Silverstone: Liuzzi-Crash überschattet Renault-Bestzeit

Vitantonio Liuzzi stieg bei den Tests in Silverstone nach einem 275-km/h-Crash unverletzt aus seinem Auto - Alonso Tagesschnellster vor Fisichella

(Motorsport-Total.com) - Silverstone präsentierte sich heute am zweiten Tag der Testfahrten in dieser Woche bei weitem nicht von seiner schönsten Seite, doch wenigstens war die 5,141 Kilometer lange Strecke im Gegensatz zu gestern durchgehend trocken. Dadurch konnten die acht anwesenden Teams ihre Entwicklungsprogramme mit wesentlich mehr Nachdruck vorantreiben.

Titel-Bild zur News: Wrack eines Red-Bull-Ferrari RB3

Das Wrack von Vitantonio Liuzzi sah nicht gut aus, als es an die Box zurückkam...

Bestzeit fuhr Fernando Alonso (Renault/94 Runden) in 1:18.640 Minuten, wobei der Zweite von Imola einmal mit einem brennenden Auspuff zurück an die Box kam. Der Zwischenfall blieb jedoch ohne Folgen. Auf Platz zwei landete sein Teamkollege Giancarlo Fisichella (+ 0,335/116 Runden). Beide Renault-Piloten arbeiteten unter anderem an Reifentests für die Grands Prix von Spanien und Großbritannien am 14. Mai beziehungsweise 11. Juni.#w1#

Bei Honda wurden viele Gespräche geführt

Rubens Barrichello, Gil de Ferran, Jock Clear und Jenson Button

Bei Honda wurde diskutiert, wie man den RA106 im Rennen schneller machen kann Zoom

Am fleißigsten war vor den Augen von Honda-Sportchef Gil de Ferran, dessen Anwesenheit angesichts der jüngsten Rückschläge für das japanische Team die große Bedeutung dieser Testwoche unterstrich, Jenson Button, der nicht weniger als 137 Runden absolvierte - also fast zweieinhalb Renndistanzen. Der Brite landete auf dem dritten Platz und war auf seiner Heimstrecke um 0,743 Sekunden langsamer als Alonso.

McLaren-Mercedes setzte indes die Versuche mit der neuesten Ausbaustufe des V8-Motors fort, die Juan-Pablo Montoya (+ 0,755/72 Runden) und Kimi Räikkönen (+ 0,918/37 Runden) auf die Positionen vier und fünf brachte. Die Top 10 wurden von Rubens Barrichello (Honda/+ 1,055/108 Runden), Scott Speed (Toro-Rosso-Cosworth/+ 1,483/105 Runden), Mark Webber (Williams-Cosworth/+ 1,551/72 Runden), Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 1,916/53 Runden) und Nico Rosberg (Williams-Cosworth/+ 2,001/72 Runden) komplettiert.

Für eine gewaltige Schrecksekunde sorgte am frühen Nachmittag Vitantonio Liuzzi (13./2,418/43 Runden), der heute zum zweiten Mal binnen weniger Wochen in einem Red-Bull-Ferrari saß, diesen aber bei Becketts mit rund 275 km/h gegen die Wand schleuderte. Der Italiener kletterte unverletzt aus dem völlig zerstörten Wrack, griff sich jedoch bei der anschließenden Untersuchung im Medical-Center auffällig ans Handgelenk. Laut Teamangaben kann das Chassis aber rechtzeitig bis morgen Früh repariert werden.

Liuzzis Unfall noch nicht restlos geklärt

"Wir verstehen noch nicht ganz, wie es zu dem Unfall kommen konnte." Christian Horner

"Er verlor das Auto außer Kontrolle, aber es geht ihm gut", gab Teamchef Christian Horner via 'ITV' Entwarnung. "Wir verstehen noch nicht ganz, wie es zu dem Unfall kommen konnte, denn er war nicht schneller oder langsamer als in der Runde davor. Die Ingenieure müssen erst die Daten studieren. Das Wichtigste ist aber, dass es Tonio gut geht. Er konnte nach dem Unfall nicht mehr fahren, aber morgen wird das Auto wieder für ihn bereitstehen."

Einen eher mäßigen Testtag erlebte das BMW Sauber F1 Team, welches am Vormittag von mechanischen Problemen geplagt wurde und mit Jacques Villeneuve (11./+ 2,027/75 Runden) und Nick Heidfeld (14./+ 3,230), der wegen eines eingeklemmten Nervs im Rückenbereich nach 32 Runden an Kubica übergeben musste, die Top 10 ebenso verpasste wie David Coulthard (12./Red-Bull-Ferrari/+ 2,322/25 Runden) und Tiago Monteiro (15./MF1-Toyota/+ 3,443/84 Runden), für den einmal mehr nur die rote Laterne blieb.

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