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Stracke an der Strecke: Abenteuer Barcelona
In ihrem Rückblick berichtet 'F1Total.com'-Boxengassenreporterin Inga Stracke von ihren Erlebnissen rund um den Großen Preis von Spanien
(Motorsport-Total.com) - Als ich am Donnerstagabend in meinem Hotel einchecken wollte, stand ich erst mal an der Rezeption vor einem kleinen Problem: Es war keiner da! Erst nach einer Weile des Suchens - unüberhörbarem Lärm und Gegröle folgend - wurde ich fündig. Und siehe da, versammelt vor einem kleinen Fernseher verfolgte das Hotelpersonal gespannt die Jubelfeiern in Sevilla zum Sieg des UEFA-Pokals.

© F1Total.com
Da waren sie wieder: Radfahrer mit ihren strammen Waden...
Es sei ihnen gegönnt, war ja auch echt klasse, was da abging in der andalusischen Stadt. Aber das nur am Rande. Auch in Katalonien war die Begeisterung für König Fußball zu spüren. Wen wundert's: Barcelona ist ja frisch gebackener spanischer Fußball-Meister und legte nach dem Rennwochenende mit dem Gewinn der Champions League sogar noch einen drauf - angeführt von Brasiliens Wunderfußballer Ronaldinho.#w1#
Kommen wir aber zu wichtigeren Dingen... Wer sagt's denn? Ich habe es doch tatsächlich geschafft, auch auf dem Weg zum 'Circuito de Catalunya' stramme - spanische - Radlerwaden zu erspähen... ihr erinnert Euch an meine ersten Erlebnisse diesbezüglich in Imola....
Viel Zeit dazu hatte ich ja, denn wenn etwas kennzeichnend für dieses Wochenende war, dann der Stau, in dem wir allesamt und jeden Morgen standen. Einige Kollegen saßen schon zur quasi nachtschlafenden Zeit um sechs Uhr morgens im Pressezentrum, um den Stau zu umgehen. Tolle Idee! Rund um die Rennstrecke: eine riesige Blechlawine. Nichts ging mehr! Die spanischen Polizisten verbrachten die meiste Zeit damit, jedem einzelnen spanischen Fernando Alonso-Fan zu erklären, warum er rechts abbiegen müsse und nicht Richtung Fahrerlager weiter fahren könne.
Hinein ins Fahrerlager kamen dann aber dennoch erstaunlich viele. Ich glaube, bei kaum einem Grand Prix habe ich so viele "Nicht-Arbeitende" vor den Motorhomes gesehen. Leider erschwerte uns das die Arbeit etwas, weil es am Treppenaufgang zum Pressezentrum - der gleichzeitig auch der Aufgang zum Paddock Club und den Gästelogen ist - nur eine "Schranke" gab, durch die jeder durch musste.

© F1Total.com
Traumhafter Blick aus meinem Hotelzimmer... Zoom
Nicht in den Gäste-Logen, sondern im Fahrerlager habe ich dann einen "Helden" meiner Jugend getroffen - Björn Dunkerbeck, mehrfacher Windsurf-Weltmeister, der jetzt auf den Kanarischen Inseln lebt. War auch mal ganz nett, am "Chilled Thursday" in der Red Bull Energy Station mit Björn über's Windsurfen zu plaudern, noch dazu er ja nun wirklich auch ein Bild von einem Mann ist! (hmmm, da habe ganz vergessen, mir seine Waden anzuschaun!).
Ah ja, und auf der Party im Club 13 mit der David Coulthard am Sonntagabend seinen 200. Grand Prix feierte, habe ich mich dann eine ganze Weile mit zwei Amerikanern über Hawaii unterhalten. Der eine war ja wirklich nett, nach einer Weile fiel mir dann auch ein, wo ich ihn schon mal gesehen hatte...im Film (I Spy, Shanghai Knights,...), es war Owen Wilson...
Bilder von vielen Männern kursieren übrigens derzeit im Fahrerlager. Unter allen Girls hier gibt's zur Begrüßung nur einen Satz: "Und, hast du schon nominiert?". Gemeint ist damit die Wahl des Formula Uno - sozusagen des Gegenstücks der Ladies, die Red Bull seit vergangenem Jahr zu jedem Grand Prix ins Fahrerlager einlädt.
Am Samstagabend in Monaco lädt Sonia Irvine - ja, Eddie Irvines Schwester - alle hart arbeitenden Formel-1-Frauen (ich schätze mal grob, wir werden so um die 300 sein!) in die 'Amber Lounge' zur Party ein. Kurze Erklärung: die Amber Lounge ist DIE Party und Lifestyle-Location in Monaco. Sonia Irvine hat sie vor einigen Jahren ins Leben gerufen und veranstaltet dort während des Grand Prix-Wochenendes sensationelle aber auch elitäre Parties. An dieser Stelle herzlichen Dank und ein Riesenkompliment an Sonia!

© F1Total.com/ Red Bulletin
So sucht das Red Bulleting den Formula Uno Zoom
So, jetzt aber wieder zur Monaco-Party: Bis dahin müssen wir die zehn besten Jungs/Männer im Fahrerlager nominiert haben (das System der Abstimmung läuft über eine geheime Website), diese werden dann - wie sexistisch - zur Party eingeladen und dürfen zur moralischen Unterstützung jeder einen Kumpel mitbringen.
Okay, okay, vielleicht wirklich leicht diskriminierend, aber was passiert denn tagein, tagaus mit UNS allen in dieser Männerwelt Formel 1??? (Anmerkung: Lieber Leser und liebe Leserin: Ich weise ausdrücklich daraufhin, dass diese Zeilen - obgleich sie auf einem wahren Hintergrund basieren - mit einem Schmunzeln geschrieben wurden und nicht ganz ernst zu nehmen sind. Sie sollen allein der Unterhaltung beitragen - ebenso wie meine bisweilen von einem Anflug von Euphorie begleiteten Ausführungen über radelnde Männer-Waden...)
Weniger zum Schmunzeln ist mir jedoch im Straßenverkehr in Barcelona zumute gewesen. Vor allem am Freitagabend hatte man wirklich das Gefühl, jede Menge Möchtegern-Rennfahrer seien losgelassen worden. Dazu noch die unzähligen scheinbar lebensmüden Motorrollerfahrer, die sich auch durch die engste Lücke vor der Ampel durchdrücken...Gott sei Dank hatte ich den kleinsten Leihwagen, den es gab!
So, jetzt sind ein paar Tage Formel-1-Pause, dann geht's nach Monaco zu den Schönen und Reichen. Schon am Dienstagabend geht's dort los mit dem Fußballspiel - Michael Schumacher und sein Pilotenteam gegen die VIP-Mannschaft von Fürst Albert.
Bis dann,
viele Grüße, hasta lluego Eure Inga Stracke von der Strecke :-)

