• 08.10.2009 12:47

  • von Stefan Ziegler

Senna: "Es sieht recht gut aus"

Der frühere GP2-Pilot Bruno Senna rechnet sich große Chancen aus, 2010 zum Starterfeld der Formel 1 hinzustoßen zu können - Mehrere Optionen

(Motorsport-Total.com) - Selten zuvor drehte sich das Fahrerkarussell in der Formel 1 derart heftig wie vor der kommenden Saison. Fernando Alonso hat die Türe zum munteren Platztausch erst so richtig aufgestoßen, als sein Wechsel zu Ferrari am vergangen Wochenende verkündet wurde. Angesichts der vielen neuen Teams machen sich auch einige aktuell Außenstehende große Hoffnungen. So auch Bruno Senna.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

"Ja, klar. Ich hab' 2010 viel Zeit..." - Bruno Senna ist auf dem Weg in die Formel 1

Der Neffe des 1994 tödlich verunglückten Ayrton Senna war schon im vergangenen Jahr als neuer Honda-Pilot im Gespräch, fiel im Rahmen des Formel-1-Rückzuges der Japaner aber durch den Rost und musste sich kurzfristig umorientieren. Jetzt unternimmt der Brasilianer einen neuen Anlauf - und beziffert seine Chancen auf ein Rennengagement als "sehr hoch" - er habe zu "90 Prozent" einen Platz.#w1#

Mehrere Angebote liegen vor

"Das freut mich natürlich, denn es war ein schwieriges Jahr", so Senna am Rande eines PR-Termins in Abu Dhabi. "Manchmal fühlte ich mich etwas weit weg von der Formel 1. Langsam aber sicher haben wir versucht, wieder einen Fuß in die Türe zu bekommen. Es war natürlich frustrierend, keinen Platz zu erhalten - wo wir doch so nahe dran waren. Aber so ist der Motorsport nun einmal."

"Wir sind nahe dran, einen Deal abzuschließen." Bruno Senna

Und zunächst wurde die Lage des ehemaligen GP2-Piloten nicht wirklich besser: "Vor allem der Jahresbeginn war ziemlich zäh, denn die Leute haben sich einzig und alleine mit dem Doppeldiffusor und den Regeln beschäftigt. Da war es schwierig, den Kontakt zu den Teams aufrecht zu erhalten. Sie hatten ganz einfach andere Sorgen als ihre Fahrer. Letztendlich kam der Kontakt aber doch zustande."

So hätten sich verschiedene Optionen für ihn aufgetan, meint Senna. "Darauf haben wir uns konzentriert und jetzt sind wir nahe dran, einen Deal abzuschließen. Es sieht recht gut aus. Uns liegen einige sehr gute Angebote vor. Genau das haben wir gebraucht", hält der brasilianische Nachwuchsfahrer fest und fügt an: "Die Formel 1 macht im Augenblick eine schwierige Zeit durch."

Campos oder Manor als Sprungbrett für Senna?

"Viele Fahrer sind auf dem Markt und das macht es für Piloten außerhalb der Formel 1 natürlich nicht gerade einfach, einzusteigen. Glücklicherweise gibt es durch die neuen Teams ein paar zusätzliche Cockpits. Campos und Virgin (Manor; Anm. d. Red.) stehen ganz oben auf der Liste der neuen Teams, wie ich finde", so Senna. "Daher sprechen wir mit ihnen. Noch ist es aber zu früh für einen Kommentar."

"Ich würde es vorziehen, in einem bereits bestehenden Team zu fahren." Bruno Senna

"Wenn alles passt, würde ich es aber vorziehen, in einem bereits bestehenden Team zu fahren. Das ist eine Option mit weitaus weniger Risiko. Es stoßen eine ganze Reihe neuer Rennställe zur Formel 1 hinzu. Es muss aber gewährleistet sein, dass das Team einen guten Job machen und ich mein Potenzial aufzeigen kann", sagt Senna, der sich nach eigenen Angaben auch mit Force India bespricht.

"Wir unterhalten uns noch immer mit ihnen, müssen aber erst einmal abwarten", gibt der Youngster zu Protokoll - allzu lange will er die Öffentlichkeit aber nicht mehr auf die Folter spannen: Er hoffe darauf, seine Pläne für 2010 schon in Interlagos vorstellen zu können, so Senna weiter. Als Bonuspunkt verbucht er dabei sein Engagement in der Le-Mans-Serie 2009, wo er schnell unterwegs war.

"Ich habe versucht, ein paar andere Erfahrungen zu sammeln und das hat sich sehr bezahlt gemacht", meint Senna. "Jetzt weiß ich, wie man Sprit spart und Reifen schont. Das wird 2010 sehr wichtig sein. Der Benzinverbrauch wird ein großes Thema sein und da war das natürlich eine gute Vorbereitung", erklärt der frühere iSport-Fahrer. "Die bestmögliche Vorbereitung wäre aber die Formel 1 selbst."