• 19.01.2006 20:33

Speed und Schnee...

Von Rauschmitteln ist hier natürlich nicht die Rede, aber von einem tollen Auftritt von Scott Speed auf der Winterrennstrecke von Red Bull...

(Motorsport-Total.com) - Uns ist zu Ohren gekommen, dass es eine Sportart gibt, mit der verglichen, die Formel 1 etwas geradezu Normales ist. Zu ihr gehört, sich in einen einteiligen Anzug zu zwängen, der stark an die Kleidung von Gummi-Fetischisten erinnert, zusätzlich zwei Holzbretter an die Füße zu schnallen und anschließend - mit einem Walking-Stock in jeder Hand - einen verschneiten Berg hinunterzurutschen.

Titel-Bild zur News: Scott Speed

Scott Speed ist auch im Schnee ein ganz Schneller

Ganz im Ernst: Dabei handelt es sich um einen sehr populären Sport. Man nennt es Skilaufen, und das größte Event dieser Zunft findet alljährlich im österreichischen Kitzbühel statt. An diesem Wochenende ist es wieder so weit: Die besten Skiläufer der Welt treffen sich, um das furchteinflößendste Abfahrtsrennen des gesamten Kalenders zu meistern - das Hahnenkamm-Rennen.#w1#

Diese berühmte Veranstaltung gilt als der Grand Prix von Monaco des Skisports, und all die "Schönen und Reichen" marschieren auf, um zu sehen und gesehen zu werden. Es scheint allerdings, als sei Schönheit keine Bedingung, denn auch alle sechs Piloten des Teams Red Bull Racing und der Scuderia Toro Rosso werden mit von der Partie sein, bevor sie in der kommenden Woche an weiteren Formel-1-Testfahrten teilnehmen werden. Für alle - ausgenommen "DC" und Christian - ist es das erste Mal, dass sie den Abfahrtslauf besuchen.

Heute, Donnerstag, den 19. Januar, brachen die Formel-1-Boys in die Bergwelt bei Kitzbühel auf, um sich auf der Bichlalm ein paar Stunden lang im Skidoo-Sattel zu amüsieren. Tonio Liuzzi verstand es, in bestem italienischen Stil einige Stunden zu spät aufzutauchen und den Zeitplan auf diese Weise zu durchkreuzen. Auf der Anreise sahen die Formel-1-Piloten auch die Hahnenkamm-Piste, und sie konnten kaum glauben, wie steil und gefährlich sie aussieht.

Weil während der letzten Tage rund 30 Zentimeter Neuschnee gefallen waren, standen heute nach Stürzen - über ausreichende Skidoo-Erfahrung verfügt kein Mitglied unserer Crew - weiche Landungen an der Tagesordnung. Aber einen echten Racer bringt das nicht aus der Ruhe, und so ging es nach ein paar vorsichtigen Schnupper-Runden auf der 1,2 Kilometer langen Piste ein wenig härter zur Sache.

Dem Red Bull-Fotografen bereitete das prompt Kopfschmerzen, denn der hatte Mühe, einen Augenblick abzupassen, in dem er mehr als eins der Geräte mit Fahrer im Sattel erwischte. Meistens lagen die Jungs kopfüber im Schnee.

Der Motor eines solchen Skidoo leistet rund 125 PS und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h. Entsprechend ging es so richtig rund. Schließlich ging sogar ein richtiges Rennen über die Bühne. Im internen Duell hieß der Sieger - Nomen est Omen - Scott Speed. Christian Klien blieb nach der vergeblichen Aufholjagd auf den Kollegen cool: "Ich habe jede Menge Schnee gefressen."

Wenn man bedenkt, dass er aus dem flachsten und am tiefsten gelegenen Land Europas kommt, wo schon Bodenwellen als Berge angesehen werden, leistete Robert Doornbos als Dritter wirklich gute Arbeit. Noch bis Sonntag werden die Red Bull-Piloten im weißen Element unterwegs sein, unter anderem auch auf Skiern.