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  • 21.10.2018 13:59

  • von Sven Haidinger & Edd Straw

Haas setzt im Kampf gegen Renault auf Hitze: "Da sollten wir besser aussehen"

Wieso man bei Haas die überraschende Qualifying-Niederlage gegen Renault nicht überbewertet und beim Heimrennen doch noch "Best of the Rest" werden will

(Motorsport-Total.com) - Wer hätte das gedacht? Nach dem Renault-Absturz bei den vergangenen Grands Prix muss sich Romain Grosjean ausgerechnet beim Haas-Heimrennen in Austin (Formel 1 2018 live im Ticker) hinter Nico Hülkenberg anstellen. Der Franzose landete hinter Esteban Ocon im Force India und dem Renault-Piloten im Kampf um den Titel "Best oft he Rest" nur auf Platz acht. Wäre Platz sechs drin gewesen? "Es fehlen eineinhalb Zehntel - und das kann man in einer Runde schon finden", meint Grosjean.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean will im Rennen ein Feuerwerk abbrennen Zoom

"Klar will man immer das, was man nicht hat, und unser Ziel ist es, Best of the Rest zu sein, aber wir haben uns mehr auf das Rennen konzentriert als auf das Qualifying", erklärt der Haas-Pilot. Und schielt mit einem Auge auf die Wetterprognose, denn es soll am Sonntag in Austin deutlich heißer werden als am Samstag. "Die Strecke wird um 15 Grad wärmer sein", reibt er sich die Hände. "Da sollten wir besser aussehen."

Die eigene Stärke könnte im Rennen Renaults Schwäche sein. "Renault ist hier überraschend gut, wodurch die Herausforderung, sie in der Konstrukteurs-WM zu schlagen, noch interessanter wird", zeigt sich auch Grosjean vom starken Auftritt Hülkenbergs überrascht. "Vielleicht liegt es am Streckenlayout und an den kühleren Bedingungen. Sie waren zuletzt nicht wirklich gut beim Umgang mit den Reifen. Schauen wir mal, wie es ihnen im Rennen geht."

Haas will Renault über Reifen und Strategie biegen

Eine Anspielung darauf, dass sich der R.S.18 diese Saison bereits mehrmals als "Reifenfresser" erwiesen hat. Force India müsse man sowieso "immer auf der Rechnung haben - sie haben kürzlich einige Schritte nach vorne gemacht und haben einen tollen Topspeed".

Grosjean, der in Hockenheim zu seiner Form zurückgefunden hat, ist aber zuversichtlich, dass man diesmal beim Heimrennen ein Highlight setzen wird können: "Mit viel Sprit hat sich das Auto ziemlich gut angefühlt. Wenn wir mit Renault und Force India mithalten können, um sie dann über den Reifenverschleiß und eine bessere Strategie zu schlagen, dann wäre das toll."

Romain Grosjean

Romain Grosjean strotz vor dem Haas-Heimrennen vor Motivation Zoom

Die Tatsache, dass die wechselhaften Bedingungen im Training und die erwartete Hitze im Rennen die Teams und Fahrer vor eine unbekannte Situation stellt, macht ihm keine Sorge, da er sich laut eigenen Angaben sehr rasch auf neue Umstände einstellt. "Ich bin ganz gut darin, auf Anhieb auf Tempo zu kommen", sagt er und verweist darauf, dass er in Q1 im ersten Sektor bis zum Schluss die Bestzeit hielt. Wie er das gemacht habe? "Dicke Eier!", scherzt der Haas-Pilot. "Oder vielleicht ein gutes Auto in schnellen Passagen."

Warum Magnussen nur Zwölfer wurde

Am Ende verloren aber beide Haas-Piloten im letzten Sektor zu viel Zeit. Bei Kevin Magnussen führte das sogar zum Ausscheiden in Q2: Der Däne wird daher vom zwölften Startplatz aus ins Rennen gehen und steht mit Carlos Sainz ebenfalls neben einem Renault-Piloten.

Magnussen hat eine Idee, warum der letzte Sektor für ihn zum Problem wurde. "Ich habe wahrscheinlich die Bremsbalance ein bisschen zu sehr nach hinten gestellt, damit in der ersten Kurve meine Vorderreifen nicht blockieren - und das nimmt die Hinterreifen ziemlich hart ran", erklärt er. Auslöser dafür war, dass es ihm in der ersten Kurve "wegen der mangelnden Trainingszeit etwas an Vertrauen ins Auto" gefehlt habe. "Ich habe das auf die falsche Weise korrigiert."

Romain Grosjean

Blockierende Reifen in der ersten Kurve als Auslöser für die Qualifying-Schwäche? Zoom

Für das Rennen hofft aber auch er auf die Taktik: "Die Abstände im Mittelfeld waren im Qualifying teilweise sehr gering, und mit einer besseren Strategie ist da einiges möglich." Die Renault-Stärke habe ihn im Gegensatz zu Grosjean "nicht so überrascht, denn
alle liegen so eng beisammen."

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