Stuck empfiehlt Mercedes ein neues Chassis

Hans-Joachim Stuck glaubt, dass Mercedes ein komplett neues Auto bauen sollte, aber Norbert Haug winkt ab: "Das sehe ich erstmal nicht"

(Motorsport-Total.com/SID) - Zwar lief es für das Mercedes-Team im Freitagstraining in Schanghai schon deutlich besser als zuletzt in Sepang, doch die große Schwäche des MGP W02 war bisher der Renntrimm. Für seriöse Einschätzungen ist es daher noch viel zu früh. Aber Formel-1-Experte Hans-Joachim Stuck glaubt, dass Mercedes den aktuellen Silberpfeil am besten gleich ausmustern sollte.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck findet, dass Mercedes einen Schnitt machen sollte

"Nach dem Auftaktrennen waren viele - ich auch - der Meinung, dass sich Mercedes unter Wert verkauft hat. Dem ist leider nicht so, da darf man jetzt kein Blatt vor den Mund nehmen", schreibt der ehemalige Grand-Prix-Pilot in seiner Kolumne für die Münchner 'tz'. "Alle Probleme mit der Funktionsweise des beweglichen Heckspoilers hin oder her - Mercedes ist viel zu langsam", lautet sein vernichtendes Urteil.

"Ich glaube nicht, dass sie die Probleme mit dem momentanen Auto überhaupt lösen können. Sie haben es riskiert, den mit Abstand kürzesten Radstand zu wählen. Das scheint vielleicht doch keine gute Idee gewesen zu sein", so Stuck. "Es könnte gut sein, dass die Saison nur mit einem neuen Fahrzeugkonzept zu retten ist - sprich mit dem Bau eines neuen Chassis. Der Rückstand von mindestens 1,5 Sekunden pro Runde auf Red Bull ist einfach zu gewaltig."


Fotos: Mercedes, Großer Preis von China, Freitag


Doch Norbert Haug ist überzeugt, dass der Silberpfeil mehr Potenzial hat, das Team dieses bislang aber noch nicht anrufen konnte. Daran arbeite man jetzt, allerdings ohne in Hektik zu verfallen: "Ein Auto neu zu bauen, sehe ich erstmal nicht. Viele Anbauteile können modifiziert werden. Man kann drei Viertel des Autos umbauen", sagt er. "Wenn man weiß, was zu tun ist, kann man vieles tun. Aber man darf nicht das Falsche tun."

Der Mercedes-Sportchef räumt ein, dass sein Team vom vierten Rang des Vorjahres zurückgefallen ist: "Renault hat sich vor uns gesetzt und ist jetzt vierte Kraft", gibt er zu Protokoll. Man sei bei der Entwicklung bewusst ins Risiko gegangen, "aber das ist notwendig, wenn man große Schritte machen will. Die klappen dann aber nicht immer beim ersten Mal", erklärt Haug, der schon an diesem Wochenende auf eine kleine Steigerung hofft.

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