer. Allerdings versteht er auch, warum Ford im vergangenen Winter die Notbremse gezogen hat: "Man muss sagen, dass es nur noch ein Trauerspiel war, was Jaguar in all den Jahren aufgeführt hat. Da ist es schon irgendwo verständlich, dass Ford den Hahn zugedreht hat."

