Silverstone: Zufrieden mit Bilanz

(Motorsport-Total.com) - Der jüngste Finanzbericht legt offen, dass Silverstone 2010 einen Verlust von 1,9 Millionen Pfund (2,2 Millionen Euro; Anm. d. Red.) vor Steuern gemacht hat. Verantwortliche der Strecke beharren auf der Aussage, dass es keinen Grund für Sorgen gibt. Der Umsatz hat sich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 48,45 Millionen Pfund (54,9 Millionen Euro; Anm. d. Red.) erhöht. Die gestiegenen Kosten, teilweise bedingt durch den umfassenden Umbau, erhöhten sich um 0,6 Millionen Pfund.

Der Bruttogewinn war mit 12,8 Millionen Pfund (14,5 Millionen Euro; Anm. d. Red.) 1,4 Millionen Pfund (1,6 Milionen Euro; Anm. d. Red.) niedriger als 2009. Die Verantwortlichen erklärten, dass die Kombination aus dem verkürzten Verkaufszyklus und der neuen Gebührenstruktur der Formel 1 diese Negativentwicklung hervorbrachte. So fand der Ticketverkauf nicht über die gewohnten zwölf sondern nur über einen Zeitraum von sieben Monaten statt.

Investitionen in die Zukunft

Geschäftsführer Richard Phillips begründet gegenüber 'ESPN' die Bilanz unter Berücksichtigung der Ein- und Ausgabenentwicklung: "Wir investieren aktuell signifikant in die Zukunft und die Erweiterung. Demnach beinhaltet der Bericht von 2010 einige außerordentliche Vorarbeiten und Ausgaben. Die zugrundeliegenden Mieteinnahmen und die Kernausgaben decken sich mit den Erwartungen."

"Unsere Ausgaben sind gut kontrolliert und die Betriebskosten verlaufen in einer Linie mit den Einnahmen", ergänzt Phillips. "Es gibt eine große Nachfrage nach unseren Freizeit- und Rennangeboten. Die vorsichtige Verwaltung von unserem Produktmix vollendet die Untermauerung von unserer Leistungsfähigkeit."

"Silverstone ist eine der führenden Motorsport-Stätten in der Welt und wird von einem der erfahrensten Teams im Geschäft geführt. Wir denken, dass die Profitabilität in den Folgejahren stark ansteigen wird, wenn wir mit den Investierungen fertig sind. Wir planen den Profit durch die Erweiterung der Einnahmen und die Verbesserung der Kostenkontrolle weiter zu verbessern", so Phillips.

40 Million Pfund investiert

Stuart Rolt, Vorsitzender der 'Britisch Racing Drivers Club' freut sich, dass der Verlust trotz der umfassenden Ausgaben gering ausfällt: "Die Kopfzeile weist einen operativer Gewinn von 1,6 Millionen Pfund (1,8 Millionen Euro; Anm. d. Red.) und einen Nettoverlust von lediglich einer Million Pfund aus. Es ist wichtig, dass den Leuten dieser zugrundeliegende Erfolg und das Wachsen des Geschäfts bewusst sind."

"In den letzten beiden Jahren wurden mehr als 40 Millionen Pfund (45,3 Millionen Euro; Anm. d. Red.) investiert, um den Kurs und die Anlagen des Austragungsortes, wie zum Beispiel den im Mai 2011 eröffneten 'Silverstone Wing' zu verbessern", erklärt Rolt. "Während diese Investition die Abschreibung deutlich und die Zinsen gering vergrößert hat, wurde damit das Grundgerüst bereitgestellt. Jetzt können die Geschäfte in einem langen Zeitraum deutlich anwachsen, was in zukünftigen Profitanstiegen resultieren wird."

Für die Zukunft ist Rolt überaus optimistisch, wurden die Verträge mit den beiden Top-Serien des Motorsports doch für recht große Zeiträume verlängert: "Die Investition hat die Langzeitzukunft von Silverstone sichergestellt. Mit einem 17-jährigen Formel-1-Vertrag (16 Jahre verbleibend; Anm. d. Red.) und einem fünfjährigen MotoGP-Vertrag (4 Jahre verbleibend; Anm. d. Red.) hat sich Silverstone perfekt an der Spitze des Zwei- und Vierradsportes in der Welt positioniert. Ich möchte mich beim Silverstone Holdings Limited Team, geführt von Neil England und Richard Phillips, für ihre exzellente Arbeit bedanken."

Nur noch wenige Formel-1-Tickets

Für das Formel-1-Rennen wurde bekannt gegeben, dass die Tickets für den diesjährigen Grand Prix von Großbritannien beinahe ausverkauft sind. Das Rennen findet am zweiten Juliwochenende statt und folgt auf den kommenden Grand Prix in Valencia. Für das Rennen gibt es nur noch Tribünenkarten für die Vale-Kurve während die Auswahl für Freitag und Samstag noch etwas größer ausfällt.

Kritik gab es für das Chaos nach dem MotoGP-Rennen vergangenes Wochenende. Auf dem Heimweg standen zahlreiche Besucher stundenlang im Stau. Der Veranstalter entschuldigte sich für die Probleme und begründete das Verkehrschaos damit, dass durch das schlechte Wetter deutlich mehr Autos und weniger Motorräder unterwegs waren.