• 03.08.2013 09:25

  • von Timo Pape

Stuck: "Im Januar nach Mexiko oder Argentinien"

20 Rennen in einer Saison reichen, darüber herrscht weitgehend Konsens - Man könnte jedoch die freien Wintermonate ausnutzen, glaubt Hans-Joachim Stuck

(Motorsport-Total.com) - 20 Rennen pro Saison sind genug - diese Meinung war in den vergangenen Tagen als allgemeiner Konsens in der Formel 1 wahrzunehmen. Auch Hans-Joachim Stuck, Präsident des Deutschen Motor Sport Bundes, ist derselben Meinung: "Man darf es nicht verwässern. Ich finde, 19 oder 20 Rennen sind absolut genug", so der 62-Jährige gegenüber 'ServusTV'. Allerdings hat er Ideen, wie man den hohen Stressfaktor für die Teams minimieren könnte: Durch eine Entschlackungskur.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck schlägt vor, die Formel-1-Saison etwas zu entzerren Zoom

"Vielleicht sollte man das mal ein bisschen strecken. Im Winter haben wir eigentlich gar nichts. Ich könnte mir vorstellen, im Sommer mal ein bisschen mehr Pause zu machen und im Januar dann in Mexiko oder Argentinien oder so zu fahren", schlägt Stuck vor. Im Sommer sei es sehr stressig für die Teams, weil die Rennen so geballt liegen. Tatsächlich fanden die ersten zehn Rennen innerhalb von fünf Monaten statt - seit März gab es also alle zwei Wochen einen Grand Prix.

Im Herbst wird es mit Blick auf den Kalender dann noch straffer: Nach etwa vier Wochen Sommerpause und drei weiteren Rennen in August und September stehen im Oktober und November jeweils sogar drei Rennwochenenden auf dem Plan. Demnach gibt es im Jahr noch drei komplett freie Monate (Dezember bis Februar), in denen Stuck eine Chance sieht, um die intensiven Phasen der Saison etwas zu entzerren: "Das wäre doch nicht schlecht."

"Im Winter gibt es ein paar Monate, wo nicht viel passiert." Nick Heidfeld

Ex-Formel-1-Pilot Nick Heidfeld stützt die Meinung seines Landsmannes: "Ich glaube genau wie der Strietzel (Spitzname von Stuck; Anm. d. Red.), dass alles recht komprimiert ist. Man hat alle zwei Wochen mindestens ein Rennen, oft gibt es Back-to-back-Rennen - bis auf die Sommerpause. Und im Winter gibt es ein paar Monate, wo nicht viel passiert." Heidfeld erinnert daran, dass früher bei einer ähnlichen Anzahl an Rennen immer noch im Anschluss getestet wurde, was heute nicht mehr der Fall ist.

"Eigentlich ist man als Fahrer heute deutlich weniger im Auto als noch vor ein paar Jahren." Nick Heidfeld

"Früher hatten wir eine ähnliche Zahl an Rennen - das waren da vielleicht 17 oder 18 - und hatten dann nach jedem Rennen direkt noch Tests", erinnert sich der Deutsche. Demnach sollte es für die Fahrer problemlos möglich sein, ein paar Rennen mehr zu fahren, sofern man die Saison etwas mehr strecke: "Eigentlich ist man als Fahrer heute deutlich weniger im Auto als noch vor ein paar Jahren", weiß Heidfeld auch aus eigener Erfahrung.

"Früher war ein Rennen, und danach ist ab Montag die ganze Woche getestet worden." Karl Wendlinger

Karl Wendlinger, ebenfalls ehemaliger Formel-1-Fahrer, kennt das auch noch: "Früher war ein Rennen, und danach ist ab Montag die ganze Woche getestet worden. Das war dann fast noch anstrengender für die Fahrer." Die Saison auf die Winterpause auszudehnen, hält der Österreicher jedoch für etwas problematisch: "Sicher, die kann man nutzen. Auf der anderen Seite gehört es irgendwie dazu. Und die Techniker müssen ja das Auto für das neue Jahr bauen."

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