Stallorder-Frage: Hamilton macht sich über Journalisten lustig

Im Gegensatz zu Ungarn 2014 würde Lewis Hamilton eine Stallorder heute befolgen, auf die Frage eines deutschen Journalisten reagiert er aber süffisant

(Motorsport-Total.com) - Die FIA-Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag in Silverstone sorgte unter den Formel-1-Fans für Aufregung. Und zwar nicht wegen der mit Spannung erwarteten Fragen zum "Krieg der Sterne" oder zum angeblichen Baku-Zimmer-Zwischenfall ("Lauda-gate"), die aufgrund einer "Meisterleistung" der internationalen Journaille allesamt ausblieben. Sondern vielmehr wegen einer schnippischen Antwort von Lewis Hamilton auf die Frage eines Kollegen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton in der Donnerstags-Pressekonferenz der FIA in Silverstone Zoom

Ralf Bach von 'Auto Bild motorsport' wollte vom amtierenden Weltmeister nämlich wissen, ob er eine Stallorder seitens des Mercedes-Teams in Zukunft respektieren oder ob er sich ähnlich sauer verhalten würde wie in Ungarn 2014, "als dir das Team sagte, dass du Nico durchlassen sollst, du das aber nicht getan hast".

Hamilton wurde damals aufgrund strategischer Überlegungen am Boxenfunk gebeten, den von hinten kommenden Rosberg durchzulassen, verweigerte diesen Befehl aber und wurde am Ende unmittelbar vor Rosberg Dritter. Die verweigerte Stallorder sorgte nach dem Rennen zum ersten Mal für nennenswerte Irritationen im Teamkollegen-Duell bei den Silberpfeilen.

Aber Hamilton ging auf die Frage von Bach nicht ernsthaft ein, sondern machte sich stattdessen über dessen deutsche Herkunft und (in seinen Augen) vermeintliche Zugehörigkeit zum deutschen Rosberg-Lager lustig: "Oooh, Kumpel, du scheinst eine ganz bestimmte Meinung zu haben, nicht wahr?", setzte er mit süffisantem Grinsen zur Antwort an.


Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Silverstone

"Hey, du musst das einfach vergessen, Kumpel - das ist Jahre her", so Hamilton. Schlussendlich erklärte er dann doch, dass er eine Stallorder akzeptieren würde: "Das ist mein Job, dafür werde ich bezahlt. Darauf haben wir uns heute geeinigt, das ist Teil unserer Vereinbarung."

Und weiter, bezugnehmend auf Ungarn 2014: "Wenn du zurückgehst und dir das Manuskript anhörst, dann verstehst du, dass ich nicht nein gesagt habe. Ich habe nur gesagt, dass ich nicht im Weg stehen werde. Er war nicht nahe genug dran, also..."

Was Hamilton damit sagen will, erschließt sich dem Zuhörer/Leser nicht ganz. Vermutlich vertritt er aber die Ansicht, dass er in Ungarn vor zwei Jahren nicht verpflichtet war, die Stallorder zu befolgen, weil Rosberg damals nicht nahe genug an ihm dran war, um zu überholen.

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Twitter