"Steht immer im Weg": Neuer Haas-Zoff mit Lewis Hamilton

Lewis Hamilton sieht sich nach dem Blockade-Streit von Silverstone erneut mit Haas-Vorwürfen konfrontiert: Laut Kevin Magnussen stehe der Brite immer im Weg

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton und die Haas-Piloten scheinen keine Freunde mehr zu werden. Nachdem der Mercedes-Pilot im Qualifying von Silverstone Romain Grosjean aufgehalten haben soll, aber freigesprochen wurde, war es heute im Training Kevin Magnussen, der sich vom Mercedes-Piloten behindert fühlte. Der Däne konnte nach dem Trainingscrash von Ersatzmann Antonio Giovinazzi am Morgen nur elf Runden fahren, trotzdem kam ihm Hamilton in die Quere - und das laut ihm nicht zum ersten Mal.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton hat wieder einmal Ärger mit einem Haas-Piloten Zoom

"Er steht immer im Weg rum. Das ist keine Neuigkeit mehr", ärgert sich der Haas-Pilot über den dreimaligen Weltmeister. Dieser soll im letzten Sektor äußerst langsam gefahren sein, obwohl niemand vor ihm gewesen sei, während Magnussen gerade auf seiner schnellen Runde war. "Das ist einfach unnötig von ihm", schimpft Magnussen, der sich auch über Funk beschwert hatte.

Schon in Monaco hatte er den Mercedes-Piloten als "schlimmsten" Sünder betitelt, wenn es um das Thema Behinderung geht. "Es ist nichts illegal daran, was er tut, aber es ist ein bisschen respektlos", so der Däne, der bislang aber nicht mit Hamilton selbst über das Thema gesprochen hat. "Ich spreche nicht wirklich mit ihm", gibt er als Grund an. "Und manche Fahrer scheint das auch nicht zu interessieren."

Mit Konsequenzen rechnet Magnussen nach dem Vorfall nicht, zumal es im Freien Training ohnehin nicht um Positionen geht, doch versprechen, dass er sich selbst in Zukunft kooperativ zeigt, möchte er nicht: "Es wäre das Gleiche, wenn er eines Tages im Qualifying auf einer guten Runde wäre, und mir es einfach egal wäre. Wir werden sehen", meint der Haas-Pilot vielsagend.


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Dann wäre der nächste Zoff zwischen Mercedes und Haas vorprogrammiert. Schon in Silverstone war es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Teams gekommen. Motorsportchef Toto Wolff hatte nach der Kritik von Romain Grosjean an Hamiltons Verhalten auf der Strecke gekontert: "Wenn er sich seine Erfolgsbilanz ansieht, sollte er froh sein, dass er überhaupt Formel 1 fährt", stichelte der Österreicher.

Bei Haas ist man hingegen schon seit längerem der Meinung, dass die Toppiloten bei Strafen glimpflicher davonkommen. Teamchef Günther Steiner hatte schon mehrfach moniert, dass mit zweierlei Maß gemessen werde und man selbst immer benachteiligt werde. "Das nächste Mal holen wir vielleicht den Zettel raus", hatte er vor zwei Wochen gemeint. Das nächste Mal ist eigentlich jetzt ...

Kevin Magnussen

Kevin Magnussen hat keine Lust, mit Lewis Hamilton zu reden Zoom

Übrigens: Andere Fahrer, andere Meinungen. Für Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo ist es Force Indias Esteban Ocon, der ständig im Weg steht. "Das ist immer so. Ich mag seine Einstellung nicht", kritisiert der Australier. Doch Ocon kontert: "Er kann gerne zu mir kommen. Er war auf einer langsamen Runde, außerdem ist es nur das Training, von daher sollten sich die Leute beruhigen." Das könnte auch ein Rat für Haas sein.