• 02.07.2006 22:02

"Silberpfeile" schießen sich gegenseitig ins Aus

Montoya schob Räikkönen in der ersten Kurve in Indianapolis von der Strecke, der Haussegen ist aber zumindest laut offiziellen Statements intakt...

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen war stinksauer, als er nach dem Crash in der ersten Kurve in Indianapolis an die Box zurückkam und von mehreren Journalisten belagert wurde: "Es war doch offensichtlich, was da passiert ist", spielte er auf den Schubser an, den er ausgerechnet von seinem eigenen Teamkollegen Juan-Pablo Montoya bekommen hatte.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Die Sekunde danach: Kimi Räikkönen wurde vom Teamkollegen abgeschossen

Via Teamaussendung ließ er sich dann so zitieren: "Ich legte einen guten Start hin, kam gut von der Linie weg. In der zweiten Kurve gab es aber ein Gerangel, Juan-Pablo traf mich von hinten und damit war es vorbei. Es macht keinen Sinn, jemandem die Schuld zu geben, denn diese Dinge passieren im Rennsport, vor allem im Mittelfeld. Als Team wollen wir diese Enttäuschung hinter uns lassen und uns auf das nächste Rennen konzentrieren", so der "Iceman".#w1#

Auch Montoya zeigte sich zahm: "Wenn du so weit hinten startest, musst du Plätze gutmachen. Leider war es am Start ziemlich eng. Als ich die zweite Kurve anbremste, wurde ich von einem Honda abgedrängt, wobei ich leider Kimi traf. Ich ärgere mich sehr für das Team, das das ganze Wochenende so hart gearbeitet hat, denn es ist ein Desaster, beide Autos in der ersten Runde zu verlieren", meinte er achselzuckend.

"Wie so oft bei solchen Zwischenfällen passierten mehrere Ereignisse in einer Kettenreaktion." Ron Dennis

Die Teamführung dürfte intern eine recht klare Meinung zu den Vorfällen haben, offiziell nahm man aber von Schuldzuweisungen Abstand: "Wir haben uns die Daten und die Bilder von verschiedenen TV-Kameras angeschaut", erklärte Teamchef Ron Dennis. "Wie so oft bei solchen Zwischenfällen passierten mehrere Ereignisse in einer Kettenreaktion. Heidfeld schnitt Button den Weg ab, der wiederum Juan-Pablo. Bevor sich die Autos berührten, fuhr Juan-Pablo Kimi hinten ins Auto."

"Das Team ist extrem frustriert und enttäuscht, wenn sich die eigenen Autos aus dem Rennen befördern, aber es war ein Rennunfall, denn wir auch als solchen sehen sollten", fügte der Brite an. Und Mercedes-Sportchef Norbert Haug sagte: "Beide Autos in der zweiten Kurve zu verlieren, ist ein Albtraum. Sorry an die Zuschauer und Teammitglieder, denn wir wollten zu einem guten Rennen beitragen. Jetzt testen wir nächste Woche in Jerez, um uns auf Frankreich vorzubereiten."