Stoddart plant vorerst keinen Verkauf von Minardi

Obwohl ein Team wie Minardi prinzipiell immer zum Verkauft steht, setzt Eigentümer Paul Stoddart derzeit keine konkreten Maßnahmen

(Motorsport-Total.com) - Das Minardi-Team kämpft seit seinem Formel-1-Einstieg im Jahr 1985 verbissen um das finanzielle Überleben, speziell in der jüngeren Vergangenheit, in der die Automobilhersteller die Budgets in der Königsklasse massiv angehoben haben. Insofern ist es nicht weiter verwunderlich, dass Paul Stoddart einem Verkauf seines Rennstalls schon lange aufgeschlossen gegenübersteht, wenngleich es nach wie vor keine wirklich konkreten Verhandlungen in diese Richtung gibt.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart

Vorerst hat Paul Stoddart nicht konkret vor, sein Formel-1-Team zu verkaufen

"Ich habe keine Pläne, aus der Formel 1 auszusteigen", erklärte der Australier im Rahmen einer Pressekonferenz in seiner Heimat. "Diese Spekulationen sind doch jedes Jahr gleich - und meistens werden sie von den Interessenten selbst in die Welt gesetzt. In der Vergangenheit haben einige potenzielle Investoren aus Eigeninteresse die Medien eingeschaltet, ohne dass sie je ernsthaft mit mir verhandelt hätten."#w1#

Stoddart wurde mehr als 35 Mal von Investoren kontaktiert

Mehr als 35 solcher mehr oder weniger seriöser Angebote lagen in den vergangenen vier Jahren auf Stoddarts Tisch, weshalb er inzwischen schon relativ skeptisch wird, wenn jemand Kontakt mit ihm aufnimmt. Aber: "Eines Tages könnte es schon passieren, nur eben jetzt noch nicht", so der 50-Jährige, der kein Freund der vielen Gerüchte um sein Team ist: "Wenn es dazu einmal etwas Konkretes zu sagen gibt, dann werden wir es selbst sagen."

"Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich über einen Verkauf nachdenken würde, wenn einmal jemand daherkommt, der das Team weiter nach vorne bringen kann als ich. Daran hat sich in all den Jahren nichts geändert", fuhr er fort. "Alles ist zu verkaufen, aber wie gesagt: Ich hatte schon meinen gerechten Anteil an unseriösen Leuten, die dauernd an die Tür klopfen. Manchmal muss ich diesen Leuten sagen, dass ich etwas Besseres zu tun habe."

Große Skepsis gegenüber neuen Interessenten

Stoddart betonte, dass er möglichen Investoren gegenüber inzwischen so misstrauisch geworden ist, dass er nur noch dann in ernsthafte Verhandlungen eintritt, wenn jemand fünf Millionen Dollar auf ein neutrales Bankkonto überweist und eine detaillierte Liquiditätsprüfung akzeptiert. Dies sei bei den meisten Interessenten nicht der Fall gewesen - vermutlich auch nicht bei Eddie Irvine, den die Medien zuletzt mit Minardi in Verbindung gebracht haben.

Die Leidenschaft für die Formel 1 ist dem Australier übrigens trotz aller finanziellen Herausforderungen nicht abhanden gekommen, obwohl er sich neuerdings wieder mehr auf sein Airline-Business konzentriert. So darf Stoddart mit seinen 'OzJet'-Maschinen ab Oktober von Melbourne aus Destinationen in aller Welt anfliegen. Die Logos von 'OzJet' sind natürlich auch auf seinen Formel-1-Boliden recht prominent vertreten.