• 30.10.2011 13:44

  • von Stefan Ziegler

Sieger widmen Simoncelli und Wheldon das Rennen

"Gemischte Gefühle" auf dem Treppchen der Formel 1: Sebastian Vettel, Jenson Button und Fernando Alonso gedenken den jüngsten Unfallopfern

(Motorsport-Total.com/SID) - Der Große Preis von Indien war das erste Formel-1-Rennen nach den beiden tödlichen Unfällen von Dan Wheldon in der IndyCar-Serie und Marco Simoncelli in der MotoGP. Beide Todesfälle hatten die Königsklasse schwer erschüttert, was den Piloten in der Pressekonferenz nach der Premiere in Neu-Delhi auch regelrecht anzusehen war. Die Top 3 gedachten ihrer verstorbenen Fahrerkollegen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Sebastian Vettel, Jenson Button

Jenson Button, Sebastian Vettel und Fernando Alonso gedachten ihrer Kollegen

"Ich habe gemischte Gefühle", sagt Sebastian Vettel (Red Bull) nach seinem souveränen Erfolg auf dem Buddh International Circuit. "Es ist der erste Grand Prix in Indien und ich bin sehr stolz darauf, der erste Sieger dieses Rennens zu sein. Andererseits haben wir in den vergangenen Wochen zwei unserer Fahrerkollegen verloren", meint der Deutsche. "Unsere Gedanken gelten diesen Jungs."

"Ich kannte Dan Wheldon nicht, doch er war offensichtlich ein großer Name im Motorsport. Marco Simoncelli hatte ich in diesem Jahr kennengelernt", erläutert Vettel und merkt an: "Ja, wir sind dazu bereit, gewisse Risiken einzugehen, wenn wir ins Auto steigen. Wir beten aber jedes Mal dafür, dass nichts passiert. Manchmal wird man daran erinnert, doch das ist das Letzte, was wir sehen wollen."

"Wie ich schon sagte: Wir haben gemischte Gefühle", hält der alte und neue Formel-1-Weltmeister fest. Jenson Button (McLaren), mit Trauerflor unterwegs und hinter Vettel als Zweiter im Ziel, stimmt seinem Vorredner zu und ergänzt: "Es war ein hartes Rennen für alle im Motorsport. Die beiden vergangenen Wochenenden waren wirklich sehr schwierig", findet der britische Ex-Champion.


Fotos: Großer Preis von Indien


"Es gab zwei Todesfälle und das ist sehr hart. Ich kannte Dan von klein auf", sagt Button. "In den niederen Formelserien war er immer der Bursche, den es zu schlagen galt. Es ist ein trauriger Tag. Ich finde, wir sollten Dan und Marco, einem ebenfalls supertalentierten Youngster, der auf dem Bike zu den aufregendsten Typen überhaupt gehörte, dieses erste Formel-1-Rennen in Indien widmen."

Fernando Alonso (Ferrari), der das Toptrio komplettierte, zeigt sich ebenfalls ergriffen. "Meine Vorredner sagten es bereits: Wir haben an diesem Wochenende gemischte Gefühle. Es gab zwei Unfälle und traurige Tage für den Motorsport. Ich denke, wir alle fuhren heute für diese Jungs. Wir versuchen, weiterzumachen, werden uns aber stets an diese beiden fantastischen Menschen erinnern."

Schon vor dem Start hatte es bewegende Szenen gegeben. Zunächst würdigten Fahrer, Teammitglieder und Funktionäre in einer Gedenkminute Wheldon und Simoncelli. Vor allem Lewis Hamilton (McLaren), der anschließend noch öffentlich die Versöhnung mit Vater Anthony feierte, senkte mit geschlossenen Augen seinen Kopf, um der Nahaufnahme der durch die Reihen schwenkenden Kamera zu entgehen. Auch Vettel war in sich gekehrt und tief bewegt.