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Spa-Francorchamps: Ecclestone spricht Klartext
18 Millionen Euro und eine bauliche Aufpolierung der Anlagen trennen Belgien im Moment davon, 2006 einen Grand Prix in Spa-Francorchamps auszutragen
(Motorsport-Total.com) - Die Themen sind dieselben, aber die Protagonisten wechseln sich ab: Seit "Buttongate" scheint es in der Formel 1 in Mode zu sein, derartige Affären in regelmäßigen Abständen in der Öffentlichkeit auszutragen, und so gibt es fast genau ein Jahr nach der leidigen Silverstone-Saga nun einen neuerlichen Streit um einen Grand Prix. Diesmal ist allerdings nicht Großbritannien, sondern Belgien betroffen.

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Bernie Ecclestone liegt viel daran, den belgischen Grand Prix doch noch zu retten
Seit Ende Oktober ist bekannt, dass der bisherige Veranstalter des Formel-1-Rennens in Spa-Francorchamps, die Agentur 'DDGP', pleite ist, weshalb sich die wallonische Regionalregierung des Problems annehmen musste. Die zuständigen Politiker suchten erst nach dem Geld für die fällige Gebühr, die Jahr für Jahr an Bernie Ecclestone überwiesen werden muss, und traf sich nach dem Scheitern dieser Idee noch einmal mit dem Formel-1-Zampano, um andere Lösungsansätze zu finden.#w1#
Wollen die wallonischen Politiker überhaupt kämpfen?
Es folgte ein undurchsichtiges Hin und Her, welches diese Woche einen vorläufigen Tiefpunkt erreichte, weil sowohl wallonische Politiker wie auch die für die Rennstrecke zuständige Vermarktungsgesellschaft bekannt gaben, dass es 2006 keinen Grand Prix von Belgien geben wird. Ecclestone konnte über diese Meldungen nur den Kopf schütteln, als er damit konfrontiert wurde, weil er selbst glaubt, dass es durchaus noch Möglichkeiten zur Rettung des Rennens gibt.
Es werde zwar "schwierig", in der leidigen Affäre noch einmal eine Wende herbeizuführen, wird der 75-Jährige von 'Pitpass' zitiert, aber von einer endgültigen Entscheidung könne noch lange keine Rede sein. Das einzige Problem sei im Moment, dass Ecclestone von den Belgiern gebeten wurde, den Grand Prix 2006 selbst zu veranstalten, wozu er prinzipiell bereit wäre - allerdings nur, wenn man ihm eine Bankgarantie in der Höhe von 18 Millionen Euro zur Abdeckung seines theoretischen Risikos vorlegt.

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Ob der Grand Prix auch den Kühen rund um die Rennstrecke fehlen würde? Zoom
Mit den angeblich von ihm geforderten Umbaumaßnahmen habe das alles jedoch überhaupt nichts zu tun: "Der Paddock ist nicht sehr gut. Sie haben versprochen, das zu ändern, aber nie schriftlich. Wir können also keinen neuen Paddock erzwingen, ebenso wenig wie eine neue Boxengasse", räumte Ecclestone mit den im Raum stehenden Gerüchten auf. "Vor drei Jahren hat man uns versprochen, dass etwas getan wird, aber jetzt wollen wir dafür bald eine Garantie."
Ecclestone könnte sich vorstellen, als Veranstalter aufzutreten
Im selben Atemzug hielt der Brite fest, dass man auch ohne Umbau einen Grand Prix auf der Naturrennstrecke in den Ardennen abhalten könnte, weshalb er prinzipiell weiterhin gesprächsbereit sei. Aber: "Wenn wir zusagen, das Rennen zu veranstalten, und jetzt Tickets für 2007 verkaufen, dann wären wir - auch rechtlich - ganz schön aufgeschmissen, wenn die versprochenen Tribünen dann doch nicht gebaut werden", erklärte Ecclestone den Hintergrund der geforderten Bankgarantie.
Der Ball liegt nun also bei den Belgiern, die es selbst in der Hand haben, den fahrerisch mit Sicherheit aufregendsten und spannendsten Grand Prix auf dem Kalender zu retten. Sollten sie die entsprechende Bankgarantie jedoch nicht veranlassen, würde die Formel-1-Weltmeisterschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne Spa-Francorchamps über die Bühne gehen. Ein Ersatzrennen am 17. September ist für den schlimmsten Fall derzeit nicht vorgesehen.

