• 23.04.2002 10:46

  • von Fabian Hust

So optimiert das Jordan-Team seine Boxenstopps

Jordan-Teammanager Tim Edwards erklärt, wie man ständig daran arbeitet, die Boxenstopps des Teams zu verbessern

(Motorsport-Total.com) - Viele Rennen der modernen Formel 1, in der das Überholen nicht mehr die leichteste Übung ist, werden an der Box entschieden. Aus diesem Grund ist es heute umso wichtiger, optimale Boxenstopps zu haben um an der "Tankstelle" keine Zeit zu verlieren. Bei Jordan-Honda sind es 24 Leute, die sich um die Abfertigung des EJ12 kümmern. Auf der Homepage des Jordan-Honda-Teams erklärt Teammanager Tim Edwards, wie man fast unermüdlich versucht, auch noch die letzte Zehntelsekunde bei den Boxenstopps zu finden.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Wenn der Wagen an der Box steht, muss alles reibungslos ablaufen

"Wir trainieren Boxenstopps regelmäßig, bei Tests, in der Fabrik und bei jedem Rennwochenende. Wir nehmen einige Änderungen vor, wer was zu tun hat und diese neuen Positionen trainieren wir in der Fabrik. Beim Test letzte Woche in Imola haben wir zusätzlich eine Stunde lang 'live' getestet. Diese richtigen Tests sind wichtig, denn es ist ein großer Unterschied zu unseren normalen Übungen, wenn wir ein paar Jungs haben, die das Auto in die Position schieben, in der es abgefertigt wird. 'Live' bedeutet, dass die Mechaniker in der Garage sitzen, wie wenn sie das Rennen anschauen und dann 20 Sekunden bevor der Fahrer an die Box kommt, gerufen werden. In Silverstone haben wir das 12 oder 15 Mal geübt."

"Wir probieren immer verschiede Arbeitsweisen aus. Zum Beispiel haben wir zwei Leute, die den Benzinschlauch bedienen, wobei das hintere Teammitglied einen großen Einfluss auf die zielgerechte Platzierung des Rüssels hat. Bei den Überseerennen hatte in diesem Jahr eine größere Person vor einem kleineren Teammitglied gestanden, was die Mithilfe des Hinteren eingeschränkt hat. Als wir nach Europa kamen, so haben wir versucht, dies umzudrehen und verwendeten andere Teammitglieder und wir fanden, dass das Betanken nun besser funktioniert."

"Jetzt ist unser größtes Teammitglied der zweite Mann am Schlauch und der schaut über die Schulter des Vorderen, um beim Anlegen des Schlauchs zu helfen. Der kräftige Kerl, der bisher vorne am Schlauch stand, ist nun am hinteren Wagenheber, denn der bisherige Mann dort war zu leicht und wurde aus diesem Grund manchmal ausgehoben. Wenn man unsere Arbeit so überdenkt, dann werden unsere Boxenstopps dadurch flüssiger und schneller, aber das benötigt ein paar Rennen, damit man ein Gefühl hat, wie man das Team aufstellen sollte."

"Wir haben ein paar Leute in der Mannschaft, die vor dieser Saison noch nie Boxenstopps durchgeführt haben und es ist egal, wie oft man es übt, wenn man es zum ersten Mal im Ernstfall tun muss, wenn es darauf ankommt, dann fließt das Adrenalin! Wir sehen Veränderungen im Verlauf der Saison und am Ende der Saison ist die Crew zusammengeschweißt und die Boxenstopps gehen mit jedem Mal flüssiger und schneller von der Hand."