• 14.09.2004 19:06

  • von Marco Helgert

Silverstone: Ralf Schumacher Schnellster

Ralf Schumachers Formel-1-Comeback nach seinem Indy-Unfall ist geglückt - der Kerpener war am ersten Testtag Schnellster

(Motorsport-Total.com) - Das Formel-1-Comeback von Ralf Schumacher ist geglückt. Am ersten Tag der Testfahrten in Silverstone kletterte der Kerpener zum ersten Mal seit seinem Unfall in Indianapolis am 20. Juni wieder in das Cockpit seines Williams-BMW FW26. Dabei konnte er problemlos 32 Runden abspulen, Schmerzen plagten ihn keine. Nur das Wetter präsentierte sich typisch britisch: Der Tag begrüßte die anwesenden Teams mit Regen, auch im Tagesverlauf gingen immer wieder Schauer nieder, erst gegen Abend wurde die Strecke einigermaßen Trocken.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher: Nach mehr als zwölf Wochen Pause durfte er wieder fahren

Ralf Schumachers Bestzeit, aufgestellt wenige Minuten vor Testende, betrug 1:18.015 Minuten. Damit war er fast vier Zehntelsekunden langsamer als der inoffizielle Rundenrekord von Mark Webber, was angesichts der widrigen Umstände jedoch eine gute Leistung ist. Für BMW-Williams griff auch Testfahrer Marc Gené in das Lenkrad, drehte jedoch nur bis zur Mittagspause schnelle Runden. Bedingt durch die nasse Strecke betrug sein Rückstand am Ende mehr als 14 Sekunden. Beide Fahrer konzentrierten sich am Vormittag auf Tests der Intermediate-Reifen, am Nachmittag stand die Setup-Entwicklung auf dem Programm.#w1#

McLaren-Mercedes begann die Testfahrten mit beiden Testfahrern. Alexander Wurz erzielte dabei die zweitschnellste Zeit des Tages, etwas mehr als eine Sekunde langsamer als Ralf Schumacher. Pedro de la Rosa im zweiten McLaren-Mercedes MP4-19B lag weitere sechs Zehntel zurück auf dem sechsten Rang.

Auch BAR-Honda war mit zwei Autos im Einsatz. Anthony Davidson lag zum Testende mit knapp 1,3 Sekunden Rückstand auf dem dritten Rang. Mit 66 Runden trotze der Engländer den widrigen Umständen und legte mehr als eine Grand-Prix-Distanz zurück. Teamkollege Jenson Button lag zwei Zehntel hinter Davidson auf dem fünften Rang.

Toyota entsandte beide Einsatzfahrer nach Silverstone. Olivier Panis, der vor dem Monza-Rennen seinen Rücktritt aus dem aktiven Formel-1-Rennsport für 2005 erklärte, fuhr mit 1:19.528 die viertschnellste Runde. Ricardo Zonta belegte im zweiten Toyota TF104B nur den achten Rang, lag aber nur vier Zehntel hinter seinem Teamkollegen.

Ebenfalls in Silverstone aktiv war Renault. Bei den Franzosen wird mit Spannung erwartet, ob im Verlauf der Testwoche nicht doch noch ein neuer Pilot in den R24 klettert, um sich als Ersatz für Jarno Trulli in China vorzubereiten. Heute waren mit Fernando Alonso, der mit 1,7 Sekunden Rückstand Platz sieben belegte, und Franck Montagny, der nur im Regen fuhr und folglich am unteren Ende der Zeitenliste auftauchte, ausnahmslos bekannte Gesichter bei Renault aktiv.

Das Jordan-Team, um das sich seit Wochen Übernahmegerüchte ranken, schickte ein Fahrzeug mit Testpilot Timo Glock auf die Silverstone-Strecke. Der Deutsche, der auf ein Stammcockpit für 2005 spekuliert, drehte 51 Runden und erzielte die neuntschnellste Zeit, mehr als vier Sekunden hinter der Spitze.