• 11.03.2004 13:54

  • von Marco Helgert

Stoddart gibt Herstellern mehr Zeit

Minardi-Teamchef Paul Stoddart hat die Drohung, die Unterstützung für die Traktionskontrolle wieder aufzuheben, zurückgezogen

(Motorsport-Total.com) - Paul Stoddart bekräftige am Rand des Australien-Grand-Prix erneut seine Forderung nach erschwinglichen Kundenmotoren. Die Automobilhersteller willigten vor knapp einem Jahr ein, den Privat-Teams günstige Triebwerke anzubieten. Im Gegenzug stimmte Minardi-Teamchef Stoddart für eine weitere Verwendung der Traktionskontrolle, die eigentlich zur Mitte der Saison 2003 abgeschafft werden sollte.

Titel-Bild zur News: Minardi-Teamchef Paul Stoddart

Minardi-Teamchef Paul Stoddart wartet nun auf ein Angebot der Hersteller

Während der Australier seinen Teil der Abmachung einhielt, warten die unabhängigen Teams immer noch vergeblich auf die preiswerten Kundenaggregate. In Australien ging Stoddart wieder in die Offensive. Sollten die Hersteller das Versprechen nicht einhalten, wird er die gegebene Zustimmung bezüglich der Traktionskontrolle wieder zurückziehen.#w1#

Die Drohung scheint ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Richard Perry-Jones, Chef von Fords 'Premier Performance Division' und ranghohes Mitglied der Herstellervereinigung 'GPWC', erklärte, dass die versprochenen preiswerten Motoren verfügbar sein werden, wenn das Abkommen bezüglich der zukünftigen Gestaltung der Formel 1 mit der 'GPWC' unterzeichnet wurde.

Der 48-jährige Stoddart zog daraufhin seine Drohung wieder zurück. "Wir werden den Herstellern etwas Zeit geben, um uns eine Lösung zu präsentieren", erklärte er gegenüber dem Magazin 'Autosport'. "Sie sagen, dass sie uns etwas mitzuteilen hätten, was die Lage entspannen würde." Der Australier schenkt der Ankündigung Glauben.

"Es ist schwer vorstellbar, dass sie uns nun, wo wir so weit gekommen sind, fallen lassen", erklärte Stoddart mit einer Portion Zuversicht. "Ich weiß, vor einem Jahr war ich auch ein Optimist und ich wurde enttäuscht, aber geben wir ihnen eine Chance." Den Herstellern scheint also durchaus bewusst, dass ein Rückzug Stoddarts in Sachen Traktionskontrolle ein Desaster wäre. Bleibt zu hoffen, dass es nicht wieder bei leeren Worten bleiben wird.