• 19.06.2009 11:52

  • von Roman Wittemeier

Surer: "Es verlieren beide"

Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer über die bevorstehende Trennung der Königsklasse: "Ich sehe immer noch eine Chance auf Einigung"

(Motorsport-Total.com) - "Es verlieren dabei beide", lautete der Kommentar von Marc Surer auf 'Premiere' zur Ankündigung der FOTA-Teams, die Pläne für eine eigene Serie voranzutreiben. "Es ist eine Machtprobe, aber ich kann dennoch die Chance auf eine Einigung sehen. Jetzt wird sich dann zeigen, wer den längeren Atem hat", so der Schweizer weiter.

Titel-Bild zur News: Surer

Marc Surer sieht noch eine Chance auf eine Einigung zwischen FIA und FOTA

"Die FOTA ist der FIA vor zwei Tagen noch einmal deutlich entgegengekommen. Aber Mosley ist hart geblieben. Er hat gesagt: 'Schreibt euch ohne Bedingungen ein und hinterher wird dann über das Reglement diskutiert'. Die Teams sind aber nicht blöd", so Surer. "Die haben gesagt, dass sie nicht mehr mitmachen, aussteigen und eine eigene Serie machen."#w1#

Die Ursache für den gesamten Disput müsse man bereits im Jahr 2007 suchen. "Da das Concorde-Agreement ausgelaufen ist, kann die FIA frei über die Regeln entscheiden. Nur so konnte Mosley die 45-Millionen-Obergrenze und zum Beispiel eine Art Einheitsmotor durchsetzen. Das ist alles ganz toll. Aber die Hersteller muss man auch verstehen. Die müssten hunderte Leute entlassen. Das geht gar nicht."

Viele Hersteller müssten umfangreiche Sozialpläne erstellen, hätten vermutlich die Klagen von Ländern und EU am Hals. "Honda hatte genau dieses Problem beim Firmensitz in England", sagte Surer über die Probleme mit dem bevorstehenden Arbeitsplatzabbau. "Die haben Ross Brawn mit viel Geld unterstützt, weil das immer noch viel billiger war, als die Leute alle auszuzahlen."

"Mosley wollte ja gleich einen Einheitsmotor. Am liebsten wäre es ihm, wenn alle den Cosworth-Motor nehmen. Aber man sieht es ja in der GP2: So etwas ist einfach nicht spannend. Die Hersteller müssen ihr Know-how präsentieren können und das ginge so nicht mehr. Für die Hersteller ist es völlig unattraktiv. Deswegen ist es letztlich so eskaliert."

Surer hält die "Piratenserie" nicht für ein Hirngespinst, sondern für eine machbare Option. Es stünden vor allem viele Strecken zur Verfügung. "Es gibt Jerez, es gibt Estoril, Hockenheim oder Nürburgring. Es wäre gar kein Problem, genügend Strecken zu finden. Es sind viele froh, weil die FOTA angekündigt hat, auch für weniger Geld zu fahren. Es gäbe jede Menge Veranstalter, gar kein Problem."