Speed: "Formel 1 ist viel eher ein Mannschaftssport"
Scott Speed lässt seine bisherigen Eindrücke von der Formel 1 Revue passieren - die Entwicklung der Formel 1 in den USA schreitet seiner Meinung nach gut voran
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Scott, was waren das schönste und dein unangenehmstes Erlebnis in deiner bisherigen Formel-1-Saison?"
Scott Speed: "Das kam beides am gleichen Wochenende: Das Gute war der eine Punkt in Australien, und der schlechte Teil war, dass er mit wieder weggenommen wurde."

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Scott Speed ist bei seinem Heimrennen in den USA ein gefragter Mann
Frage: "Was hat dich in der Formel 1 am meisten überrascht?"
Speed: "Ich denke, nach dem ersten Rennen gab es nicht so viele Überraschungen. Man muss immer irgendwann seinen ersten Grand Prix absolvieren. Das ist ein Erlebnis, an dem man nicht vorbeikommt. Zu Beginn durchläuft man eine steile Lernkurve. Jetzt versuchen wir einfach, uns so gut wie möglich zu verbessern. Aufgrund unserer Motorensituation ist es ein bisschen schwierig für uns, dranzubleiben. Ein zehnter Platz am vergangenen Wochenende war jedoch jüngst ein großartiges Resultat für uns. Das Team macht einige große Schritte nach vorn."#w1#
Formel 1 ist ein komplexer Mannschaftssport
Frage: "Ist die Formel 1 so schwierig, wie du dir das vorgestellt hattest, oder ist sie vielleicht sogar noch schwieriger?"
Speed: "Ich würde sagen, dass sie auf jeden Fall noch schwieriger ist, denn ein Formel-1-Rennen ist sehr lang, und es passieren dabei eine Menge verschiedener Dinge, mit der Spritmenge und den Reifen. Immer bei hundert Prozent dessen zu sein, zu was das Auto imstande ist, ist auf jeden Fall sehr schwierig."
Frage: "Denkst du, dass du die Fähigkeit besitzt, nahezu jede Runde in jedem Rennen wie eine Qualifying-Runde zu fahren?"
Speed: "Ich versuche es auf jeden Fall. Ich kann sagen, dass dies sehr schwierig ist, denn es passieren eine Menge Dinge, beispielsweise kalte Reifen, Safety-Car-Phasen. Das Auto auch unter widrigen Bedingungen wie kalten Reifen, einer großen Spritmenge an Bord, richtig abgefahrenen Pneus und so weiter immer am Limit zu bewegen, ist sehr schwierig. Aber mit normalen Renneinstellungen denke ich, dass ich das tue."
Frage: "Was fehlt dir noch, um zu einem Siegfahrer in der Formel 1 zu werden?"
Speed: "Ich denke, verglichen mit den amerikanischen Formen von Motorsport ist die Formel 1 viel eher ein Mannschaftssport. Man muss bedenken, dass diese Teams ihre eigenen Autos bauen, ihre eigenen Motoren, ihre eigenen Elektroniksysteme, die die Autos kontrollieren. Ich denke, dass Red Bull und Toro Rosso auf dem richtigen Weg sind. Aber das ist sicherlich nichts, was noch in diesem Jahr passieren wird. Vielleicht könnte im kommenden Jahr, wenn die Dinge sehr gut laufen - wir haben eine sehr gute Entwicklungsrate - vielleicht ein Podium möglich sein. Aber das ist wahrscheinlich ein bisschen optimistisch. Ich denke, das alles ist eher ein Dreijahresprogramm."
Mehr Wettbewerb in den europäischen Rennserien
Frage: "Du hattest hier einige Tage lang ununterbrochen Interviews mit Radioanstalten, Fernsehsendern und Zeitungen. Wie hektisch war das, und wie fandest du die Reaktionen der Medien?"
Speed: "Das war fantastisch. Wenn ich nun zurückkomme und mich jeder fragt, wie sich die Formel 1 in den USA zu entwickeln beginnt, kann ich sagen, dass es richtig großartig vorangeht. Es ist das erste Mal, dass ich in dieser Form Erfahrungen mit den amerikanischen Medien gemacht habe. Man bereitete mir einen sehr warmherzigen Empfang."
Frage: "Was ist das Geheimnis für einen Amerikaner, um in die Formel 1 zu kommen?"
Speed: "Ja, das ist auf jeden Fall die Möglichkeit, nach Europa zu gehen, wo man die verschiedenen Karrierestufen durchlaufen muss. Ich für mich finde, dass in den europäischen Rennen wesentlich mehr Wettbewerb herrscht. Und wenn man eine Chance in der Formel 1 angeboten bekommt und nicht einfach einsteigen und sich lächerlich machen möchte, dann muss man herüberkommen und sich hier mit den Europäern messen und sich gegen diese gut schlagen."

