• 17.01.2005 11:25

  • von Marco Helgert

Stoddart: Gefangen in einer Zeitschleife

Kein Geld ohne Erfolge, aber kein Erfolg ohne Geld - das Minardi-Team hofft in der Saison 2005 auf einen Befreiungsschlag

(Motorsport-Total.com) - Einfach hatte es das Minardi-Team in der Formel 1 noch nie, doch Teamchef Paul Stoddart gab sich in den vergangenen Wochen vorsichtig optimistisch. Die Talsohle könne durchschritten sein. "Jordan zu schlagen, das ist das Ziel für kommende Saison", erklärte er. Auf jeden Fall müsse sich etwas bewegen, um den Todpunkt zu überwinden, in dem das Team momentan steckt.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart und Zsolt Baumgartner

Paul Stoddart (links) ist auf der Suche nach vielen Glücksmomenten

"Wir wissen, dass wir etwas tun müssen, um besser zu werden", so Stoddart gegenüber 'Autosport'. "Aber momentan stecken wir in einer Art Zeitschleife. Wir bräuchten mehr Geld, um bessere Leistungen abliefern zu können, doch um an mehr Sponsorengelder heranzukommen, bräuchten wir eine bessere Leistung."#w1#

Ein Grund für die anhaltende Misere sei auch die Starrheit innerhalb der Formel 1. Das derzeit gültige Concorde-Agreement sei einfach zu lang. "Davor war es immer fünf Jahre lang gültig, nun sind es zehn", so Stoddart. "Hinzu kommt, dass bei einer Änderung Einstimmigkeit herrschen muss. Diese kann man aber bei den vielen verschiedenen Aspekten des Lebens in der Formel 1 nicht erreichen."

Doch ein Ereignis des vergangenen Jahres scheint die Formel 1 intern bewegt zu haben: der Ausstieg von Ford. "Das war ein Weckruf", so der Australier. "Nun ging es darum, die Kosten in einer konstruktiven Art zu senken. Ein paar Veränderungen hier und da, und schon kann ein Team mit einem Budget von 100 Millionen Dollar etwas Spektakuläres schaffen."

Bis dies der Fall sein wird, denn momentan steht nicht fest, wie die Kosten genau gesenkt werden sollen, wird sich Minardi darauf beschränken, die wenigen Glücksmomente einzufangen, die sich ergeben. "Es ist ein spezieller Moment, wenn Zsolt Baumgartner wie in Indianapolis einen Punkt einfährt. Von Tagen wie diesen leben wir eine lange Zeit."