Sebastian Vettel der König der Nacht: "Forza Ferrari!"

Mit dem Sieg in Singapur ist Sebastian Vettel nun der dritterfolgreichste Formel-1-Pilot aller Zeiten - Souveräne Vorstellung im Rennen

(Motorsport-Total.com) - Meilenstein für Sebastian Vettel in Singapur: Der vierfache Formel-1-Weltmeister feiert beim Nachtrennen seinen dritten Ferrari-Sieg. In seiner Karriere ist es bereits der 42. Grand-Prix-Triumph. Damit überholt Vettel in der ewigen Siegstatistik Ayrton Senna und ist hinter Michael Schumacher und Alain Prost der dritterfolgreichste Fahrer in der Formel-1-Geschichte.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen

Sebastian Vettel und Ferrari haben in Singapur eindrucksvoll gewonnen Zoom

"Es ist schwer, so etwas in Worte zu fassen. Er ist eine Legende", sagt Vettel bei 'RTL' über diese Statistik. "Für mich fühlt es sich nicht so an, dass ich schon so lange dabei bin. Dass man etwas erreicht hat und sich so vergleichen kann, macht einen stolz. Ayrton Senna ist so eine feste Größe im Rennsport."

Die 51 Siege von Prost sind ebenfalls in Reichweite. "Der nächste ist vielleicht nicht so weit weg, aber dann ist es ja praktisch das Doppelte", blickt Vettel auf die Rekordmarke von 91 Siegen von Michael Schumacher. Apropos Schumacher. Vettel hat nun wie sein großes Idol in seiner ersten Ferrari-Saison 1996 drei Rennen gewonnen. Schumacher ließ in den folgenden Jahren noch weitere 69 Siege mit Ferrari folgen.

Wenn es weitere Leistungen wie in Singapur gibt, dann ist viel möglich. "Ein fantastisches Rennen für uns. Wenn wir so weitermachen können, wäre das super", grinst Vettel. Er startete den Grand Prix von der Pole-Position mit den gebrauchten Supersoft-Reifen vom gestrigen Qualifying. "Ich hatte einen super Start. Zwei Sekunden vor dem Start habe ich noch eine Einstellung verändert, weil ich mir nicht ganz sicher war. Es hat dann genau gepasst. Ich kam hervorragend weg", sagt er über den Grundstein zum Sieg.

In den ersten Runden zu forsch

Seine Ambitionen machte er sofort deutlich und zog in der ersten Runde um drei Sekunden von Daniel Ricciardo (Red Bull) weg. "Am Anfang habe ich vielleicht zu hart attackiert, weil ich am Ende des ersten Stints Probleme mit dem Hinterreifen bekommen habe", sieht Vettel die forsche Anfangsphase doch etwas kritisch. "Daniel hat etwas besser auf seine Reifen aufgepasst."

In der Folge pendelte sich der Vorsprung bei rund fünf Sekunden ein. Als das virtuelle Safety-Car zum ersten Mal auf die Strecke geschickt wurde, bog Vettel zum ersten Boxenstopp ab und nahm brandneue Supersofts mit. Nach der ersten Safety-Car-Phase konnte Vettel die Verfolger zunächst nicht abschütteln, doch in Runde 26 drehte der Deutsche auf und fuhr um zwei Sekunden schneller als das restliche Feld. "Beim zweiten Stint habe ich mir dann gedacht, dass keiner so früh an die Box fahren wird. Also machte ich die ersten Runden etwas langsam, weil man hier eh kaum überholen kann", eröffnet Vettel seine Taktik.

Stress am Kommandostand

Am Kommandostand rauchten allerdings die Köpfe: "Nach der ersten Safety-Car-Phase war er sehr langsam. Wir dachten uns schon, dass wir jetzt nicht mehr schnell genug waren, aber er hat nur auf seine Reifen geachtet", sagt Technikdirektor James Allison zu dieser Phase des Rennens. Vettel hatte alles unter Kontrolle: "Als ich dann ins Boxenstoppfenster kam, habe ich Gas gegeben und den Abstand kontrolliert. Das hat hervorragend geklappt."

Als in Runde 36 zum zweiten Mal das Safety-Car auf die Strecke geschickt werden musste, bog Vettel zum zweiten Boxenstopp ab und wechselte diesmal auf die Soft-Reifen. Wieder zog er Ricciardo beim Restart sofort um zwei Sekunden davon."Dann habe ich mir gesagt, dass ich mir einen Vorsprung herausfahre und den Vorsprung verwalte. Das hat hervorragend geklappt", lacht Vettel. "Mein Auto war im Rennen fantastisch. Mit den Reifen war es nicht einfach, Daniel hatte am Ende des Stints leichte Vorteile."

"Alles in allem hat es heute perfekt gelappt, das Auto war super zu fahren." Bis ins Ziel hielt er den Vorsprung zu Ricciardo bei rund drei Sekunden. Obwohl es einfach aussah, war es das bei weitem nicht: "Meine Trinkflasche hat bei Rennhälfte aufgehört zu funktionieren, vielleicht bin ich jetzt etwas angetrunken", sagt Vettel nach einem tiefen Schluck aus der Champagnerflasche. Bei Ferrari knallten in der langen Singapur-Nacht die Korken. "Ich bin sehr glücklich, mein Adrenalin war sehr hoch", sagt Teamchef Maurizio Arrivabene erleichtert: "Ein Schlüssel war Sebastian, dazu kommt das starke Team. Die Entschlossenheit von allen war der Schlüssel zum Sieg."

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