• 25.10.2018 19:15

  • von Heiko Stritzke & Adam Cooper

Sperre droht: Grosjean muss in Mexiko "sehr vorsichtig" sein

Haas-Pilot Romain Grosjean sollte sich beim Großen Preis von Mexiko sehr defensiv verhalten, rät Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting: Es droht eine Sperre

(Motorsport-Total.com) - Das Formel-1-Fahrerlager ist sich einig: Romain Grosjean ist mit einer Strafversetzung von drei Plätzen in Mexiko-Stadt und einem Strafpunkt für den Abschuss von Charles Leclerc beim Großen Preis der USA 2018 glimpflich davon gekommen. Nichtsdestotrotz muss der Haas-Pilot in Mexiko höllisch aufpassen: Lässt er sich ein mittleres Vergehen zu Schulden kommen, wird er in Brasilien zuschauen müssen.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Vorsicht geboten: Romain Grosjean sollte in Mexiko keinen Mist bauen Zoom

Schuld ist das Strafpunktekonto des französisch-schweizerischen Doppelstaatsbürgers: Mit dem Strafpunkt aus Austin hat er nun zehn Punkte auf dem Konto. Bei zwölf müsste er für ein Rennen zuschauen. Am Montag nach dem Mexiko-Rennen verjährt einer seiner Punkte. Dennoch: Zwei Strafpunkte in Mexiko-Stadt und Grosjean darf das Brasilien-Wochenende an der Copacabana verbringen. Wirklich aus dem Schneider wird er erst ab dem 12. November sein, wenn zwei weitere Strafpunkte für den Abschuss von Esteban Ocon verfallen - sofern er bis dahin nicht wieder neue sammelt.

"Er muss am Sonntag extrem vorsichtig fahren", ermahnt ihn Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting noch einmal eindringlich. "Wenn er vor dem 29. [Oktober] zwei weitere Strafpunkte einfährt, wäre das ziemlich dumm." Je nach Schwere eines Verstoßes kann ein Formel-1-Fahrer einen, zwei oder drei Strafpunkte sammeln. Punkte werden nicht nur für Kollisionen vergeben, sondern beispielsweise auch für das Ignorieren Blauer Flaggen, zu schnelles oder langsames Fahren unter Safety-Car-Bedingungen oder Frühstarts.

Die Strafpunkte-Kartei hat übrigens keine Auswirkungen auf die WM-Punkte eines Fahrers, sondern ist eher so zu verstehen wie die berühmte Verkehrssünderbehörde in Flensburg. "Einige Leute verwechseln das: Strafpunkte sind per se keine Strafe. Sie sind nur dazu da, um das Verhalten eines Fahrers zu verfolgen. Er [Grosjean] hat die Strafe von drei Startplätzen bekommen, was eine ziemlich normale Strafe darstellt."


Fotos: Grand Prix der USA, Sonntag


Sauber verärgert über milde Grosjean-Strafe

Das sehen nicht alle so: Sauber ist mittlerweile extrem verärgert über Haas, das ebenfalls Ferrari-Kundenteam ist. Kevin Magnussen in Suzuka und Romain Grosjean in Austin haben die Schweizer Mannschaft in den vergangenen beiden Rennen mehrere Punkte gekostet. Beide Male war Charles Leclerc das Opfer.

Für Sauber ist das sehr bitter, weil sich das Team im Kampf mit Toro Rosso um den achten Platz in der Konstrukteurswertung befindet. Derzeit liegt Sauber vier Punkte hinten. Hätte Leclerc seine Rennen normal durchziehen können, wäre womöglich schon mindestens Gleichstand erreicht. 'Auto Motor und Sport' zufolge geht es um 3,5 Millionen Euro.

Sauber-Teammanager Beat Zehnder poltert über die milde Strafe gegen Grosjean: "Für so etwas gibt es normalerweise drei Strafpunkte. Aber wenn sie die vergeben hätten, müsste Grosjean in Mexiko zuschauen. Er hat es geschickt gespielt, indem er jegliche Schuld sofort zugegeben hat. Das hat die Richter milde gestimmt." Auch Kevin Magnussen ist in Japan gar straffrei geblieben - ein Fehler, wie auch die FIA mittlerweile offen zugibt.

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