• 29.10.2009 10:13

  • von Stefan Ziegler

Senna: "Es wird ein interessantes Saisonfinale"

Nachwuchspilot Bruno Senna kennt den Yas Marina Circuit und freut sich auf ein spannendes Wochenende - Boxenausfahrt als große Crux?

(Motorsport-Total.com) - Der frühere GP2-Pilot Bruno Senna hat den Formel-1-Fahrern in Abu Dhabi einiges voraus: Der brasilianische Youngster kennt den Yas Marina Circuit bereits aus der Fahrerperspektive, hat er doch in diesem Monat schon an mehreren Medientagen auf der neuen Rennstrecke teilgenommen. Dabei konnte Senna einen ersten Eindruck gewinnen - und rechnet mit einem spannenden Wochenende.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna hat schon Fahrerfahrungen auf dem neuen Yas Marina Circuit

"Ich mag die Strecke sehr", sagt der 26-Jährige, der die arabische Rennbahn unlängst unter die Räder nehmen durfte. "Mit der Zeit kam immer mehr Gummi auf die Strecke und mehr Grip hat zur Folge, dass man die Kurven besser attackieren kann. Der Kurs ist sehr technisch. Es gibt wenige schnelle Kurven, wo Mut besonders viel zählt", gibt Senna vor dem ersten Formel-1-Rennen zu Protokoll.#w1#

Welches Visier in Abu Dhabi?

"In dieser Hinsicht kann man diese Strecke nur schwer mit anderen vergleichen, denn sie ist überall sehr weitläufig. Gleichzeitig handelt es sich um eine Rennbahn, auf der die Mauern niemals wirklich weit weg sind", so der Nachwuchsfahrer. "Zudem ist der Kurs recht langsam, also insgesamt schwierig einzuordnen." Und gerade das wird die Beteiligten am Wochenende vor eine Herausforderung stellen.

"Ganz sicher handelt es sich um eine Rennstrecke, die es den Fahrern und ihren Teams nicht einfach macht, ihre Autos abzustimmen", sagt Senna. "Dadurch wird es im Rennen zu vielen Fehlern kommen. Es wird viel harte Arbeit nötig sein. Die Temperaturen werden sich da nicht besonders vorteilhaft auswirken", meint der Brasilianer. Und dann wären da noch die Lichtverhältnisse.

Das Formel-1-Starterfeld wird sich in Abu Dhabi bei Tageslicht in Bewegung setzen und erst bei Dunkelheit abgewinkt werden - ein einzigartiges Szenario im Rennkalender. "Für die Fahrer wird die Veränderung von Tageslicht zu Dämmerung kein Problem darstellen", erläutert Senna. "Ich bin nachts mit einem dunklen Visier gefahren, weil die Flutlichter so stark waren."¿pbvin|512|2111|insidegp|0|1pb¿

Überholen ist möglich - aber schwierig

"Du kannst also problemlos mit einem dunklen Visier losfahren und auch damit aufhören. Natürlich ist das ein Kompromiss, denn damit siehst du freilich nicht ganz so viel wie mit einem klaren Visier. Es behindert dich aber nicht viel", hält der frühere GP2-Vizemeister fest. Anders verhält es sich vielleicht mit der spektakulären Boxenausfahrt: Über einen Tunnel geht's zurück auf die Rennbahn.

"Diese Stelle ist unheimlich eng und schnell", findet Senna und fügt an: "Es ist einfach, zu viel zu wollen und alles zu verlieren - oder nicht alles zu versuchen und trotzdem alles zu verlieren. Da kannst du locker eine halbe bis ganze Sekunde einbüßen oder sogar deine Position. Es wird eine große Herausforderung. Insgesamt wird es ein interessantes Saisonfinale", vermutet der Youngster.

Sehen die Fans auch einige Überholmanöver? Senna: "Eine Sache spricht dagegen - und das ist die Tatsache, dass es sehr staubig ist. Sofern die Strecke nicht peinlich genau gereinigt wird, sollte Überholen sehr schwierig sein. Es ist aber möglich. Es gibt zwei lange Geraden, die auf Haarnadelkurven folgen und in Haarnadelkurven münden. Das ist die perfekte Ausgangslage."