Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Sound: Minardi-Doppelsitzer der heimliche Star im Albert Park
Ein in die Jahre gekommener Minardi von Paul Stoddart stiehlt den aktuellen Formel-1-Boliden beim Grand Prix von Australien in Melbourne die Show
(Motorsport-Total.com) - Die neuen Formel-1-Autos halten, was sie versprochen haben: aggressiver Look, höhere Kurvengeschwindigkeiten, Fahrer am Limit. Und trotzdem ist ein Minardi-Doppelsitzer aus dem Besitz von Paul Stoddart der heimliche Star im Albert Park von Melbourne (Formel 1 2017 live im Ticker).

© Minardi
Die Minardi-Doppelsitzer sind in Melbourne seit Jahren Stammgast
Schon am Donnerstag erregte das Fahrzeug erstmals Aufmerksamkeit, als es während der Fahrer-Pressekonferenz am Medienzentrum vorbeidonnerte. "Hörst du den Minardi? Erstaunlich", flüsterte Sebastian Vettel begeistert seinem Ex-Teamkollegen Daniel Ricciardo ins Ohr - ohne zu merken, dass sein Mikro offen war und man ihn auch von weiter weg gut hören konnte.
Der Doppelsitzer ist seit Jahren Stammgast in Melbourne und dient dazu, VIPs um die Strecke zu fahren. Und neben den wenig spektakulär klingenden 2017er-Motoren ist der kreischende Saugmotor-Sound für viele Paddock-Besucher eine willkommene Abwechslung.
Auch für Christian Horner: "Die neuen Autos sehen super aus", sagt er. "Aber mehr als auf das Aussehen würde ich mich jetzt auf den Sound konzentrieren. Das am besten klingende Auto, das wir hier haben, ist ein zwölf Jahre alter Minardi, der vor zwölf Jahren den am schlechtesten klingenden Motor der Formel 1 hatte und hoffnungslos unterlegen war."
Für den Red-Bull-Teamchef steht fest, dass die Formel 1 sich wieder von den technologisch fortschrittlichen, aber sehr teuren und deutlich leiseren V6-Hybridantrieben verabschieden sollte. Das bestätige ihm der Minardi: "Wenn man in die Gesichter der Fans schaut, spürt man, was ein V10 für die Formel 1 bedeutet."
Kinderleicht: Hamilton erklärt die neuen Autos
Der Mercedes-Pilot bereitet auf die Formel-1-Saison 2017 vor und hat sich dafür jugendliche Unterstützung geholt Weitere Formel-1-Videos
Immerhin scheint inzwischen Einigkeit darüber zu herrschen, dass mit der Optik der Autos ein Schritt in die richtige Richtung gelungen ist, nun aber das Thema Sound adressiert werden muss. Selbst Toto Wolff, der sich darüber bisher wenig Gedanken gemacht hat, signalisiert Kompromissbereitschaft.
"Wenn wir bei der künftigen Motorengeneration etwas am Sound machen können, dann sollten wir das in Betracht ziehen", findet der Mercedes-Sportchef. "In der Vergangenheit wurde darauf nicht genug Wert gelegt. Aber wenn wir großartige und leistbare Technologie mit jeder Menge PS und einem guten Sound kombinieren können, dann wäre das optimal."

