• 30.12.2013 08:05

Sorge um Schumacher: Komplikationen laut Experten möglich

Nach der Notoperation wachen Vertraute von Michael Schumacher an dessen Krankenbett - Große Anteilnahme für den Kerpener

(Motorsport-Total.com/SID) - Michael Schumachers engster Familien- und Freundeskreis hat in der Nacht zum Montag gemeinsam um das Leben des bei einem Skiunfall schwer verletzten Formel-1-Idols gezittert. Nach der Notoperation des Rekordweltmeisters wegen eines Kopftraumas mit Koma in Grenoble durften auch Schumachers eiligst nach Frankreich gereisten Vertrauten Jean Todt und Ross Brawn ins Universitätsklinikum, wo Schumachers Frau Corinna und die beiden Kinder am Krankenbett des 44-Jährigen wachten.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Immer an Michael Schumachers Seite: Ehefrau Corinna Zoom

Die Sorge um Schumacher erschien am späten Sonntagabend nicht nur wegen seines von den behandelnden Ärzten als kritisch bezeichneten Zustands angebracht. Nach Einschätzung von Experten könnte die schwere Kopfverletzung schon in Kürze noch weitere Komplikationen nach sich ziehen. Für nähere Informationen zu Schumachers Situation hat die Klinik der ehemaligen Olympia-Stadt für Montagvormittag um 11.00 Uhr eine Pressekonferenz anberaumt.

Unterdessen schwappt eine weltweite Welle der Anteilnahme am Schicksal des Kerpeners in die französischen Alpen. Prominenz aus den verschiedensten Sportarten wie Basketball-Superstar Dirk Nowitzki, Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski, Wimbledonfinalsitin Sabine Lisicki und zahlreiche Ex-Kollegen wünschten dem erfolgfreichsten Formel-1-Piloten aller Zeiten hauptsächlich auf Netzwerk-Kanälen best- und schnellstmögliche Genesung. Schumachers Internet-Homepage war aufgrund unzähliger Aufrufe von betroffenen Fans am Sonntagabend für Stunden nicht erreichbar.

Ärzte beschreiben die Gefahr

Die Angst um Schumachers Leben ist groß. Durch die Bewusstlosigkeit könnten sich im Gehirn "weitere Funktionstörungen einstellen", sagte Hauptgeschäftsführer Jörg Ansorg (Berlin) vom Berufsverband der Deutschen Chirurgen am Sonntagabend im Interview mit dem Pay-TV-Sender 'Sky Sportsnews HD': "Das Kopftrauma ist eine Folge von Gewalteinwirkung auf den Schädel und das Koma die Folge einer vermutlich zwischen Schädeldach und Gehirn aufgetretenen Blutung. Aufgrund des dadurch steigenden Drucks stellen Hirnfunktionen ihren Dienst ein und der Patient verliert das Bewusstsein." Zur bevorstehenden Entwicklung von Schumachers Zustand wollte Ansorge keine Mutmaßungen anstellen.

Todt (Frankreich) und Brawn (England) trafen tief geschockt am Sonntag kurz vor Mitternacht wie auch wenig später Schumachers Leibarzt Johannes Peil (Bad Nauheim) in Grenoble ein. Alle drei erhielten Zugang in die für die Öffentlichkeit abgeriegelte und von Fans und Medienvertretern belagerte Klinik. Schumachers ehemaliger Fahrerkollege Olivier Panis hingegen wurde abgewiesen.

Umso mehr schürte besonders Todts und Brawns Anwesenheit die Sorgen um Schumacher. Todt, mittlerweile Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, gehörte zu Schumachers Ferrari-Zeiten zu den engsten Vertrauten des Kerpeners. Brawn war als Technischer Direktor bei Benetton und später bei Ferrari an Schumachers sämtlichen sieben WM-Triumphen beteiligt und nach Schumachers Comeback bei Mercedes auch Teamchef des Champions. Brawn soll laut 'eurosport Frankreich' auch für Mercedes, wo der Brite offiziell noch bis Jahresende unter Vertrag steht, in die französischen Alpen gereist sein.

Große Anteilnahme für Schumacher

In der Sport-Welt löste Schumachers Unglück in der Olympia-Region von 1992 tiefe Betroffenheit aus. "Meine Gedanken sind bei Schumi", beschrieb Nowitzki via 'Twitter' seine Gefühle. Ebenfalls über den Kurznachrichtendienst sandte Podolski Genesungswünsche: "Bitte werde schnell gesund, Michael Schumacher. Für Dich das Beste mein Freund."

Besonders geschockt reagierte Schumachers ehemaliger Ferrari-Teamkollege Felipe Massa. "Ich bete für Dich, mein Bruder. Ich hoffe, Du erholst Dich schnell. Gott segne Dich, Michael", schrieb der Brasilianer. Schumachers früherer Titelkonkurrent Jenson Button (Großbritannien) vertraute denn auch auf die Kämpferqualitäten seines ehemaligen Rivalen: "Meine Gedanken sind bei Michael Schumacher in diesen harten Zeiten. Er hat mehr als jeder andere die Kraft, da durchzukommen."