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Sonnyboy Ricciardo: Das Geheimnis des positiven Denkens

Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo erklärt seine Lebensphilosophie, erzählt über Tipps von Dietrich Mateschitz und Franz Tost und spricht über seinen Umzug nach Monaco

(Motorsport-Total.com) - Wer hat das breiteste Grinsen im Formel-1-Fahrerfeld? Richtig, Daniel Ricciardo. Der Red-Bull-Pilot überstrahlte beim Grand Prix von Monaco fast das Siegerlächeln von Mercedes-Fahrer Nico Rosberg, da seine Freude über den dritten Platz im Fürstentum - und damit den ersten Platz hinter den beiden Mercedes-Boliden - überschwänglich groß war. Möglicherweise auch, weil er zum wiederholten Male Teamkollegen Sebastian Vettel geschlagen hat.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Sein Markenzeichen: Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo und sein breiter Grinser Zoom

Doch warum ist der Sonnyboy unter den Rennfahrern immer so positiv gestimmt? "Wenn man freundlich ist, dann hat man weniger Stress", erklärt Ricciardo im Gespräch mit der 'SportWoche' knapp. So einfach ist also sein Geheimrezept. Verbissenheit bringt einen nicht weiter, so der 24-Jährige. "Vielleicht muss ich ein paar Autogramme mehr schreiben, aber das ist kein Problem. Die Grand-Prix-Woche ist lang - durch die Medien, das Fahren und so weiter. Wenn man dann vier, fünf Tage lang richtig verbissen ist, dann ist das zu viel."

Trotz seiner guten Laune vergisst Riccardo aber nicht auf das Wesentliche: "Okay, im Qualifying und im Rennen verstehe ich es, wenn man alles andere ausblendet, aber abgesehen davon fühlt es sich besser an, wenn man entspannt, glücklich und ruhig ist."

Mateschitz: Weitermachen wie bisher

Auch Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz habe ihm dazu geraten, seine positive Art beizubehalten: "Er hat mir geraten, mein Lächeln zu bewahren und ist mit meinen Leistungen sehr zufrieden. Er findet, dass es so aussieht, als würde ich es genießen - und das stimmt." Auch ein Blick auf den WM-Stand dürfte Ricciardos Herz höher schlagen lassen, denn immerhin ist er auf Platz vier liegend nur sieben Punkte von Fernando Alonso entfernt.

Mateschitz habe ihm auch geraten, einfach so weiterzumachen, so der Australier. Franz Tost, Teamchef von Toro Rosso und Ricciardos ehemaliger Lehrmeister, gab seinem Schützling wichtige Tipps für seine weitere Karriere: "Anfang des vergangenen Jahres hat er mir eine Urkunde verliehen. Darin hieß es, dass ich weiter meine Arbeit genießen soll, aber auch stark sein muss." Es sei wichtig zu erkennen, wann man ja und wann man nein sagen muss. Wann man locker und wann man konzentriert ist, erklärt Ricciardo die Hilfestellungen von Tost.

Welche Rolle spielen Ricciardos Eltern? "Sie sind sehr bemüht darum, dass ich abseits des Sports zuhause ein angenehmes Leben habe, dass mir dort nichts Stress bereitet. Dann wissen sie, dass ich mich wohl fühle." Der in Perth geborene Australier ist mittlerweile von England nach Monaco gezogen. Dort sei das Wetter um einiges besser, schildert Ricciardo.

Und auch die Trainingsbedingungen seien an der Cote d'Azur ideal: "Ich sitze viel auf dem Rennrad - das hilft mir, mein Gewicht zu reduzieren." Dabei spielen auch zwei ehemalige Formel-1-Piloten eine Rolle: "Ich habe eine tolle Gruppe gefunden, mit australischen Radrennfahrern, aber auch mit David Coulthard und Alex Wurz. Sie haben mehr Erfahrung im Motorsport als ich, von ihnen kann ich viel lernen - wie sie sich ernähren, wie sie ausspannen."